„Ganz Fußball-Deutschland freut sich auf dieses Spiel.“ Am frühen Dienstagabend (18.30 Uhr) wird das 125. Pflichtspielduell zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern München angepfiffen – und nicht nur BVB-Sportdirektor Michael Zorc fiebert dieser Begegnung entgegen.

„Es ist immer speziell, gegen Bayern zu spielen“, meint Cheftrainer Lucien Favre. Er strebt nach dem Erfolg in der Vorsaison und dem 2:0 im Supercup den dritten Heimsieg in Serie gegen die Münchner an. „Wir wollen weiter in diese Richtung.“ Alles andere, verrät Michael Zorc, würde eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen bedeuten – gegen den Tabellenzweiten aus Dortmund, für den Rekordmeister aus München. Man müsse kein allzu großer Prophet sein, um zu erkennen: „Wenn wir um die Meisterschaft mitspielen wollen, sollten wir das Spiel gewinnen. Es sind hinterher nur noch sechs Partien zu spielen. Von daher ist das sehr simpel – in der Umsetzung sehr schwierig, weil Bayern eine hervorragende Mannschaft hat.“

„Die beiden besten Mannschaften spielen gegeneinander“

Der Tabellenführer stellt mit 28 Punkten aus zehn Begegnungen das beste Team der Rückrunde, Borussia Dortmund steht knapp dahinter mit 27 Zählern. „Die beiden besten Mannschaften spielen gegeneinander“, so Zorc, der den Blick jedoch nicht nur nach oben richtet, sondern auch auf die Verfolger und direkten Konkurrenten um einen Platz in der UEFA Champions League. „Wir müssen Leipzig sehen, Gladbach und Leverkusen.“ Zorc spricht von einer „hohen Qualitätsballung an der Spitze“ und stellt fest: „Das haben wir lange nicht gehabt, und das ist gut für den deutschen Fußball.“

Lucien Favre hat den Gegner genau unter die Lupe genommen („Jede Mannschaft hat ihre Stärken und ihre Schwächen“) und freut sich über einen weiteren Rückkehrer: Nach Emre Can, der in Wolfsburg zu einem 45-Minuten-Einsatz kam („Das ist sehr gut für uns und für ihn“), könnte auch Axel Witsel wieder dabei sein, zumindest auf der Bank. „Er hat gestern angefangen, mit der Mannschaft zu trainieren. Er könnte im Kader sein.“ Und Jadon Sancho (ein Tor, eine Vorlage und zwei Siege in fünf Spielen gegen die Bayern) kommt nach Trainingsrückstand „langsam, aber sicher wieder auf sein Niveau“.

„Wir können immer Tore gegen sie schießen“

Somit bieten sich dem Trainer Möglichkeiten, der Mannschaft drei Tage nach dem Sieg in Wolfsburg frische Kräfte zuzuführen. Thomas Delaney stand nach siebenmonatiger Pause zuletzt zweimal in der Startelf. Kommt Can für ihn ins Team? Bleibt Mo Dahoud, der 2018/19 ein bärenstarkes Spiel machte zuhause beim 3:2 gegen die Bayern (kicker-Note 2)? Natürlich beantwortet Favre diese Fragen im Vorfeld nicht. Durchblicken ließ er nur, dass er mit Mats Hummels plant – zu „99 Prozent“.

„An uns selbst glauben“, gibt Zorc der Mannschaft mit auf dem Weg. „Keine einfachen Fehler im Ballbesitz machen. Es kommt auf die Werte an, die wir in den letzten beiden Spielen gut auf den Platz bekommen haben. Da war die Mannschaft auf den Punkt da.“ Und weiter: „Wir müssen Phasen aushalten, in denen die Bayern dominieren. Da müssen wir als gesamte Mannschaft sehr gut verteidigen.“ Und dann den „eigenen Qualitäten in der Offensive bewusst sein. Wir können immer Tore gegen sie schießen. Und wir können sie schlagen!“
Boris Rupert

BVB-TV: Die komplette Pressekonferenz mit Lucien Favre und Michael Zorc