Das letzte Bundesliga-Spiel des Jahres steht an: Am 13. Spieltag geht es für Borussia Dortmund auswärts gegen Union Berlin. Anstoß ist am Freitag um 20.30 Uhr.

Nach seiner Beförderung vom Co- zum Cheftrainer des BVB stand Edin Terzic am Dienstag bei Werder Bremen erstmals an der Seitenlinie und hatte keine Anpassungsprobleme an seine neue Rolle: „Wir waren uns alle einig, dass wir mutiger auftreten wollen. Wenn ich Mut einfordere, muss ich Mut vorleben. Das ist der Weg.“ 

Der Einstand war erfolgreich: Mit einem 2:1-Sieg und drei Punkten im Gepäck reiste die Borussia wieder zurück nach Dortmund. „Wir können insgesamt mit der Präsenz und dem Kampf in Bremen zufrieden sein. Spielerisch geht es definitiv besser“, analysierte der BVB-Trainer die Partie. „Es hat mir aber sehr gut gefallen, dass wir den Sieg unbedingt erzwingen wollten.“ Am Mittwoch habe die Mannschaft noch einmal über das Spiel gesprochen, über das was gut und was weniger gut war. „Den Maßstab an Einsatz und Wille haben wir uns gesetzt“, fordert Terzic ähnlichen Kampfgeist in der Zukunft. Er habe allerdings auch Szenen gesehen, in denen sich die Mannschaft schnell spielerisch verbessern könne: „Das wollen wir am Freitag besser machen.“

Ein Sonderlob des Trainers heimste Emre Can ein, der in Bremen nicht zur Startelf gehörte: „Er hat die Lautstärke – das ganze Spiel, vor dem Spiel, in der Kabine. Er lebt es vor.“ Es sei wichtig, dass sich alle gegenseitig nach vorne peitschen: „Er hat das unheimlich gut gemacht und sich auch eingebracht, als er nicht auf dem Platz stand.“ Auch die Offensivspieler Jadon Sancho und Marco Reus hätten am Dienstag eine Reaktion gezeigt und seien sehr torgefährlich gewesen.

Trotz eines intensiven Spiels ist Terzic guter Dinge, dass gegen Union alle Spieler einsatzbereit sind. Nachdem die Startelf am Mittwoch regenerierte, steht am Donnerstag vor dem Abflug nach Berlin noch das Abschlusstraining an. Danach entscheidet sich, ob auch die zuletzt Verletzten Thomas Delaney und Thomas Meunier wieder zum Kader in Berlin gehören.

Die Gastgeber spielen in dieser Saison eine gute Rolle und liegen vor Anpfiff des 13. Bundesliga-Spieltags auf Rang sechs der Tabelle, der zur Teilnahme am Europapokal berechtigt. Die Mannschaft ist zwar seit vier Spielen sieglos, hat aber zuletzt beim 2:2 in Stuttgart als auch beim 1:1 gegen München jeweils in Führung gelegen. In der vergangenen Saison hat der BVB bei Union mit 1:3 verloren, da „haben wir gesehen, was für eine Energie in dem Verein steckt“, so Terzic. „Normalerweise ist das zweite Jahr in der Bundesliga deutlich schwerer als das erste, so sagt man im Fußball. Das lassen sie sich nicht anmerken, sie sind sehr stabil und mutig.“ Von seiner Mannschaft fordert er, die Stärken des Gegners zu minimieren und die eigenen Stärken auf den Platz bekommen.

Nach dem letzten Bundesliga-Spiel des Jahres geht es für den BVB am kommenden Dienstag (22.12.) noch im DFB-Pokal gegen Eintracht Braunschweig. Eine Winterpause, in dem der neue Trainer mit der Mannschaft an seinen Ideen arbeiten kann, gibt es in diesem Jahr nicht. Für Terzic, der diese Situation bereits aus seinen Stationen in der Türkei und in England kennt, ist das kein Problem: „Ich bin es gewohnt, so zu arbeiten. Wir werden einige Dinge ansprechen, wofür jetzt keine Zeit ist. Wir müssen uns aber auch erholen, denn auf uns kommen noch eine Menge Spiele zu.“
Christina Reinke

BVB-TV by 1&1: Pressekonferenz vor 1. FC Union Berlin