Borussia Dortmund hat durch einen souveränen 3:0 (3:0)-Erfolg beim Drittligisten TSV 1860 München die zweite Hauptrunde im DFB-Pokal erreicht. Vor 15.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße erzielten Malen, Bellingham und Adeyemi die Treffer für den BVB.

Aus München berichtet Boris Rupert

Mit konsequenter Spielweise drehte der BVB die Partie bereits in der ersten halben Stunde mit drei Toren in die richtige Richtung und verhinderte damit zugleich, dass sich in der herausragend guten Atmosphäre von Giesing ein echter Pokalfight entwickeln konnte. Donyell Malen sorgte in der achten Minute für den frühen Führungstreffer, mit einem Doppelschlag erhöhten Jude Bellingham (31.) und Karim Adeyemi (35.) auf 3:0 für Schwarzgelb.

Ausgangslage:   
Zum 47. Mal trafen beide Klubs aufeinander. Es gab bisher 40 Spiele in der Bundesliga (zuletzt 2003/2004) mit 19 Siegen und zwölf Niederlagen aus Dortmunder Sicht. Im DFB-Pokal stand man sich zuvor viermal gegenüber; dreimal setzte sich der BVB durch. Der TSV 1860 München qualifizierte sich als Tabellenvierter der vergangenen Drittliga-Spielzeit für die Hauptrunde und hatte bereits zwei Pflichtspiele absolviert: Am vergangenen Samstag gab es zum Ligastart einen 4:3-Erfolg bei Dynamo Dresden, unter der Woche ein 7:0 bei Bezirksligist SV Rödelmaier in der ersten Runde des Landespokals Bayern.

Personalien:   
Es fehlten der erkrankte Sébastien Haller sowie Giovanni Reyna (Trainingsrückstand) und die angeschlagenen Salih Özcan, Tom Rothe und Felix Passlack. Cheftrainer Edin Terzic brachte in Marco Reus, Karim Adeyemi, Donyell Malen und Youssoufa Moukoko vier ausgewiesene Offensivkräfte und setzte Mats Hummels auf die Bank…

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Taktik:   
… denn er formierte seine Elf in einer 4-2-3-1-Grundordnung, die sehr offensiv interpretiert wurde. Die Außen Malen und Adeyemi stießen mit Tempo in die Tiefe, mitunter erweiterte Reus die Offensivreihe zu einem Angriffsquartett. Dann wirkte meist Bellingham zentral als Ballverteiler zwischen Angriff und Absicherung. Die „Löwen“ formierten sich zunächst mit Fünferkette und einem Sechser zentral davor (5-1-2-2) und wechselten Mitte der ersten Hälfte auf eine Viererkette (4-1-4-1).

Spielverlauf & Analyse:
Mit hohem Tempo und geradlinigem Spiel war der BVB von der ersten Minute an dominant und kam früh zu einer Doppelchance. Zunächst prüfte Malen den Keeper mit einem ansatzlosen Flachschuss, die anschließende Ecke köpfte Adeyemi knapp übers Tor (4.). Viel lief beim BVB über die linke Seite, auf der Guerreiro und Malen die Deckung der Münchner ein ums andere Mal aushebelten, so auch beim Führungstreffer, als Malen nach Guerreiros Zuspiel mit Tempo nach innen zog und mit einem Schuss aus 16 Metern ein Billiard-Tor erzielte: Vom linken Innenpfosten prallte der Ball an den rechten Innenpfosten und trudelte zum 0:1 über die Linie (8.).

Sechzig-Trainer Köllner reagierte nach 20 Minuten, nahm neben dem verletzten Stürmer Bär Rechtsverteidiger Lannert vom Rasen. Damit einher ging eine Umstellung auf eine Viererkette. Doch auch in diesem System fand der TSV 1860 keinen Zugriff auf den beweglich und handlungsschnell agierenden BVB, der nach gut einer halben Stunde schon die Vorentscheidung herbeiführte. Zunächst hatte der von Malen eingesetzte Reus das Auge für den mitgelaufenen Bellingham, der die flache Hereingabe von der halblinken Seite nur noch über die Linie drücken musste (31.). Dann hatte Sechzig-Schlussmann Hiller Pech, dass ihm im Münchner Dauerregen ein Schuss von Adeyemi unter dem Körper durchrutschte – nach 35 Minuten führte Borussia klar mit 3:0. Den vierten Treffer verhinderte ein Abwehrbein, das einen Dahoud-Schuss aus 18 Metern zur Ecke abfälschte (38.).

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Der BVB kam mit Hummels für Süle aus der Kabine und machte weiter Druck. Dahoud und Meunier zwangen Hiller zu starken Paraden (52.). Reus scheiterte frei vorm Tor, Moukoko verpasste den Nachschuss (60.) – damit war das Chancenverhältnis schon nach einer Stunde zweistellig (10:0). Die weiter anhaltende optische Dominanz auf dem Rasen wurde von den Spieldaten untermauert: 82% Ballbesitz, 64% gewonnene Zweikämpfe und 20:0 Torschüsse zu diesem Zeitpunkt. Erst 20 Minuten vor dem Ende schraubte der BVB die Intensität etwas herunter, ohne dass sich an der Überlegenheit etwas änderte. Hiller war weiterhin gefordert und parierte stark gegen Dahoud (80.) und Bynoe-Gittens (81.).

Ausblick:   
Der BVB startet am kommenden Samstag (6. August, 18.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen in die 60. Spielzeit der Fußball-Bundesliga. Die Paarungen der zweiten Hauptrunde im DFB-Pokal (18./19. Oktober) werden am 4. September ausgelost.

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