Perfekter Start für Borussia Dortmund! Aus der „englischen Woche“ zum Jahresauftakt holte der BVB neun von neun möglichen Punkten und steht nach dem 2:0 (1:0)-Auswärtssieg in Leverkusen auf einem Champions-League-Platz!

Aus Leverkusen berichtet Boris Rupert

Gut 6.000 BVB-Fans in der mit 30.200 Besuchern ausverkauften BayArena sahen nach gut einer halben Stunde den Führungstreffer durch Adeyemi für einen BVB, der sich nach anfänglichen Problemen buchstäblich ins Spiel gekämpft hatte und zu einem wichtigen Zeitpunkt das 2:0 nachlegte, als Bayer nach der Pause am Drücker war, aber durch Tapsoba ins eigene Netz traf (53.).

Ausgangslage:  
Neunter gegen Sechster hieß es nach den Samstagspielen. Schwarzgelb hatte drei der vorangegangenen vier Duelle mit der Werkself gewonnen, die in der Bundesliga historisch nur gegen den FC Bayern mehr Niederlagen (52) und mehr Gegentore (170) hinnehmen musste als gegen den BVB (35 bzw. 143).

Personalien: 
Bis auf Morey und Meunier standen alle Profis zur Verfügung. Vier Tage nach dem 2:1-Sieg in Mainz gab es drei Veränderungen in der Startelf: Wolf, Bellingham und Haller ersetzten Guerreiro, Malen und Moukoko, die ebenfalls wie Kapitän Reus (zurück nach Erkrankung) auf der Bank saßen.

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Taktik:  
Beide Mannschaften wechselten das System, mit dem sie mit zwei Siegen ins Jahr 2023 gestartet waren, beide formierten sich im 4-3-3, wenn auch mit deutlichen Unterschieden in der Herangehensweise. Auf Dortmunder Seite bekleidete Can die zentral-defensive Position vor der Abwehr und ließ sich nach etwa 20 Minuten im Spielaufbau zwischen die beiden Innenverteidiger fallen. Bellingham und Özcan besetzten die Halbpositionen davor. Brandt, der häufig nach innen zog auf die Zehner-Position und außen den Raum für Wolf öffnete, sowie Adeyemi (links) starteten auf den Flügeln, Haller agierte im Angriffszentrum. Bei Leverkusen operierte der als Mittelstürmer aufgebotene Wirtz deutlich hinter den beiden Außenstürmern Diaby und Adli. Amiri rückte aus der linken Mittelfeld-Halbposition häufig weit nach vorn auf.

Spielverlauf & Analyse:
Leverkusen begann bissig, der BVB hektisch und gestattete den Gastgebern frühe Kontersituationen. Der Schuss von Amiri, der das Außennetz streifte, war schon der zweite Abschluss in den ersten fünf Minuten. Zehn Minuten waren vergangen, als die ganz in Gelb gekleideten Borussen erstmals gefährlich im Leverkusener Strafraum auftauchten, doch Adeyemi verpasste den Moment; Frimpong konnte zur Ecke klären. Leverkusen hatte insbesondere in der frühen Phase des Spiels viel Platz im zentralen Mittelfeld. Aus dieser Position spielte Wirtz einen gut getimten Ball auf Diaby, der halbrechts im Sechzehner abzog, doch Kobel parierte glänzend (16.).

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Mitte der ersten Hälfte wurde das Dortmunder Spiel deutlich strukturierter. Das Durchkommen wurde schwerer für Leverkusen, und für den BVB lief es auch nach vorn besser. In der 33. Minute erkämpfte sich Wolf den Ball – und dann ging es schnell! Brandt spielte auf der rechten Seite mit Bellingham einen Doppelpass, Haller ließ die Hereingabe von rechts dann stark durch, sodass Adeyemi am Elfmeterpunkt freie Bahn hatte und mit links knallhart das 0:1 erzielte.

Leverkusen kam druckvoll aus der Kabine und hätte in der 48. Minute beinahe den Ausgleich bejubelt. Doch Kobel parierte herausragend gegen Diaby, und Schlotterbeck klärte Adlis Nachschuss. Ganz wichtig war daher das 2:0, das die Borussen in der 53. Minute erzwangen. Bellingham verlagerte auf die rechte Seite zu Wolf, der scharf nach innen passte. Das Zuspiel war auf Bellingham gedacht, doch Leverkusens Tapsoba war es, der den Ball vor Haller ins eigene Tor bugsierte.

Bayer blieb aber dran. Und auf Kobel war weiterhin Verlass. Mit dem Körper wehrte er Adlis Kopfball aus kürzester Distanz ab (57.), ebenso stark mit dem linken Fuß den Versuch von Diaby (76.). Borussia stellte sich aber nicht hinten rein, spielte mit, stieß wiederholt in gefährliche Räume und hätte 20 Minuten vor dem Ende beinahe ein zweites Eigentor durch Tapsoba erzwungen nach Brandts scharfer Hereingabe, doch Frimpong kratzte den Ball noch von der Linie.

Fünf Minuten vor dem regulären Ende kamen die Routiniers Reus und Hummels, einher ging die Umstellung auf Fünferkette, mit der der BVB keine weitere gegnerische Chance mehr zuließ und den Sieg sicher nach Hause brachte.

Ausblick:   
Nach einer spielfreien Woche trifft der BVB am kommenden Samstag auf den Sportclub Freiburg. Anschließend folgen wieder zwei Auswärtsspiele: im DFB-Pokal beim VfL Bochum (Mittwoch, 8. Februar), in der Liga bei Werder Bremen (Samstag, 11. Februar).

Teams & Tore

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Fußball-Bundesliga, 18. Spieltag
BAYER LEVERKUSEN – BORUSSIA DORTMUND  0:2 (0:1)

Bayer Leverkusen: Hradecky – Frimpong, Tapsoba, Tah (63. Bakker), Hincapie – Andrich – Palacios (70. Hlozek), Amiri (80. Demirbay) – Wirtz (70. Bellarabi) – Diaby, Adli (80. Azmoun)
Bor. Dortmund: Kobel – Wolf (85. Hummels), Süle, Schlotterbeck, Ryerson – Can – Bellingham, Özcan – Brandt (85. Reus), Haller (60. Modeste), Adeyemi (72. Bynoe-Gittens)
Bank: Lomb, Kossounou, Sinkgraven, Fosu-Mensah – Meyer, Reyna, Guerreiro, Moukoko, Malen
Tore: 0:1 Adeyemi (33., Brandt), 0:2 Tapsoba (53., Eigentor, Wolf)
Eckstöße: 7:4 (Halbzeit 2:4), Chancenverhältnis: 8:4 (2:1)
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden), Gelbe Karten: Tapsoba, Wirtz – Adeyemi, Özcan (5.), Modeste, Ryerson
Zuschauer: 30.201 (ausverkauft), Wetter: bedeckt, 3 Grad