Nur zwölf Tage liegen zwischen Borussia Dortmunds letztem Pflichtspiel 2020 und dem ersten im neuen Jahr. Am Sonntag (Anstoß 15.30 Uhr) geht es nach einer kurzen Winterpause weiter „mit einem sehr wichtigen Spiel zu Hause gegen Wolfsburg“, so Sportdirektor Michael Zorc.

Doch trotz der kurzen Pause und der freien Tage rund um Weihnachten bot sich dem Trainerteam die Möglichkeit, verstärkt inhaltlich mit den BVB-Profis zu arbeiten. Die Trainingstage im Dezember hatten aufgrund der zahlreichen englischen Wochen eher im Zeichen der Regeneration und Spielersatz-Trainingseinheiten gestanden. „Wir haben versucht, einen Mix zu finden aus taktischen Dingen und athletischen Faktoren“, so BVB-Trainer Edin Terzic über die Tage rund um Silvester und Neujahr, an denen er seine Spieler auf den Trainingsplatz in Brackel gebeten hatte.

Nicht zur Trainingsgruppe gehörten der leicht angeschlagene Youssoufa Moukoko, der für das Wolfsburg-Spiel nicht rechtzeitig fit wird, sowie Thorgan Hazard. Der Offensivspieler hat sich im Pokalspiel in Braunschweig eine Muskelverletzung zugezogen und wird länger ausfallen. „Mit Marcel Schmelzer haben wir immer noch einen Langzeitverletzten, das wird auch noch etwas dauern“, erklärte Terzic. Jude Bellingham ist leicht angeschlagen, könnte aber am Sonntag eine Option sein. Erling Haaland ist hingegen nach seinem Muskelfaserriss wieder auf den Trainingsplatz zurückgekehrt. „Wir haben versucht, Erling wieder langsam heranzuführen, er macht einen sehr hungrigen Eindruck“, so Terzic. „Wir sind guter Dinge, dass er morgen wieder performen kann. Er ist durch seine Art und seine Präsenz extrem wichtig für uns.“

Wieder Heimstärke entwickeln

Ins Fußballjahr 2021 geht Borussia Dortmund mit zwei Punkten Rückstand auf einen Champions-League-Platz als Tabellenfünfter. „In der Liga hinken wir deutlich hinterher, das haben wir auch der Mannschaft gesagt. Der fünfte Platz ist nicht unser Anspruch. Wir wollen uns so schnell wie möglich verbessern“, zieht Zorc eine Zwischenbilanz. „Wir haben zu Hause zu viele Spiele verloren in den letzten Wochen. Uns fehlt es besonders, wenn die Südtribüne nicht da ist. Aber das darf keine Entschuldigung sein. Ich erwarte von der Mannschaft, dass wir uns deutlich steigern.“ 

Wieder Heimstärke zu entwickeln, ist eine der Vorgaben von Edin Terzic an seine Mannschaft. Die weiteren: „Die Anzahl der Niederlagen müssen wir deutlich reduzieren. Dazu ist die Anzahl der Gegentore für unsere Ansprüche viel zu hoch. Wir müssen auch mehr Torgefahr ausstrahlen und unseren Ballbesitz effektiver nutzen, um mehr Tore zu schießen.“

Die erste Gelegenheit, das umzusetzen, bietet sich Schwarzgelb am Sonntag gegen den VfL Wolfsburg, der im Advent drei Siege, ein Remis und eine Niederlage – mit 1:2 in München die erste überhaupt in dieser Saison – verbuchte. Das Duell zwischen dem Fünften und dem Vierten ist damit auch das tabellarische Spitzenspiel der 14. Runde. Mit einem Sieg würde der BVB wieder an den Wölfen vorbeiziehen.

„Wolfsburg ist schon seit einiger Zeit sehr gut. Sie haben einen sehr guten Kader. Nahezu jede Position ist doppelt besetzt“, so Terzic. Die Mannschaft sei sehr stabil und bekomme wenige Gegentore. In der Offensive haben sie „viel Tempo auf den Flügeln und mit Wout Weghorst einen sehr torgefährlichen Stürmer“.

Wichtiger Monat Januar

Das Spiel gegen den VfL Wolfsburg, gegen den der BVB seit zehn Bundesliga-Spielen ungeschlagen ist, ist der Auftakt zu weiteren tabellarischen Spitzenspielen im Januar. Zorc spricht von einem „ganz wichtigen“ Monat. „Die Spiele gegen Gegner aus der Champions-League-Region, wo wir gern sein möchte, sind alle richtungsweisend. Da ist die Mannschaft gefordert. Darauf können wir uns aber auch freuen.“

Sechs Begegnungen hat die Borussia im ersten Monat des Jahres zu absolvieren und trifft dabei auf die Mannschaften, die vor dem Anpfiff des 14. Spieltags auf den Plätzen zwei (Leverkusen), drei (Leipzig) und vier (Wolfsburg) lagen sowie auf Borussia Mönchengladbach, einen weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um einen Platz in der UEFA Champions League.  „Nahezu alle Gegner kommen aus der Region, in der wir stehen oder die auf Plätzen liegen, wo wir hinwollen. Das wird intensiv“, so Terzic. „Es geht darum, Automatismen zu finden und Sicherheit in unser Spiel zu bekommen. Dann ist es auch egal, wer auf der anderen Seite steht.“
Christina Reinke 

BVB-TV by 1&1: Pressekonferenz vor VfL Wolfsburg