Die personelle Lage vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg und damit vor der ersten „englischen Woche“ scheint sich zu entspannen. „Emre Can und Gio Reyna können heute voll trainieren. Sie werden dabei sein“, kündigte Cheftrainer Lucien Favre vor dem Abschlusstraining am Freitag an.

Ein dickes Lob gab es für die Vertreter der etatmäßigen „Doppelsechs“, die zuvor von Axel Witsel und Emre Can gebildet worden war. Thomas Delaney und Mo Dahoud „haben das sehr gut gemacht gegen Schalke“, sagte Favre: „Die Ergänzung zwischen beiden war okay.“

Für das Spiel am Samstag in Wolfsburg (Anstoß 15.30 Uhr, live bei Sky und im Netradio) stehen weiterhin Axel Witsel, Dan-Axel Zagadou, Nico Schulz und Marco Reus nicht zur Verfügung. „Er hat noch nicht mit der Mannschaft trainieren können“, so Favre über seinen Kapitän. „Wir hoffen trotzdem, dass er so schnell wie möglich zurückkommt und dass er uns bis zum Saisonende noch helfen kann.“

Auf der Pressekonferenz wurde Favre nach den Einsatzchancen von Mario Götze gefragt. „Wir spielen im Moment 3-4-3“, erklärte der Coach: „Das ist nicht das ideale System für ihn.“ Gleichwohl betonte Favre: „Wir haben viele Spiele. Wir zählen auf alle Spieler. Wir werden sehen.“ Schon in dieser „englischen Woche“ könnte Götze sehr schnell wieder gefragt sein. Sportdirektor Michael Zorc: „Wir werden jeden Spieler im Kader bis Ende Juni, wenn dann hoffentlich die Saison beendet ist, benötigen!“

Ein Akteur, der derzeit vor Götze steht, ist Julian Brandt, der gegen Schalke an allen vier Toren beteiligt war. „Er kann mehrere Positionen in mehreren Systemen spielen. Das ist schon eine große Qualität. Er macht das sehr, sehr gut“, schwärmte der Trainer und zählte verschiedene Rollen auf, die Brandt schon ausgefüllt hat in dieser Saison: „Das habe ich sehr gern. Das gibt uns Trainern Lösungen. Er ist offensiv brandgefährlich.“ Auch Michael Zorc stellte bewundernd fest: „Ich habe selten einen Spieler gesehen, der so viel Potenzial mitbringt. Und er kann noch besser werden.“

Brandt und Co. stehen am Samstag bei einem Gegner auf dem Prüfstand, der als „Mannschaft der Stunde“ beschrieben wird. Der VfL Wolfsburg ist seit sieben Spielen unbesiegt. „Sie haben peu à peu ihre Mannschaft gefunden und sind sehr stabil“, sagte Favre über den Kontrahenten. Auch Sportdirektor Zorc betonte: „Wolfsburg wird deutlich schwieriger als es das Heimspiel gegen Schalke war. Wolfsburg ist in einer sehr guten Verfassung, spielt auch um die internationalen Plätze.“

Weitere Themen auf der Pressekonferenz waren die muskulären Verletzungen, von denen rund um den „Re-Start“ der Liga nach zweimonatiger Corona-Pause auch Borussia Dortmund betroffen ist. Für Lucien Favre ist das „keine große Überraschung“. Denn: „Wir haben trainiert in Zweier- und Vierergruppen vor sechs, acht Wochen.“ Zwischen der Erlaubnis, im Training wieder Kontakte und damit Zweikämpfe zuzulassen, und dem ersten Meisterschaftsspiel habe nur eine geringe Zeitspanne gelegen.

Nun wird die Belastung noch intensiver. Drei Tage nach dem Spiel in Wolfsburg steht bereits das Spitzenspiel gegen Bayern München auf dem Spielplan. „Doch jetzt“, unterstrich Favre, „konzentrieren wir uns nur auf das Spiel in Wolfsburg!“ (br)

BVB-TV: Die Pressekonferenz vor #WOBBVB