Borussia Dortmund bleibt zuhause nicht nur ungeschlagen, sondern hat die imponierende Heimserie weiter ausgebaut, durch ein 1:0 (1:0) gegen den Sportclub Freiburg im wettbewerbsübergreifend 18. Heimspiel den 14. Sieg gefeiert. Doch es war ein glücklicher Erfolg.

Aus dem Signal Iduna Park berichtet Boris Rupert

Vor 81.365 Zuschauern – ausverkauft! – vollendete Jadon Sancho nach einer Viertelstunde den ersten gelungenen Angriff mit dem 1:0. Freiburg verschob geschickt die Reihen, bot kaum Lücken an, hielt das Spiel offen und kam in der zweiten Hälfte immer stärker auf.

Ausgangslage: 
Gegen keinen anderen aktuellen Bundesligisten hat die Borussia eine so gute Gesamtbilanz: In den vorausgegangenen 39 Ligaspielen hatte es 25 Siege, elf Unentschieden und nur drei Niederlagen gegeben. Zehn der zurückliegenden elf Heimspiele waren gewonnen worden (29:3 Tore).

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Personalien: 
Aus gesundheitlichen Gründen saß Torjäger Erling Haaland zu Beginn auf der Bank. Somit musste Lucien Favre seine Startelf, die in den vorangegangenen drei Partien unverändert geblieben war, ändern: Julian Brandt rückte nach Kurzeinsatz in Bremen wieder von Beginn an ins Team. Weiterhin fehlten der erkrankte Mario Götze sowie Marco Reus (Muskelverletzung) und Thomas Delaney (Aufbautraining).

Taktik:  
Haalands (Teil-)Ausfall veränderte auch die Statik im Team der Schwarzgelben, die zuletzt mit zwei Halbstürmern hinter Haaland agierten, nun aber wie schon vor der Winterpause bei eigenem Ballbesitz mit zwei Spitzen und somit in einer 3-2-3-2-Grundordnung, in der Brandt den zentral-offensiven Part im Mittelfeld einnahm, die Angriff koordinierte. Die Außen, Guerreiro und Hakimi, rückten fallweise in den Abwehrverband ein, erweiterten ihn situativ zu einer Vierer- bzw. Fünferkette gegen einen im 3-4-3-System spielenden Gegner, der hoch presste, zu Beginn teilweise mit fünf Spielern weit vorn in der Dortmunder Hälfte.

Spielverlauf & Analyse:
Gegen diesen laufstarken, gegen den Ball eng gestaffelt und taktisch diszipliniert arbeitenden Kontrahenten war es schwer, Lücken zu finden. Geduldig und konzentriert versuchten die Schwarzgelben, mit ständigen Seitenverlagerungen die Reihen des Sportclubs aufzureißen, um dann den entscheidenden Pass spielen zu können. Es dauerte bis zur 15. Minute, ehe sich erstmals eine Lücke auftat. Und die wurde gleich genutzt: Brandt leitete links am Sechzehnmetereck weiter auf Hazard, der an Lienhart vorbeizog und mit seinem Zuspiel den in der Mitte lauernden Sancho fand. Der Engländer schob mit dem linken Fuß zum 1:0 ein – sein 14. Saisontreffer.

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Bei April-Wetter mit einem Wechsel aus Sonnenschein, heftigen Schauern und böigen Winden spielte Freiburg auch nach dem Rückstand diszipliniert weiter, verzeichnete durch Grifos 16-Meter-Schuss nach 25 Minuten die erste Torannäherung, gab Brandt nach einer halben Stunde den zweiten nennenswerten Dortmunder Torschuss ab. 64 Prozent Ballbesitz aus Dortmunder Sicht zu diesem Zeitpunkt, aber nur 2:2 Torschüsse. Kurz darauf tat sich eine Lücke für Hazard auf, doch der Moment zum Abschluss ergab sich zunächst nicht, und als es der Belgier dann versuchte, scheiterte er an einem Abwehrbein. Witsels Nachschuss ging übers Tor (35.). Gegen Ende der ersten Halbzeit kam der Sportclub noch zu zwei Halbchancen. Mit dem knappen 1:0 ging es in die Kabinen – Zeit für trockene Trikots.

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Nach der Pause kam Akanji für Hummels, der in der Anfangsphase einen Schlag gegen den Kopf bekommen hatte und mit einem „Brummschädel“ in der Kabine blieb. Der BVB tat sich weiter schwer, den Gegner unter Druck zu setzen und zu klaren Chancen zu kommen. Brandts Versuch aus 17 Metern war in der 61. Minute der erste nennenswerte Abschluss der Schwarzgelben in der zweiten Hälfte. Unmittelbar danach machte er Platz für Haaland.

Doch zunächst stand der Gast mehrfach kurz vor dem Ausgleich: Schmid verzog knapp (68.), bei Grifos Freistoß aus 28 Metern war Bürki auf dem Posten (70.), und als Petersen frei zum Kopfball kam, rettete Piszczek für seinen geschlagenen Keeper auf der Torlinie (75). Borussia wackelte in dieser Phase bedenklich, schaffte es dann aber, das Spiel wieder überwiegend in die gegnerische Hälfte zu verlagern. Ein Freistoß von Sancho wurde von der Mauer geklärt (84.), Pech auch für Hakimi zwei Minuten vor dem Ende. Sein Schuss wurde im letzten Moment geblockt.

Die Schlussphase samt vierminütiger Nachspielzeit war dann noch einmal eine Abwehrschlacht. Borussia zog sich weit zurück, gab das Mittelfeld preis – und rettete sich ins Ziel.

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Ausblick: 
Sechs Tage hat die Mannschaft nun Zeit zur Vorbereitung auf eine ganz besondere Woche mit drei Höhepunkten: Am kommenden Samstag (18.30 Uhr) tritt Borussia Dortmund zum Verfolgerduell bei Borussia Mönchengladbach an. Vier Tage später, am 11. März, fällt die Entscheidung über den Einzug ins Champions-League-Viertelfinale mit dem Rückspiel bei Paris St. Germain. Und am 14. März steht das 156. Revierderby gegen den FC Schalke 04 auf dem Spielplan.

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