Sechstes Heimspiel, sechster Sieg! Borussia Dortmund feiert vor erstmals knapp 67.000 Fans durch Tore von Hazard und Tigges einen hart erkämpften einen 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen einen starken 1. FC Köln und festigt damit den zweiten Tabellenplatz.

Es berichtet Boris Rupert

Gegen mutig auftretende Kölner jubelte der BVB in der 40. Minute über Thorgan Hazards Kopfballtor zum 1:0. 66.709 Zuschauer – im Gästeblock waren 300 Plätze freigeblieben – sahen in einer Kölner Drangphase das 2:0 durch den eingewechselten Steffen Tigges (63.).

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Ausgangslage:  
Zweiter gegen Achter. Der BVB hatte sechs der vorangegangenen sieben Bundesliga-Spiele gewonnen und lag in der Tabelle einen Zähler hinter Spitzenreiter Bayern München. Der FC hatte vor dem Anpfiff bereits mehr als doppelt so viele Punkte auf dem Konto (13) wie zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres (sechs).

Personalien: 
Ohne, Dahoud, Guerreiro, Morey, Reyna, Schmelzer, Schulz und Zagadou (U23) mussten die Borussen auskommen. Moukoko und Malen standen zwar wieder zur Verfügung, waren aber noch nicht bereit für einen 90-Minuten-Einsatz. Da Rose auch Tigges auf die Bank setzte, stand kein „echter“ Stürmer in der Startelf. Im Vergleich zum Pokalspiel gegen Ingolstadt begannen Kobel, Akanji, Reus und Hazard anstelle von Hitz, Can, Reinier und Tigges.

Taktik:  
Der BVB agierte – wie schon gegen Ingolstadt – in einer 3-4-1-2-Formation mit Brandt hinter zwei Spitzen (Hazard und Reus). Hummels übernahm den zentralen Part der Dreierkette, flankiert von Pongracic (links) und Akanji (rechts). Die Gäste formierten sich in einer 4-2-1-3-Grundordnung, waren nicht nur offensiv auf-, sondern auch eingestellt. An den zwar nur dosiert eingestreuten Pressingphasen beteiligten sich dann vier Spieler: die drei Angreifer sowie Duda, der zentral vor den beiden Sechsern postiert war.

Spielverlauf & Analyse:
Zunächst überraschte der BVB mit hohem Pressing. Keeper Horn brachte in der Anfangsphase nur mit Glück einen Ball am attackierenden Hazard vorbei. Und auch die erste Möglichkeit ging auf das Konto der Schwarzgelben, bei denen Meunier in der vierten Minute nach Hazard-Pass über Rechtsaußen frei aufs Gästetor zulief, aber nicht genug Druck hinter seinen Schuss brachte, so dass Horn keine Probleme hatte.

Kobel rettet und prallt schon wieder gegen den Pfosten

In der Folge war es ein ausgeglichenes Spiel, das sich fast ausschließlich zwischen den Strafräumen abspielte. Die erste Chance für den FC war dann auch Folge einer Unaufmerksamkeit der Dortmunder Deckung, wo Pongracic zu weit ins Zentrum eingerückt war und Uth nach Özcans langem Ball allein aufs Tor zulief. Pongracic konnte dann aber doch noch entscheidend eingreifen, im Zweikampf sprang Uth der Ball an die Hand, so dass sein Treffer aus 16 Metern zum vermeintlichen 0:1 nicht zählte (15.). Fünf Minuten später sorgte ein Fehlpass im Aufbau für die nächste Schrecksekunde. Duda versuchte es aus großer Entfernung, da Kobel weit vor seinem Kasten postiert war. Doch der Schweizer war rechtzeitig zurück, bekam noch die Finger an den Ball, verhinderte das 0:1 – auf Kosten eines schmerzlichen Zusammenpralls mit dem Torpfosten.

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Dem BVB-Spiel fehlten in dieser Phase Tempo und damit Tiefe. Wie es gehen kann, zeigte Wolf dann in der 25. Minute, als er sich links gegen Schmitz durchsetzte und von der Grundlinie zurücklegte auf den einlaufenden Reus, der jedoch aus sieben Metern verzog (25.). In dieser intensiven Partie eroberte Reus in Minute 37 den Ball auf der linken Seite. Hazards Zuspiel auf den mitgelaufenen Meunier landete in den Füßen Hectors, doch der verlor im Strafraum das Spielgerät gegen den nachsetzenden Meunier, und dessen Hereingabe von rechts verpasste Reus nur um Zentimeter.

Köln blieb aktiv, allerdings bis auf die beschriebenen Szenen kaum gefährlich. 2:7 lautete die Torschussbilanz, als es in die Schlussphase der ersten Hälfte ging. Akanjis weiten Ball leitete Brandt mit dem Kopf rechts zu Bellingham. Dessen Flanke köpfte Hazard zum 1:0 ins Kölner Tor (45.). Für den Belgier war es bereits Treffer Nummer drei in dieser Woche.

Der BVB ließ sich nach Wiederbeginn in die Defensive drängen und früh eine Flanke von Thielmann zu, die Modeste mit dem Kopf aufs Tor brachte, aber am herausragenden Kobel scheiterte (51.). Rose reagierte früh auf die Kräfteverhältnisse auf dem Rasen, änderte Personal und Taktik: Hazard (nach längerer Verletzungspause) und Pongracic machten Platz für Tigges und Malen (57.). 4-2-3-1 war die neue Herangehensweise mit Meunier, Akanji, Hummels und Wolf in der Abwehr; Brandt, Reus und Malen in der offensiven Dreierreihe sowie Tigges in der Spitze. Doch auch die nächste Chance gehörte dem FC, aber Kobel parierte abermals gegen Modeste (62.).

Entsprechend groß waren Erleichterung und Jubel, als Tigges eine Brandt-Ecke in der 63. Minute zum 2:0 ins lange Eck köpfte. Doch der FC blieb dran. Akanji klärte gegen Anderson zur Ecke (66.), Modeste schoss knapp vorbei (68.). In der Schlussphase bekam Borussia das Spiel wieder in den Griff, beschäftigte den FC weitgehend in dessen Hälfte und durfte am Ende vor und mit der Süd jubeln...

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Ausblick: 
Am Mittwoch (21 Uhr) gastiert Ajax Amsterdam im SIGNAL IDUNA PARK. Am Samstag (18.30 Uhr) tritt der BVB bei Rasenballsport Leipzig an.

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