Borussia Dortmund ist aus der UEFA Champions League ausgeschieden. Im Achtelfinal-Rückspiel unterlag der BVB bei Paris St. Germain nach Treffern von Neymar und Bernat mit 0:2 (0:2). Das Hinspiel hatte Borussia mit 2:1 gewonnen.

Vor leeren Rängen im Parc des Princes in Paris passierte 25 Minuten so gut wie gar nichts. Dann ging PSG mit der zweiten Möglichkeit überhaupt und damit durchaus überraschend in Führung: Neymar traf nach einem Eckball (28.). Borussia agierte nun mutiger, musste aber in der Nachspielzeit der ersten Hälfte das 0:2 durch Bernat hinnehmen. Borussia trat im zweiten Durchgang druckvoller auf, ohne aber zu hochkarätigen Tormöglichkeiten zu kommen. Kurz vor dem Ende flog Can nach einer Rangelei mit Neymar vom Platz.

Bild

Ausgangslage: 
Nach dem mit 2:1 gewonnenen Hinspiel hätte dem BVB eine Niederlage mit einem Treffer Differenz den Einzug ins Viertelfinale geebnet, wenn man mindestens zwei Auswärtstore erzielt hätte. Bei einem 1:2 aus Dortmunder Sicht wäre die Partie in die Verlängerung gegangen. Für den Einzug in die nächste Runde benötigte PSG demnach einen 1:0-Erfolg oder einen Sieg mit zwei Toren Differenz.

Personalien: 
Bis auf Reus und Delaney stand das komplette Personal zur Verfügung. Gegenüber dem 2:1-Auswärtssieg am Samstag in der Liga bei Borussia Mönchengladbach gab es eine Änderung: Sancho startete anstelle von Brandt.

Taktik:  
Der BVB agierte in der gewohnten 3-4-3-Grundordnung, die sich defensiv in ein 5-4-1 wandelte. Paris wieder mit Viererkette und offensiv im 4-4-2 gestaffelt.

Spielverlauf & Analyse:
Die Gastgeber starteten mit viel Ballbesitz, gleichbedeutend mit viel Defensivarbeit für die Borussia in den Anfangsminuten. Auch wenn die klaren Torchancen zunächst fehlten, kam der BVB in der Anfangsviertelstunde kaum in den Strafraum von PSG. Es dauerte bis zur 18. Spielminute, bis die Schwarzgelben erstmals gefährlich vor dem Tor von Keylor Navas auftauchten. Eine Hereingabe von Achraf Hakimi verpasste Erling Haaland knapp. Der anschließende Versuch von Jadon Sancho ging rechts am Tor vorbei.

Das Team von Lucien Favre löste sich in der Folge immer mehr aus den anfänglichen Fesseln der Gastgeber und lauerte auf Konter. In der 21. Minute störte Presnel Kimpembe Erling Haaland in letzter Sekunde am Torabschluss. Die erste Chance für Paris hatte Edinson Cavani kurze Zeit später. Er fand in Roman Bürki aber seinen Meister, der den Abschluss aus halbrechter Position noch zur Ecke abwehren konnte. Paris erhöhte weiter den Druck und traf schlussendlich in der 28. Spielminute nach einer Ecke zum 1:0. Neymar entwischte Hakimi und konnte so aus kurzer Distanz den Ball über die Linie drücken.

Aus dem Spiel heraus lief nicht allzu viel zusammen, sodass zehn Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit mal eine Standardsituation aus zentraler Position herhalten musste, um die nächste Torannäherung zu erzielen. Der Versuch von Jadon Sancho aus 27 Metern war allerdings zu harmlos (36.). Nur wenige Sekunden später war es wieder Sancho, der nach einem Doppelpass mit Raphael Guerreiro erneut an Navas scheiterte. Paris leistete sich mehr und mehr Fehlpässe im Spielaufbau, und so kam auch Thorgan Hazard (41.) zu einer erneuten Abschlusssituation. Als beide Teams schon fast in der Halbzeitpause waren, setzte Paris den bisher besten Angriff des Abends. Pablo Sarabia bediente den einlaufenden Juan Bernat, der Roman Bürki zum 2:0 überwinden konnte.

Bild

Beide Mannschaften gingen personell unverändert in die zweite Halbzeit. Der BVB war besser im Spiel als noch zum Ende der ersten Halbzeit. Doch die erste nennenswerte Chance im zweiten Durchgang gehörte Paris. Einen Freistoß von Angel di Maria konnte Roman Bürki allerdings zur Ecke abwehren. Nach 63 Minuten wechselten die Gastgeber das erste Mal aus. Kylian Mbappé ersetzte Vorlagengeber Pablo Sarabia im Sturm. Auch der BVB tauschte kurze Zeit später: Julian Brandt war nun für Thorgan Hazard dabei. Das Spiel plätscherte etwas dahin, Paris stand defensiv gut und lauerte auf Konter. Dem BVB fehlte es an Kreativität und Tempo im eigenen Offensivspiel. Dieses sollte Giovanni Reyna beleben, der rund 20 Minuten vor dem Ende der Partie für Axel Witsel ins Spiel kam.

Der BVB läutete in der 73. Spielminute eine interessante Schlussphase ein. Julian Brandt versuchte es aus rund 20 Metern mit dem linken Fuß. Sein Schuss ging allerdings knapp am Tor vorbei. Der BVB war nun präsenter und deutlich aktiver im Offensivspiel. Paris versammelte sich mehr und mehr um den eigenen Strafraum und lauerte auf Konter. Die Gastgeber machten das ganz gut, sodass der BVB zunächst nur über Weitschüsse zum Abschluss kam. Ein Versuch von Emre Can ging in der 75. Spielminute über das Tor. Deutlich knapper war es bei Julian Brandt zwei Minuten später, denn sein Abschluss landete auf dem Kasten von Keylor Navas.

Die Borussia war jetzt am Drücker und ließ Paris kaum Raum für Entlastung. Vor allem Reyna und Brandt belebten das Dortmunder Offensivspiel und stellten die Pariser immer öfter vor Probleme. Dem BVB reichte zu diesem Zeitpunkt ein Tor für die Verlängerung. Vier Minuten vor dem Ende brachte Lucien Favre seinen dritten Einwechselspieler. Mario Götze kam für Achraf Hakimi in die Partie. Die letzten Spielminuten musste der BVB allerdings zu zehnt bestreiten. Emre Can sah nach einem Zweikampf mit anschließender Rudelbildung gegen Neymar die Rote Karte. Fünf Minuten Nachspielzeit blieben dem BVB dann noch, den Anschlusstreffer für die Verlängerung zu erzielen – vergeblich.

Alle Torszenen, alle Highlights auf einen Klick

Ausblick: 
Bereits am Samstag – ebenfalls vor leeren Rängen – erwartet der BVB den FC Schalke 04 zum 156. Revierderby im Signal Iduna Park. Anstoß ist um 15.30 Uhr.
Timo Lammert

Teams & Tore