Zweiter Spieltag, zweiter Sieg für die BVB-Frauen. Nach dem umjubelten 8:0 zum Auftakt in der Kreisliga A gegen den BV Brambauer - und einem 12:0 im Kreispokal gegen Urania Lütgendortmund - folgte am Sonntag ein etwas mühsamer 4:0 (2:0)-Sieg bei SF Sölderholz.

Vor 400 Zuschauern auf dem Sportplatz Zur Bergeshöh in Sölderholz ließ die Mannschaft von Trainer Thomas Sulewski in keiner Sekunde des Spiels Zweifel an ihrer Dominanz aufkommen, haderte aber mit der Chancenverwertung und wirkte etwas müde. "Das Ergebnis ist ok, aber wir waren in vielen Situationen einfach zu behäbig, vorne nicht zielstrebig genug", kommentierte Sulewski die Partie.

Das hatte die kleine Sportanlage ganz im Süd-Osten des Stadtgebiets wohl auch eher selten erlebt. 400 Fans waren gekommen, um das Lokalderby live mitzuverfolgen. Wer also gedacht hatte, dass die tolle Resonanz der ersten Spiele der BVB-Frauen nur eine einmalige Angelegenheit war, sah sich getäuscht.

Beflügelt von der schönen Kulisse übernahmen die Dortmunderinnen sofort die Kontrolle über das Spiel. Von Nervosität keine Spur. Die erste wirkliche Chance nutzte dann Ann-Katrin Lau in der 11. Minute. Nach guter Vorarbeit von Hannah Goosmann zirkelte sie den Ball unter der Torhüterin hindurch ins Tor zum verdienten 1:0. Keine zwei Minuten später durfte der BVB erneut jubeln. Carolin Marie Kaul hatte sich allein durchgearbeitet, scheiterte zunächst an Torfrau Girardi, setzte den Nachschuss dann aber souverän zum 2:0 in die Maschen. Eine BVB-Legende kam gerade zur rechten Zeit, um mitzujubeln. Als Kaul zum 2:0 einnetzte, traf Wolfgang Paul ein, um die Fußball-Frauen des BVB live vor Ort zu erleben.

Danach schalteten die Borussinnen ein Gang zurück, beherrschten zwar die Partie und schnürten Sölderholz in der eigenen Hälfte ein, ließen aber die letzte Konsequenz vermissen oder scheiterten ganz einfach an der guten Sölderholzer Torfrau Girardi. Die lenkte zunächst einen wuchtigen Schuss von Ann-Katrin Lau an die Latte (23.), parierte danach einen Kopfball von Virginia Glänzer (26.) und lenkte dann noch einen direkt geschossenen Eckball von Luisa Bergmann (31.) über die Latte.

Auf der Gegenseite schaffte es Sölderholz im ersten Durchgang nur ein einziges Mal, in den Strafraum der weitgehend beschäftigungslosen BVB-Torfrau Sandra Schröer zu kommen. Zufrieden mit dem 2:0-Halbzeitstand war BVB-Trainer Thomas Sulewski verständlicherweise nicht. "Ich glaube, wir können es weitaus besser", meinte der Coach zum ersten Abschnitt.

Nach der Pause kam Sölderholz sogar besser ins Spiel, tauchte das ein oder andere Mal gefährlich vor dem BVB-Tor auf, musste aber zunächst ein Eigentor in der 50. Minute zum 0:3 hinnehmen. Auf Seiten des BVB vergaben danach Virginia Glänzer (53.) und anschließend Carolin Marie Kaul (60.) zwei Chancen aus kurzer Distanz.

Auch Vanessa Heim (64. und 66.) schaffte es nicht aus aus kürzester Entfernung, Torfrau Girardi zu überwinden. Der Kasten der SF Sölderholz schien wie zugenagelt für den BVB, der ab der 70. Minute dann vollends die Kontrolle übernahm, Sölderholz in der eigenen Hälfte einschnürte, aber vor dem gegnerischen Tor wenig konsequent spielte. Fast wäre Sölderholz sogar noch zum Anschlusstreffer gekommen. Eine Viertelstunde vor Spielschluss parierte BVB-Torfrau Schröer reaktionsschnell eine gefährliche 1-vs.-1-Situation, dann in der 90. Minute nochmals. "Wir können uns bei Sandra bedanken. Sie hat zweimal richtig gut pariert und war auf dem Punkt da", lobte BVB-Coach Sulewski seine Torhüterin.

Schlussendlich war es Anna Louisa Zabell, die den BVB doch noch jubeln ließ. In der 82. verwandelte sie vollkommen freistehend nach Vorlage von Annika Billig zum 4:0.

BVB: Schröer  - Schneider (78. Gerres), Jung, Prinzen, Glänzer - Bergmann (54. Rogge-Herper), Zabell - Lau, Kaul (59. Billig), Heim - Goosmann (78. Herbig).

Tore: 0:1 Lau (11.), 0:2 Kaul (13.), 0:3 Eigentor (50.), 0:4 Zabell (82.)