Am kommenden Montag werden die Achtelfinal-Paarungen der UEFA Champions League ausgelost. Als Gruppenzweiter trifft der BVB auf einen Gruppensieger. Aber nicht alle kommen als Gegner in Betracht.

Wann und wie wird ausgelost?

Die Auslosung des Achtelfinals der UEFA Champions League findet am Montag, 7. November, ab 12 Uhr im UEFA-Hauptquartier in Nyon (Schweiz) statt. Die 16 Klubs werden auf zwei Lostöpfe verteilt. In einem Topf sind die acht Gruppensieger, im anderen die acht Gruppenzweiten. Ausgeschlossen sind Duelle zwischen zwei Klubs, die aus dem gleichen Landesverband kommen oder in der gleichen Gruppe waren. Bayern München und Manchester City sind damit für den BVB als Gegner nicht möglich.

Wann wird gespielt?

Die acht Hinspiele werden – wie üblich – auf vier Termine verteilt und am 14./15./21./22. Februar 2023 angepfiffen. Die Rückspiele finden am 7./8./14./15. März 2023 statt. Das Heimrecht liegt in den Hinspielen bei den Gruppenzweiten.

Welche Prämien gibt es?

Die Teilnahme am Achtelfinale ist mit 9,6 Millionen Euro dotiert, für den Einzug ins Viertelfinale winken weitere 10,6 Millionen Euro.

Wer sind die möglichen Gegner?

SSC Neapel
Der souveräne Tabellenführer der Serie A, der in Italien aktuell 32 von 36 möglichen Punkten eingefahren hat, setzte sich mit fünf Siegen und einer Niederlage (als der Gruppensieg bereits feststand) gegen den FC Liverpool, Ajax Amsterdam und Glasgow Rangers durch. Italiens zweimaliger Meister (1987 und 1990) nimmt zum sechsten Mal in den zurückliegenden zehn Jahren an der Königsklasse teil. In dieser Zeit gab es auch die beiden bisher einzigen Duelle mit dem BVB, der sich in der Saison 2013/14 zuhause mit 3:1 durchsetzte, in Neapel jedoch mit 1:2 verlor.

FC Porto
Mit zwei Niederlagen und 1:6 Toren war Portugals Meister und Pokalsieger in die Gruppenphase gestartet – und schaffte am Ende doch noch Platz eins vor dem FC Brügge, Bayer Leverkusen und Atlético Madrid. Mit 26 Teilnahmen an der Königsklasse rangiert der FC Porto historisch auf Rang drei hinter Real Madrid und FC Barcelona (je 27). Zum sechsten Mal in den zurückliegenden neun Jahren steht der Klub im Achtelfinale. Die beiden bisher einzigen Duelle mit Borussia Dortmund gab es 2015/16, als sich der BVB im Sechzehntelfinale der Europa League mit 1:0 und 2:0 durchsetzte.

Tottenham Hotspur
Der Klub aus Nord-London qualifizierte sich als Vierter der Premier League 2021/22 für die diesjährige Champions League; es war die beste Ligaplatzierung seit 2018/19. Das war zugleich die Saison, in der die Spurs erstmals das Finale im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb erreichten, jedoch das rein englische Endspiel in Madrid mit 0:2 gegen Liverpool verloren. Bei der nun sechsten Teilnahme an der Königsklasse gewann Tottenham das „Fotofinish“ in der Gruppe D und belegte am Ende mit elf Punkten Platz eins vor Eintracht Frankfurt (10), Sporting Lissabon (7) und Olympique Marseille (6). Seit der Saison 2015/16 gab es drei Vergleiche mit Borussia Dortmund, zunächst im Achtelfinale der Europa League, in dem sich der BVB zuhause mit 3:0 durchsetzte und als erster und einziger deutscher Klub an der mittlerweile abgerissenen „White Hart Lane“ gewann (2:1). In den Spielzeiten 2017/18 (Gruppenphase) und 2018/19 (Achtelfinale) traf man sich in der Champions League, alle vier Duelle gingen an die Spurs (3:1, 2:1, 2:0, 1:0).

FC Chelsea
Es könnte zu einer echten Premiere kommen: 36 Europapokalspiele hat der BVB gegen englische Mannschaften absolviert – der Klub von der Stamford Bridge war noch nicht darunter, obwohl er zum 19. Mal an der Königsklasse teilnimmt (BVB zum 17. Mal). Damit liegt Chelsea unter den englischen Teams gleichauf mit Arsenal und nur hinter Manchester United (24). Zweimal holten die Blues bereits den Titel: 2012 und 2021. Im Vorjahr scheiterten sie im Viertelfinale an Real Madrid. Chelsea gewann in dieser Saison die Gruppe E mit AC Mailand, FC Salzburg sowie Dinamo Zagreb und holte 13 Punkte (vier Siege, ein Remis, eine Niederlage).

Real Madrid
Im Gegensatz zu Chelsea sind die Königlichen alte Bekannte für den BVB. Bereits siebenmal trafen beide Klubs in der Königsklasse aufeinander, zuletzt in der Saison 2017/18, als Real erstmals beide Duelle für sich entscheiden konnte. In K.o.-Spielen setzten sich die Spanier zweimal durch, 2013 schaffte es der BVB auf dem Weg ins Finale nach Wembley. Die Gesamtbilanz lautet aus Dortmunder Sicht: drei Siege, fünf Unentschieden, sechs Niederlagen. Real nimmt zum 28. Mal an der K.o.-Phase teil (Rekord) und ist auch Titelverteidiger. Mit 14 Erfolgen im Europapokal der Landesmeister bzw. der UEFA Champions League, zwei UEFA-Pokal-Siegen sowie zwölf weiteren internationalen Titeln ist der spanische Rekordmeister der erfolgreichste Verein Europas.

Benfica Lissabon
Dauergast in der Champions League (neun Teilnahmen in den vergangenen zehn Jahren), einer der ganz großen Klubs des Kontinents: zweimal Europapokalsieger der Landesmeister (1961 und 1962), mit 37 Titeln (zuletzt 2019) Portugals Rekordmeister. Der mitgliederstärkste Sportverein der Welt (267.000) lieferte sich in der Gruppenphase ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Paris St. Germain, sicherte sich am Ende mit 14 Punkten aufgrund der auswärts mehr erzielten Treffer den Gruppensieg. Der direkte Vergleich (zweimal 1:1) war unentschieden ausgegangen. Als der Verein zu Beginn der 1960er Jahre auf dem Zenit war, traf er auch auf den BVB, der nach einem 1:2 im Achtelfinal-Hinspiel des Europapokals der Landesmeister am 4. Dezember 1963 eine seiner Sternstunden erlebte und in der „Roten Erde“ mit 5:0 triumphierte. 2016/17 traf man erneut aufeinander, abermals im Achtelfinale, diesmal in der Champions League. Das Hinspiel ging mit 1:0 an Benfica, das Rückspiel erneut deutlich mit 4:0 an Borussia.
Zusammengestellt von Boris Rupert