Borussia Dortmund hat die Samstagabendpartie des 30. Spieltags mit 1:0 (0:0) gegen Hertha BSC gewonnen. Es war ein ebenso verdienter, wie hart erkämpfter Erfolg, den Emre Can mit seinem Treffer aus der 57. Minute sicherte.

Mit dem bereits 55. Saisontreffer in einer zweiten Spielhälfte sicherte sich Borussia drei wichtige Punkte im Kampf um die Teilnahme an der UEFA Champions League. Die direkten Konkurrenten aus Leipzig, Leverkusen und Gladbach ließen allesamt Punkte.

Ausgangslage: 
Zweiter gegen Neunter. Borussia hatte sieben der zurückliegenden acht Partien gewonnen, Hertha aus den vier Bundesliga-Spielen unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia zehn der zwölf möglichen Punkte bei 11:2 Toren geholt. Gegen den Hauptstadtklub war der BVB seit fünf Bundesliga-Spielen ungeschlagen (drei Siege, zwei Remis).

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Personalien:  
Haaland war zwar seit zwei Tagen zurück im Training, doch für einen Platz in der Startelf oder zumindest auf der Bank reichte es für den seit dem Spiel gegen Bayern München leicht am Knie lädierten Stürmer nicht. Außerdem fehlten Hummels (5. Gelbe Karte), Dahoud (Knieverletzung), Reus (Aufbautraining), Götze (blickt Vaterfreuden entgegen), Schulz (muskuläre Probleme) und Zagadou (Außenbandanriss) standen nicht zur Verfügung. Gegenüber dem 6:1-Erfolg in der Vorwoche beim SC Paderborn gab es nominell eine Änderung in der Startelf: Witsel für Hummels...

Taktik:  
... der Belgier übernahm Cans Posten im zentral-defensiven Mittelfeld neben Delaney, und Can rückte als Abwehrchef in die Dreierkette zwischen Piszczek und Akanji im schwarzgelben 3-4-3. Hertha agierte in einer 4-2-3-1-Grundordnung, setzte auf schnelles Umschaltspiel nach Balleroberung, verzichtete aber auf das in den Partien zuvor gezeigte Angriffspressing.

Spielverlauf & Analyse:
So entwickelte sich in den ersten 30 Minuten eine recht einseitige Begegnung. Der BVB dominierte, störte mit hohem Pressing früh und zwang die Gäste häufig zu langen Bällen, die prompt zum nächsten Dortmunder Angriffsversuch führten. So standen nach 25 Minuten 80 Prozent Ballbesitz, 80% gewonnene Zweikämpfe und eine Passquote von 92%, aber auch nur zwei, drei ernsthafte Torannäherungen gegen das Berliner Bollwerk: Hakimi wurde im letzten Moment, aber entscheidend, von Mittelstädt gestört, traf das Außennetz (8.). Hazard wirkte nach Guerreiro-Flanke und schlechter Berliner Abwehr überrascht (21.) – das war die vielleicht beste Möglichkeit im ersten Durchgang –, auch Brandt verzog mit einem Versuch aus 16 Metern nach starkem Akanji-Pass.

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Die Gäste verdichteten die Räume und versuchten besonders, Brandt aus dem Spiel zu nehmen. Fast immer wurde er von zwei Berlinern attackiert. Nur wenn es schnell und direkt ging, taten sich Räume auf gegen einen Kontrahenten, der nach einer halben Stunde selbst die Initiative ergriff, so dass das letzte Drittel des ersten Durchgangs ausgeglichen verlief.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn fädelte Witsel mit einem starken Ball auf die rechte Seite die bis dahin dickste Chance ein: Hakimi passte flach, scharf und quer durch den Sechzehner, links an der Grundlinie legte Hazard zurück für Sancho, der sofort abzog, aber aus fünf Metern das Gehäuse verfehlte. Der BVB verschärfte das Tempo, drückte aufs 1:0. Auf der anderen Seite verbuchte die Hertha nach einem Konter ebenfalls die erste Großchance: Esswein schoss aus 15 Meter links am Tor vorbei (56.).

Aber es war der BVB, der erfolgreich nachsetzte. Nach einem abgefangenen Eckball erkämpfte man den Ball zurück. Sancho passte auf Brandt, der im Strafraum per Kopf auflegte für den nach dieser Ecke noch weit vorn postierten Can, der aus 15 Metern mit viel Überblick zum 1:0 einschoss (57.). Hertha reagierte sofort mit einem personellen wie taktischen Wechsel: Angreifer Piatek ersetzte den defensiven Mittelfeldspieler Skjelbred (62.). Und die Berliner wurden stärker, eroberten einige Bälle. Das Spiel wurde köperlicher. Zehn Minuten vor Schluss kamen Morey und Balerdi für Hazard und Witsel, zuvor schon Reyna für Brandt (68.).

In der 90. Minute hätte Sancho den Sack zumachen können. Nach einer starken Kombination auf dem linken Flügel legte Guerreiro zurück zu Sancho, der aus fünf Metern zum Abschluss kam, aber an Jarstein scheiterte.

Ausblick: 
Bis zum nächsten Spiel bleibt eine Woche Zeit: Am kommenden Samstag, 13. Juni, tritt Borussia Dortmund bei Fortuna Düsseldorf an. Anstoß ist um 15.30 Uhr.
Boris Rupert

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