Borussia Dortmund bleibt mit dem dritten Sieg in Serie im Rennen um die Champions-League-Plätze! Am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga gewann der BVB eine hart umkämpfte Partie mit 2:0 (1:0) gegen Union Berlin.

Es berichtet Boris Rupert

Union Berlin traf Latte und Pfosten, durch Ingwartsen in der ersten und Kruse in der 66. Minute, jubeln durfte der BVB, über das energische Nachsetzen von Reus zum 1:0, nachdem Luthe einen Haaland-Elfmeter pariert hatte (27.), und die späte Entscheidung in diesem engen Spiel durch Guerreiro zwei Minuten vor dem Ende.

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Ausgangslage:  
Fünfter gegen Achter. Drei Plätze und sechs Punkte trennten beide Mannschaften, die in der Rückrunde auf eine fast identische Ausbeute gekommen waren (Dortmund 29, Berlin 28 Zähler). In allen drei bisherigen Bundesliga-Duellen gab es jeweils Heimsiege; das jeweilige Gäste-Team lag noch nicht einmal in Führung.

Personalien: 
Nach siebenwöchiger Pause war Sancho wieder dabei. Dagegen standen Bürki (leicht erkältet) und Knauff nicht im Kader, ebenso wie Delaney, Moukoko, Schmelzer, Witsel und Zagadou. Drei Tage nach dem 4:1-Erfolg gegen Bremen gab es dreiÄnderungen in der Startelf: Piszczek, Can und Hazard ersetzten Morey, Dahoud und Brandt (alle Bank).

Taktik: 
Can übernahm in Borussias 4-3-3-Grundordnung den zentral-defensiven Part im Mittelfeld und rückte im Aufbau häufig zwischen die Innenverteidiger, so dass beide Außenverteidiger weit aufrücken konnten. Union staffelte sich in einem 4-4-2, anfangs mit sehr hohem und aggressivem Pressing und nach Ballgewinn stets schnellem Umschaltspiel über die Außenbahnen. Andrich stach häufig aus der Mittelfeldreihe heraus, um den ballführenden Borussen direkt zu attackieren. Kruse pendelte zwischen Mittelfeld und Angriff, hatte viele Aktionen im Berliner Spielaufbau.

Spielverlauf & Analyse:
15 Sekunden waren absolviert, als Hitz einem Schuss von Ingvartsen (vorausgegangen war ein Fehlpass im Aufbau) nur noch hinterherschauen konnte. Der Ball prallte an die Unterkante der Latte und von dort zurück aufs Feld. Glück gehabt! Richtig viel Glück! Kurz darauf hatte Endo auf der linken Seite Platz, verfehlte mit seinem Schuss das Tor aber recht deutlich. Gespielt zu diesem Zeitpunkt: 61 Sekunden!

Dabei war die Mannschaft vom Trainerteam auf Unions Herangehensweise vorbereitet worden. Es dauerte rund zehn Minuten, bis sie ins Spiel kam, die Pass- und Laufwege des Gegners besser zustellte und auch nach vorne aktiv wurde. Reus traf nach Hazards Zuspiel aus etwa zwölf Metern den Ball jedoch nicht richtig (10.). Aber immerhin war es die erste gefährliche Torannäherung, der vier Minuten später ein wuchtiger Ball Hazards folgte, den Luthe nur mit Mühe parieren konnte. Haaland schüttelte mit energischem Einsatz zwei Berliner ab und legte ab für Reyna, der Luthe ebenfalls prüfte (16.).

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Dann die 27. Minute: Hazard steckte durch auf Reus, der den Strafraum querte und dabei von Luthes Hüfte und Hand zu Fall gebracht wurde. Schiedsrichter Schlager entschied auf Elfmeter. Eine dennoch harte Entscheidung. Haaland trat an, Luthe ahnte die Ecke, wehrte ab, Haaland setzte nach, Luthe parierte abermals, doch Reus war zur Stelle und brachte den Ball über die Linie.

Bis auf einen Schuss von Musa ans Außennetz (Abseitsfahne war allerdings oben, 29. Minute) ließ Borussia nichts mehr zu in dieser ersten Hälfte, kam auf 9:4 Torschüsse, darunter noch die Riesenchance für Haaland aus sieben Metern nach Reynas Zuspiel, doch Luthe parierte mit dem Fuß (35.).

Auch die ersten Sekunden der zweiten Hälfte gingen an die Gäste, die zweimal gefährlich vors Tor kamen. Auf der anderen Seite wurde Reyna bei einem Konter von Knoche übel abgeräumt. Kurz darauf hatte der Youngster das 2:0 auf dem Fuß. Nach einer starken Kombination über Haaland und Reus kam er rechts am Fünfmetereck zum Abschluss, lupfte die Kugel an Luthe, aber auch knapp am langen Pfosten vorbei (49.).

Nach knapp einer Stunde kamen Dahoud und Sancho für Can und Hazard. Borussia schnupperte kurz darauf am 2:0 in diesem intensiven, engen Spiel. Sancho spielte im Strafraum den Ball auf Guerreiro, der sich auf engstem Raum behauptete, kurz vor der Grundlinie auf Reyna passte, dessen Schuss von einem Berliner auf der Torlinie gestoppt wurde (64.). Zwei Minuten später traf Kruse mit einem Freistoß aus 23 Metern den rechten Pfosten des Dortmunder Tores – weil Hitz noch mit den Fingerspitzen dran war!

Die Köpenicker rissen mit zunehmender Spielzeit das Geschehen an sich. Es boten sich Konterchancen, die zunächst jedoch nicht entschlossen genug genutzt wurden, was aber auch eine Folge dessen straffen Programms in den vergangenen Wochen war. Und doch gab es Chancen, große Chancen! Friedrich fälschte Sanchos Schuss zur Ecke ab (85.), nur Sekunden später scheiterte Haaland aus halblinker Position an Luthe, der stark mit dem Fuß klärte (86.). Doch dann durfte Borussia jubeln: Sancho fing tief in der eigenen Hälfte einen Angriff ab, Haaland leitete weiter auf Brandt, der in den Lauf von Guerreiro – 2:0 (88.).

Unterm Strich standen zwar 12:3 Möglichkeiten – auch Haaland scheiterte in der Nachspielzeit nochmal knapp –, doch es war eine „enge Kiste“.

Ausblick: 
Am Samstag reist der BVB zum VfL Wolfsburg. Anstoß ist um 15.30 Uhr. Fehlen wird Hummels, der heute zum fünften Mal in dieser Saison die Gelbe Karte sah.

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