Ein Spiel noch vor der letzten „Länderspiel-Pause“ der Saison; ein Spiel noch, bevor die ganz heiße Phase beginnt. Borussia Dortmund steht am Samstag im Berliner Olympiastadion auf dem Prüfstand. Mit einem Sieg im Gepäck will man die Rückreise antreten.

Mit fünf Auswärtssiegen in Serie stellte Borussia Dortmund im Dezember vergangenen Jahres einen acht Jahre alten Vereinsrekord ein. Seitdem ist nur noch ein weiterer Erfolg in der Fremde hinzugekommen (in Leipzig); seit drei Spielen ist der BVB ohne Auswärtssieg (zwei Remis, eine Niederlage). Es wird Zeit, dass sich auswärts wieder etwas dreht.

Sportdirektor Michael Zorc geht insgesamt davon aus, dass die „Serie mit nicht so erfreulichen Ergebnissen“ beendet ist durch das 3:1 am vergangenen Wochenende gegen den VfB Stuttgart: „Wir brauchen eine Top-Leistung, um bei Hertha zu bestehen, um dort zu gewinnen. Wir wollen alles versuchen, um Deutscher Meister zu werden. Dafür brauchst du das entsprechende Ergebnis.“

In Berlin wartet auf die Schwarzgelben ein Gegner, der „unangenehm zu spielen ist“ (Julian Weigl), der gerade gegen die Top-Klubs zu Hochform aufläuft, der Bayern München (2:0 und 0:1 in der Liga, 2:3 n.V. im Pokal), Borussia Mönchengladbach (4:2, 3:0) und Eintracht Frankfurt (1:0) nicht nur große Probleme bereitet, sondern wichtige Punkte abgenommen hat. „Sie sind sehr unangenehm zu spielen. Wir haben das festgestellt beim 2:2 zu Hause“, bestätigte Lucien Favre. Es war das einzige nicht gewonnene BVB-Heimspiel in der Hinrunde. „Das ist eine gefährliche Mannschaft. Sie spielt sehr kompakt und kommt nach Balleroberung schnell nach vorne. Wir brauchen eine große Leistung.“ Der Schweizer bereitet seine Mannschaft nicht nur auf die zuletzt praktizierte 3-4-1-2-Grundordnung der Berliner vor, sondern auf „mehrere Systeme, die sie spielen können“.

Dass sich die Ausgangslage verändert, dass Borussia Dortmund erstmals seit dem 5. Spieltag Jäger und nicht mehr Gejagter ist, „verändert gar nichts für uns“, so Favre: „Wir wollen das nächste Spiel gewinnen und ändern nichts in unserer Vorbereitung.“
Boris Rupert

BVB-TV: Die komplette Pressekonferenz mit Lucien Favre und Michael Zorc