Borussia Dortmund hat eine einigermaßen ordentliche Ausgangsposition für das Rückspiel in drei Wochen deutlich verpasst: Im Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League verlor der BVB mit 0:3 (0:0) bei Tottenham Hotspur.

Aus London berichtet Boris Rupert

Borussia hatte in einer ausgeglichenen ersten Hälfte die etwas besseren Chancen und ließ in diesem Abschnitt auch kaum etwas zu, kassierte jedoch 68 Sekunden nach Wiederanpfiff das 0:1 durch Son, kam selbst nicht mehr gefährlich zum Abschluss und musste in der Schlussphase durch Vertonghen (83.) und Llorente (86.) zwei ganz bittere Gegentore schlucken.

Ausgangslage: 
Als Sieger der Gruppe A durfte der BVB zunächst auswärts beim Zweiten der Gruppe B antreten. Tottenham zuvor noch kein Heimspiel in der K.-o.-Phase der UEFA Champions League gewonnen (bis dahin zwei Niederlagen, ein Remis).

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Personalien: 
Nach gut zehnwöchiger Pause war Zagadou wieder dabei. Er ersetzte Weigl, der wegen eines Infekts fehlte. Außerdem waren Piszczek (Fuß) und Alcácer (Schulter) sowie Reus (Muskelfaserriss)und Akanji (Hüfte) nicht dabei. Gegenüber dem 3:3 am Samstag in der Liga gegen Hoffenheim gab es vier Änderungen: Toprak, Zagadou, Delaney und Pulisic ersetzten Piszczek, Weigl, Philipp und Guerreiro.

Taktik:   
Erstmals seit dem 31. August 2018 (0:0 in Hannover) trat der BVB in einer 4-3-3-Grundordnung an: mit Witsel auf der „Sechs“ sowie Dahoud und Delaney auf den Halbpositionen davor. Sancho, Götze (im Zentrum) und Pulisic bildeten den Angriff: Über die Außen sollte der Ball schnell nach vorne gespielt werden. In der Defensive setzte Favre durch die Hereinnahme von Toprak und Zagadou, die erstmals gemeinsam die Innenverteidigung bildeten, sowie durch das Verschieben von Diallo auf die linke Abwehrseite auf Robustheit und Kopfballstärke. Tottenham spielte in einem 3-5-2 mit Eriksen hinter den Spitzen Son und Moura. Je nach Spielsituation erweiterten die Außenbahnspieler Vertonghen und Aurier den Abwehrverband zu einer Fünferkette.

Spielverlauf & Analyse:
Konzentriert und taktisch sehr diszipliniert arbeiteten die Schwarzgelben gegen den Ball und ließen in der ersten Halbzeit kaum etwas zu: Mouras Direktabnahme, die knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus ging (7.), sowie Sons Dribbling über den linken Flügel, bei dem Bürki per Fußabwehr klären musste (36.), waren die beiden einzigen gefährlichen Aktionen vor dem Dortmunder Tor.

Die Borussen hatten das Spiel recht gut in Griff und wurden in der 15. Minute das erste Mal gefährlich. Götze und Pulisic erzwangen gegen Foyth an der Strafraumlinie einen Ballverlust, Pulisic aber scheiterte mit seinem Schuss aus spitzem Winkel an Torwart Lloris, der in der 35. Minute große Probleme mit Delaneys Distanzschuss hatte, kurz vor der Pause aber stark gegen Zagadou parierte, als er dessen Kopfball (nach Sancho-Flanke) aus dem rechten Eck fischte (45.).

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Die knapp 5.000 mitgereisten Schlachtenbummler konnten bis dahin zufrieden sein mit dem Auftritt ihrer Mannschaft, die sehr strukturiert spielte, beim ersten dicken Fehler in Halbzeit zwei aber gleich bestraft wurde: Hakimi verlor kurz nach Wiederanpfiff auf der rechten Seite den Ball, Vertonghen flankte nach innen, Zagadou kam nicht mehr heran, rechts neben ihm hatte sich Son in Position gebracht, die Kugel mit dem ausgestreckten Bein unhaltbar für Bürki im Netz platzierte (47.).

Tottenham hatte rund um die 60. Minute eine starke Phase, kam da mit Wucht und Tempo. Zagadou klärte vor dem einschussbereiten Son (61.). Doch Schwarzgelb hatte das Geschehen dann zunächst wieder unter Kontrolle, konnte sich aber im Spiel nach vorne aber nicht entscheidend durchsetzen.

Bittere Gegentore in der 83. und 86. Minute

In der Schlussphase musste der BVB noch zwei bittere Gegentore schlucken. Nachdem sich Delaney noch in letzter Sekunde in Mouras Schuss geworfen hatte (75.), passierte es acht Minuten später: Die Spurs eroberten im Mittelfeld den Ball, Aurier flankte aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum, wo der aufgerückte Vertonghen volley zum 2:0 traf. Und es kam noch dicker: Der kurz zuvor eingewechselte Llorente köpfte eine Ecke zum 3:0 ins Dortmunder Tor (86.).

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Ausblick: 
Das Rückspiel wird am Dienstag, 5. März, um 21 Uhr in Dortmund angepfiffen. Zuvor stehen drei Spieltage in der Fußball-Bundesliga auf dem Programm: Für den BVB geht es dort am kommenden Montag beim 1. FC Nürnberg weiter.

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