Borussia Dortmund hat gut gespielt. Aber Bayern München war einen Tick besser. So könnte das Fazit nach dem irgendwie unglücklich, aber auch nicht zu Unrecht verlorenen Spitzenspiel lauten. Ähnlich fiel die Analyse von Lucien Favre aus: „Ich bin als Trainer enttäuscht über die Niederlage. Aber wir haben Fußball gespielt.“

„Insgesamt war es ein gutes Spiel“, befand der Coach. Er hatte „viele Torchancen auf beiden Seiten“ gesehen und resümierte: „Es war ein schönes Spiel im Fernsehen zu sehen – leider ohne Zuschauer.“

Kein Spieler traf so häufig gegen Bayern München wie Marco Reus. Auch heute war der BVB-Stürmer zur Stelle und netzte zu einem psychologisch günstigen Augenblick zum 1:0 ein – in der letzten regulären Spielminute der ersten Hälfte. Weil aber die Überprüfung des nicht anerkannten Lewandowski-Tores zuvor einige Zeit in Anspruch genommen hatte, kamen die Bayern noch zu einer Freistoßchance in der vierten Minute der Nachspielzeit. Sie nutzten sie. „Wichtig war für uns vor allem das Tor von David Alaba kurz vor der Halbzeit“, meinte Münchens Kapitän Manuel Neuer.

Diese erste Halbzeit beschäftigte Lucien Favre noch lange. „Wir haben drei Tore kassiert. Aber wir hatten so viele Chancen in der ersten Halbzeit. Wenn wir besser spielen, wenn wir besser fixieren. Es liegt an nicht viel. Bei der Ballannahme musst du sofort beschleunigen oder sofort einen Pass spielen. Oder du musst fixieren“, sagte er – und ließ unausgesprochen, was er zu denken schien: Dann wäre man wohl noch häufiger, noch gefährlicher vors Tor gekommen. Um keinen falschen Eindruck aufkommen zu lassen. „Bayern hat auch Torchancen gehabt, das muss man klar sagen“, so Favre, „zwei Tore wurden annulliert.“ Bei seiner Mannschaft bemängelte er nicht viel. Nur das: „Wir haben die letzten Pässe nicht top gespielt.“

Auf Tabellenplatz drei geht Borussia Dortmund in die Länderspielpause. Mit 15 Punkten aus sieben Spielen. Das sind drei mehr als im Vorjahr.
Boris Rupert

BVB-TV by 1&1: Die Pressekonferenz mit Lucien Favre