Borussia Dortmund ist zurück im Rennen um die Teilnahme an der UEFA Champions League! Mit dem vierten Sieg in Serie, einem 2:0 (1:0)-Erfolg beim Tabellendritten VfL Wolfsburg, verkürzte der BVB den Rückstand auf den direkten Konkurrenten innerhalb von nur 14 Tagen von elf auf zwei Punkte.

Aus Wolfsburg berichtet Boris Rupert

In einem von beiden Seiten fehlerbehafteten Spiel verwertete Haaland in der zwölften Minute einen schlechten Rückpass der Gastgeber zur Führung. Haaland und Akanji hätten den Vorsprung kurz nach der Pause ausbauen können, scheiterten jedoch an Keeper Casteels bzw. dem vor der Linie klärenden Arnold. Nach 58 Minuten sah Bellingham die Gelb-Rote Karte. In Unterzahl schloss Haaland einen Konter mit dem 0:2 ab (67.), aber zu spielen waren noch 24 Minuten, die Schwarzgelb mit Cleverness überstand!

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Ausgangslage:  
Wolfsburg war mit 57 Punkten Dritter, Borussia mit 52 Zählern Fünfter. Letztmals am 16. Mai 2015 hatte der BVB beim VfL Punkte abgegeben – es folgten fünf Auswärtssiege in Serie mit 13:2 Toren. Die Niedersachsen traten als viertbestes Heimteam (neun Siege, vier Unentschieden, eine Niederlage) an.

Personalien: 
Zu den Ausfällen von Moukoko, Schmelzer, Witsel und Zagadou kam die Gelbsperre von Mats Hummels, der in der Viererkette von Emre Can vertreten wurde. Drei Tage nach dem 2:0-Heimsieg gegen Union Berlin nahm Trainer Edin Terzic zwei Wechsel vor: Mo Dahoud und Jadon Sancho (für Thorgan Hazard) kamen neu ins Team. Thomas Delaney war wieder fit, saß zu Beginn auf der Bank.

Taktik:  
Erstmals seit dem 22. Spieltag formierte Terzic seine Elf in einer 4-2-3-1-Grundordnung und damit im gleichen System wie die Gastgeber. Bellingham (halbrechts) und Dahoud bildeten die Doppel-Sechs, wobei der junge Engländer bei Dortmunder Angriffen häufig mit nach vorne stieß. Reus operierte in der offensiven Dreierreihe – mit Reyna (rechts) und Sancho auf den Außenbahnen – zentral hinter Haaland.

Spielverlauf & Analyse:
Borussia stellte zu Beginn das aktivere Team, hatte aber eine Schrecksekunde zu überstehen, als Paulo Otavio in der achten Minute nach einem „durchgerutschten“ Einwurf halblinks im Strafraum die Kugel vor die Füße fiel, der VfL-Linksverteidiger aber deutlich verzog. Vier Minuten später spielte Baku auf der linken Wolfsburger Seite einen verheerenden Rückpass, den Haaland erlief und Casteels zum 1:0 überwand – sein 24. Saisontreffer.

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In der Folge kamen die Niedersachsen etwas besser ins Spiel, bis zum Ende des ersten Durchgangs auch auf deutlich mehr Abschlüsse (8:2), wirklich gefährlich wurde es jedoch nur einmal, als Gerhardt das Außennetz traf. Hitz wäre vermutlich jedoch zur Stelle gewesen, wenn der Ball aufs Tor gekommen wäre (38.). Man merkte beiden Mannschaften an, dass es um sehr viel ging. Viele Ungenauigkeiten waren dabei, wie bei Reus‘ Ballannahme kurz vor der Pause nach Haaland-Zuspiel in bester Position im Strafraum.

Im Pressing formierten sich die Wolfsburger in einer 4-1-3-2-Formation und setzten Schwarzgelb immer wieder unter Druck. Aus einer solchen Situation (Fehlpass Guerreiro) resultierte 45 Sekunden nach Wiederbeginn eine dicke Chance zum Ausgleich, doch Weghorst knallte Bakus Zuspiel über den Kasten.

Auf der anderen Seite leitete Guerreiro nach einem abgewehrten Eckball fast das 0:2 ein. Sancho spielte weiter in den Lauf von Haaland, der sich gegen Brooks behauptete, wuchtig abzog, aber Casteels brachte noch beide Hände noch oben (50.). Kurz darauf klärte Brooks im letzten Moment vor Reus zur Ecke. Die Hereingabe brachte Akanji aufs Tor, doch Arnold rettete vor der Linie für seinen bereits geschlagenen Keeper (52.).

Nach knapp einer Stunde änderte sich die Statik des Spiels total. Der bereits verwarnte Bellingham sah nach einem harten Einsteigen die Ampelkarte. Terzic reagierte sofort, brachte Delaney für Sancho. Kurz darauf nahm Dahoud dem Wolfsburger Gerhardt zentral vor dem BVB-Strafraum den Ball ab, spielte steil nach vorn, Haaland startete aus der eigenen Hälfte, schüttelte Lacroix ab und blieb im Duell mit Casteels eiskalt, schoss zum 0:2 ein (67.). Fünf Minuten später hatte er nach Reus‘ Freistoßflanke sogar das dritte Tor auf dem Kopf, verzog aber deutlich.  

In den letzten zehn Minuten setzte Terzic mit der Hereinnahme von Meunier auf eine Fünferkette. Schlagers Schlenzer kam dem BVB-Tor gefährlich nah (85.).

Ausblick: 
Die Liga pausiert nun bis zum 8. Mai (BVB-Heimspiel gegen Leipzig). Für Borussia Dortmund steht allerdings am Samstag, 1. Mai, das Pokal-Halbfinale gegen Holstein Kiel auf dem Spielplan. Anstoß ist um 20.45 Uhr.

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