75.000 BVB-Fans unter den 81.365 Besuchern im ausverkauften Signal Iduna Park hatten einen großen Anteil daran, dass am Ende zumindest ein 3:3 gegen den SC Paderborn stand. Ein 3:3, das sich dennoch anfühlte wie eine Niederlage. Bei den Spielern, beim Trainer und bei den Fans.

Und so schlugen der Mannschaft nach dem Schlusspfiff auch deutlich vernehmbare Pfiffe entgegen, primär für eine Leistung im ersten Durchgang, die Lucien Favre als „desaströs“ und Marco Reus als „zum Schämen“ bezeichnete. Pfiffe dafür – und zarter Beifall, weil die Schwarzgelben in scheinbar aussichtsloser Situation zumindest noch das Remis erkämpften. Favre: „Wir haben eine Reaktion gezeigt. Ich habe immer daran geglaubt, dass wir zurückkommen könnten und gehofft, wir schießen noch ein Tor mehr. Leider haben wir das nicht geschafft.“

Zwei Fakten zur ersten Halbzeit: Drei Gegentore und damit mit Abstand die wenigsten aller 18 Klubs hatte der BVB in den ersten fünf Heimspielen dieser Saison hinnehmen müssen. Nun waren es drei in einem Spiel. Erstmals seit April 1983 gab es einen 0:3-Halbzeitrückstand im eigenen Stadion (auch damals, gegen Leverkusen, stand es am Ende ein 3:3). „Drei Gegentore. Unglaublich“, sagte Favre: „Wir machen zu viele unnötige Fehler. Es hat die Aggressivität gefehlt. Das kann so nicht weitergehen.“

Marco Reus, der mit seinem Kopfballtreffer in der zweiten Minute der Nachspielzeit wenigstens einen Punkt rettete, betonte: „Der Trainer stellt uns jedes Mal super ein. Wir sind dafür verantwortlich, auf dem Platz unsere Leistung zu bringen. Wir müssen nicht über den Trainer reden, sondern über uns. Wenn hier am Freitagabend 80.000 Zuschauer kommen, dürfen wir sowas nicht anbieten. Wir dürfen nie, nie, nie mehr so spielen wie heute.“ (br)