Borussia Dortmund hat am 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden gegen die TSG Hoffenheim weitere wichtige Punkte im Kampf um die Champions-League-Plätze eingebüßt.

Es berichtet Boris Rupert

Jadon Sancho brachte die Schwarzgelben in der 24. Minute mit 1:0 in Führung, doch Munas Dabbur (31.) und Ihlas Bebou (51.) drehten mit ihren Treffern die offene, zugleich zerfahrene Partie. Zwei Haaland-Tore zählten wegen Abseits nicht (29./58.) – der dritte Treffer des Norwegers dann doch! Zehn Minuten vor dem Ende stand es 2:2.

Bild

Ausgangslage:  
Sechster gegen Zwölfter. Borussia Dortmund (32 Punkte) wollte im Fernduell mit Bayer Leverkusen (Rang fünf, 35 Punkte, Heimspiel gegen Mainz 05) sowie Eintracht Frankfurt (Rang vier, 36 Punkte, Heimspiel gegen Köln) den Abstand auf einen Champions-League-Platz auf keinen Fall größer werden lassen. Hoffenheim hatte fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone und zehn Zähler Rückstand auf die internationalen Ränge. Nach zuvor fünf sieglosen Begegnungen mit der TSG hatte es im Hinspiel wieder einen Sieg (1:0) gegeben.

Personalien: 
Nicht zur Verfügung standen Bürki, Hazard, Meunier, Piszczek, Schmelzer, Witsel und Zagadou. Gegenüber dem 1:2 in der Vorwoche in Freiburg gab es nur eine Veränderung: Bellingham ersetzte Reus. Hoffenheim musste ohne Torjäger Kramaric auskommen.

Taktik:  
Im 4-3-3 der Borussen besetzten Reyna und Bellingham die offensiven Halbpositionen im Mittelfeld. Brandt wich dafür auf den rechten Flügel aus, den er jedoch nicht stur besetzte, sondern häufig versuchte, ebenfalls aus einer tieferen Position Akzente zu setzen. Da Linksverteidiger Guerreiro bei Ballbesitz ebenfalls einrückte ins zentrale Mittelfeld, hatte der BVB im Verbund mit Delaney gegen die fünf Hoffenheimer Mittelfeldspieler keine Unterzahl. Die TSG trat in einer 3-5-2-Grundordnung an.

Spielverlauf & Analyse:
Es war ein „wilde“ erste Halbzeit mit zahlreichen Ballverlusten und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Der BVB fand zunächst besser ins Spiel. Guerreiro schickte Haaland, der frei vor Baumann auftauchte, doch eine starke Fußabwehr der Hoffenheimer Schlussmanns verhinderte das 1:0 (10.). Danach kam die TSG ebenfalls zu Möglichkeiten: Hitz klärte nicht minder stark gegen Bebou (18.), und der Hoffenheimer Stürmer besaß sechs Minuten später die nächste Chance zum 0:1, doch er verzog knapp (24.).

Auf der anderen Seite ging es nach einer Balleroberung schnell und direkt nach vorne. Guerreiro spielte aus halblinker Position steil auf Sancho, Samassekou hob das Abseits auf, und der Engländer blieb cool vor Baumann. Aus acht Metern traf er zum 1:0 (24.). Fünf Minuten später zählte ein Abseitstor von Haaland zurecht nicht, dann eroberte Bellingham den Ball im Gegenpressing, hatte im Strafraum das 2:0 auf dem Fuß, doch Posch klärte im letzten Moment.

Bild

Auch hier folgte auf eine Großchance auf der einen Seite ein Treffer auf der anderen: Dabbur schoss nach Rudys Zuspiel zum 1:1 ein (31.). Nicht nur in der Entstehung dieser Szene hatte die BVB-Defensive keinen Zugriff auf Spiel und Gegner.

Das setzte sich nach Wiederanpfiff leider fort. Hitz lenkte Dabburs Kopfball über die Latte (50.), den folgenden Eckball spielten die Gäste kurz, Rudy flankte nach innen, und Bebou kam vor Hitz an den Ball – 1:2 (51.). Sieben Minuten später zählte ein Haaland-Tor erneut nicht. Nach einem Gewühl im Strafraum kam der Ball von Hummels zu Delaney, der ihn an den Pfosten bugsierte, im Nachschuss war Haaland zur Stelle. Delaney aber hatte knapp im Abseits gestanden. Die Frage war, ob der Ball vom Gegner gekommen war.

Ein Dreifachwechsel in der 59. Minute (Reus, Moukoko und Dahoud für Reyna, Brandt und Delaney) sollte das Spiel in die richtige Richtung drehen, gut zehn Minuten später ersetzte Schulz Bellingham, so dass Guerreiro fürs Mittelfeld „frei“ wurde. Die Chancen waren zunächst auf der anderen Seite: Hitz parierte gegen Bebou (76.). Wirklich Druck aufbauen konnte der BVB nicht, kam durch eine Einzelaktion von Haaland dann aber doch zum Ausgleich (80.) und hatte noch zehn Minuten plus reichlich Nachspielzeit, drei (glückliche) Punkte einzufahren, doch wirklich gefährlich vors Tor kam man nicht mehr.

Ausblick: 
Die kommende Fußball-Woche bietet zwei echte Highlights: Am Mittwoch (21 Uhr) tritt der BVB zum Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Champions League beim FC Sevilla an. Drei Tage später, am Samstag (15.30 Uhr), steht das 158. Revierderby beim FC Schalke 04 auf dem Plan.

Teams & Tore