Mit einem 2:1 (2:1)-Erfolg bei Hertha BSC feierte Borussia Dortmund am 13. Spieltag der Fußball-Bundesliga endlich wieder einen Sieg und legte damit den Grundstein für die angestrebte Trendwende.

Aus Berlin berichtet Boris Rupert

Jadon Sancho in der 15. und Thorgan Hazard in der 17. Minute erzielten mit einem Doppelschlag einen 2:0-Vorsprung. Nach Vladimir Daridas Anschlusstreffer war Hertha ab der 34. Minute wieder im Spiel und in der kompletten zweiten Hälfte in Überzahl, weil Mats Hummels die Gelb-Rote Karte sah (45.+1).

Ausgangslage: 
Borussia hatte nur eins der vorangegangenen elf Pflichtspiele gegen Hertha verloren, von den jüngsten elf Saisonspielen in der Liga auch nur eins, war in diesem Zeitraum jedoch auch nur dreimal siegreich vom Platz gegangen. Die Berliner hatten ihre jüngsten vier Bundesliga-Spiele verloren.

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Personalien: 
Neben Alcácer (Infekt und Risswunde am Knie), Delaney (Bänderriss) und Bruun Larsen (Kniebeschwerden) fehlte auch Weigl (muskuläre Probleme). Neu in die Mannschaft kamen Zagadou, Sancho und Hazard für Schulz, Piszczek und Weigl.

Taktik:  
Wie schon in der Schlussviertelstunde in Barcelona setzte Favre auf eine Dreierkette in der Abwehr mit Zagadou auf der linken, Akanji auf der rechten Seite sowie Hummels im Zentrum. Brandt rückte an die Seite zu Witsel. Flankiert wurden die beiden zentralen Mittelfeldspieler von Hakimi und Guerreiro an den Linien. Hazard übernahm im Dortmunder 3-4-3 die Position in der Angriffsmitte; leicht versetzt dahinter agierten Reus und Sancho. Der Engländer wurde von Herthas Stark in Manndeckung genommen, wenn er über die halblinke Seite kam. Die Berliner agierten ebenfalls mit einer Dreierkette, allerdings in einer 3-5-2-Ordnung mit zwei Spitzen (Selke und Lukebakio). Defensiv zentral spielte Skjelbred. Wolf erweiterte die Berliner Abwehr auf der rechten Seite häufig zu einer Viererkette.

Nach Hummels‘ Platzverweis agierte der BVB im zweiten Durchgang in einer 4-4-1-Formation mit Hakimi, Akanji, Zagadou und Guerreiro in der Abwehr sowie Hazard, Brandt, Witsel und Sancho davor. Reus agierte als einzige Spitze.

Spielverlauf & Analyse:
Die Berliner gingen rustikal zur Sache. In den Anfangsminuten lagen zunächst Guerreiro, dann Hazard nach Schlägen ins Gesicht auf dem Rasen, konnten aber weitermachen. Auch Daridas hartes Einsteigen gegen Reus blieb zum Glück ohne Folgen für den BVB-Kapitän, nicht aber für den Berliner, der Gelb sah, ebenso wie Grujic nach seinem Schlag gegen Guerreiro.

Borussia ging mit dem ersten Torschuss in Führung: Brandt spielte einen messerscharfen Diagonalpass durch die Abwehr zu Sancho halblinks im Strafraum. Der behielt die Nerven und schob den Ball an Kraft vorbei ins Tor. Und die Schwarzgelben ließen nur zwei Minuten später den zweiten Treffer folgen. Akanji schickte Hakimi mit einem klugen Pass auf die Reise, und der passte von rechts perfekt in den Strafraum in die Lücke zwischen Torwart und den Abwehrspielern: Der einlaufende Hazard versenkte den Ball zum 0:2 (17.). Weitere 120 Sekunden später kam Akanji zum Kopfball, doch Kraft konnte parieren.

Die Schwarzgelben traten sicher und souverän auf, legten aber nicht weiter nach. Stattdessen gab Lukebakio nach einer halben Stunde den ersten Warnschuss ab (Bürki parierte), kurz darauf zog der Ex-Düsseldorfer von rechts nach innen, zog aus etwa 19 Metern ab, Darida hielt noch den Fuß dazwischen und fälschte den Ball unhaltbar ab zum 1:2 (34.). Hertha war ergebnismäßig wieder drin im Spiel, das Borussia weiter kontrollierte, aber den Halbzeitpfiff nicht mehr komplett erlebte: Nach Foul an Selke sah der bereits verwarnte Hummels die Ampelkarte. Den folgenden Freistoß setzte Lukebakio ans Außennetz (45.+1).

Kurz nach Wiederbeginn bejubelte Hertha das vermeintliche 2:2, doch der Treffer zählte nach Video-Überprüfung nicht: Selke stand im Abseits (48.). Zehn Dortmunder hielten elf Berliner in der Folge zwar erfolgreich vom eigenen Tor fern, hatten aber keine Spielkontrolle mehr, gaben eroberte Bälle zu schnell wieder her, weil die Pässe zu ungenau gespielt wurden. Aber sie kämpften um jeden Zentimeter, und als sie in der 78. Minute endlich wieder gefährlich nach vorne kamen, fand Hakimis Querpass im Strafraum keinen Abnehmer, verzog Witsel wenig später ganz knapp (80.), passte der durchgebrochene Guerreiro von der Grundlinie zurück Richtung Elfmeterpunkt, doch da war leider niemand (83.).

Es gab vier Minuten Nachspielzeit. Kalou verfehlte per Kopf knapp das Dortmunder Tor (90.+2). Borussia kämpfte mit Leidenschaft und überstand auch die letzte brenzlige Situation.

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Ausblick: 
Das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf kommende Woche Samstag (15.30 Uhr) leitet die beiden finalen (englischen) Wochen des Kalenderjahres 2019 mit den weiteren Partien gegen Prag (H), Mainz (A), Leipzig (H) und Hoffenheim (A) ein.

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