Nach der Rückkehr aus den USA und dem trainingsfreien Montag beginnt am Dienstag die nächste Etappe in der Saisonvorbereitung. BVB-Chef Hans-Joachim Watzke zieht ein Fazit der USA-Reise und blickt hinaus auf die kommenden Wochen.

Hans-Joachim Watzke über die USA-Tour 2019:
Sportlich war es interessant. Das Programm war gut aufgebaut mit dem ersten Spiel in Seattle und dann dem Duell mit dem Champions-League-Sieger Liverpool. Es war mehr als ein Freundschaftsspiel, so wie Liverpool uns in den letzten 15 Minuten attackierte. Da hatte man nicht das Gefühl, das Ergebnis sei zweitrangig. Es war für beide Mannschaften ein guter Test.

... über den Stellenwert des BVB in den USA:
Was den ökonomischen Teil angeht, merkt man, dass die BVB-Community jedes Jahr größer wird. Wir haben aber auch gesehen: Wir sind nicht Liverpool. Trotzdem sind wir mehr vorhanden als noch vor zwei Jahren.

... über die nächste Etappe:
Wir haben jetzt zuhause eine ganze Woche, um zu trainieren. Und dann geht’s anschließend in die Schweiz. Ich glaube, dass wir ein ausgewogenes Programm haben. Wir ordnen dem Primat des sportlichen Erfolges alles unter. Wir hätten in dieser Woche aus monetären Gründen sicherlich ein Spiel machen können. Wir haben uns ganz bewusst dazu entschieden, dass wir nur trainieren.

... über die Ambitionen in der neuen Saison:
Wir haben gesagt: Wir werden alles versuchen, um Deutscher Meister zu werden. Das ist das korrekte Wording. Wenn wir nach dem Spiel gegen Gladbach (34. Spieltag der Vorsaison, d. Red.) sehr defensiv an die Sache herangegangen wären, hätte es gefühlt eine Sommerdepression gegeben. Denn wir hatten einen komfortablen Vorsprung verloren, weil Bayern München beschlossen hatte, in der Rückrunde nichts mehr zuzulassen. Trotzdem waren es am Ende nur zwei Punkte weniger. Von daher kommt unsere Aussage aus vollster Überzeugung. Es hat uns nie an Mut gefehlt.

... über den Kader 2019/20:
Wir haben investiert, ja, aber – und das kommt mir zu kurz – wir haben auch schon ein bisschen was abgegeben. Wir sind nicht weit aus der Balance, wenn ich die Transfers von Pulisic, Diallo und Isak betrachte. Ich glaube, dass wir uns insgesamt ausgewogener darstellen, und dass uns schon die kommenden Wochen noch deutlicher zeigen werden, wie sehr wir die Rückkehr von Mats Hummels brauchten. Vorne sind wir noch weniger ausrechenbar, und wir sind alle ganz zufrieden, was den Stand der Dinge angeht, haben ein gutes Gefühl mit diesem Kader, den wir noch etwas verkleinern werden.

... über den Supercup am 3. August gegen Bayern München:
So ein Interesse am Supercup wie in diesem Jahr gab es noch nie. Ruckzuck war das Spiel ausverkauft. Wir freuen uns sehr auf dieses Duell. Beide werden dieses Spiel sehr ernst nehmen.

... auf die Frage, ob noch ein gelernter Mittelstürmer kommen soll:
Wir haben genauso viele gelernte Mittelstürmer wie Bayern München, nämlich einen. Paco hat in der Vorbereitung bisher jedes Mal getroffen, er konnte das komplette Programm mitmachen, ist deutlich straffer und hat gegen Liverpool ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir sollten nicht so tun, als ob wir keinen Stürmer hätten. Zudem können Mario Götze, Thorgan Hazard oder Jacob Bruun Larsen diese Position spielen, um mal nur drei Namen zu nennen. (br)