Borussia Dortmund hat das 157. Revierderby gewonnen und setzt sich mit einem klaren 3:0 (0:0)-Heimsieg über den FC Schalke 04 in der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga fest.

Es berichtet Boris Rupert

Borussia ging in der 55. Minute durch Akanji im Anschluss an einen Eckball in Führung und bejubelte nur sechs Minuten später das 2:0, das Haaland nach Pass von Sancho erzielte. Mit dem Kopfballtreffer zum 3:0 machte Hummels in Minute 78 alles klar.

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Ausgangslage: 
Dritter gegen Siebzehnter. Die Borussen hatten drei der vorangegangenen vier Ligaspiele gewonnen, Schalke jüngst beim 1:1 gegen Union Berlin den ersten Saisonpunkt geholt.

Personalien: 
Es fehlten der positiv auf Covid-19 getestete Can, dazu Schmelzer und Zagadou. Vier Tage nach dem Spiel in Rom gab es fünf Wechsel in der Startelf: Bürki, Akanji, Dahoud, Brandt und Reyna ersetzten Hitz, Piszczek, Bellingham, Witsel und Reus (alle Bank).

Taktik:  
Erstmals in dieser Saison spielte der BVB mit einer Viererkette. Im 4-2-3-1 der Schwarzgelben besetzten Dahoud und Delaney die Doppel-Sechs, bildeten Sancho, Brandt und Reyna die offensive Dreierreihe hinter Haaland, der einzigen Spitze. Schalke stellte dem eine 3-5-2-Grundordnung gegenüber. Die Außen Ludewig und Oczipka erweiterten die Abwehrverband in der Defensive zu einer Fünferkette. Matondo, als zweite Spitze aufgeboten, hatte eher defensive Aufgaben, störte Hummels am Spielaufbau und rückte dann zurück ins Mittelfeld.

Spielverlauf & Analyse:
Schalke verdichtete geschickt die Räume und ging sehr robust zu Werke. So dauerte es elf Minuten bis zum ersten Torschussversuch (Haaland) und eine gute Viertelstunde bis zur ersten Chance, die Rönnöw mit einer starken Tat gegen Meunier vereitelte, der halblinks im Sechzehner sofort abgezogen hatte. Dahouds Schuss aus 22 Metern streifte die Latte (33.).

Noch zu selten fand Schwarzgelb die Lücke im königsblauen Abwehrbeton. Und nach einem Fehler von Akanji wurde es auch auf der anderen Seite erstmals gefährlich. Matondo leitete weiter auf Oczipka, dessen Schuss Meunier im letzten Moment zur Ecke blockte (33.). Auch an der nächsten Szene war der Belgier beteiligt, diesmal wieder offensiv, mit einer „Tomas-Rosicky-Gedächtnisflanke“ per Außenrist auf Reyna, dessen Kopfball aus sechs Metern nicht platziert genug war (37.). Mit 77 Prozent Ballbesitz und 9:3 Torschüssen ging es in die Pause.

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Borussia erhöhte mit Beginn des zweiten Durchgangs den Druck. Nach Foul an Reyna gab es Freistoß vom linken Flügel, den Sancho vors Tor zirkelte. Beinahe wäre Sané ein Eigentor unterlaufen: Sein Kopfball landete auf dem Tornetz. Die folgende Ecke von der rechten Seite spielten die Borussen kurz aus. Sancho und Brandt setzten Guerreiro ein – und der sich durch im Strafraum. Rönnöw konnte den Schuss des Portugiesen nicht festhalten, und Akanji schaltete geistesgegenwärtig, setzte sofort nach und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie (55.).

Schalke, das viel Laufarbeit verrichtet hatte, bot dann erstmals Lücken an. Haaland schirmte den Ball im Mittelfeld ab, legte quer zu Sancho und startete dann selbst durch in die Spitze. Der Engländer sah, was der Norweger vor hatte, lief mit Tempo aufs Schalker Tor und spielte stark in den Lauf Haalands, der den Ball über Rönnöw hinweg ins Netz hob (61.).

Mit dem 2:0 waren die Weichen gestellt. Rönnöw gegen Haaland (68.) und Nastasic gegen Reyna (69.) verhinderten das dritte Gegentor. Doch das war nur aufgeschoben. Guerreiro schlug Eckball Nummer sechs scharf nach innen, und Hummels köpfte wuchtig und platziert ins linke Eck (78.) – es war der zweite Treffer nach einem Eckball und das zweite Tor eines Abwehrspielers in dieser Partie.

Ausblick: 
Am kommenden Mittwoch (21 Uhr) empfängt der BVB den russischen Meister Zenit St. Petersburg zum ersten Heimspiel in der UEFA Champions League. Am Samstag folgt das Bundesliga-Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld (15.30 (Uhr).

Teams & Tore