In guten Zeiten. In schlechten Zeiten. Für alle Zeiten. Dieser bedingungslosen Treue widmet Borussia Dortmund die erste eigene Sonderausstellung im BORUSSEUM seit Neueröffnung des Vereinsmuseums. Ihr Name ist Programm: Fanclubs bei Borussia Dortmund. Am Mittwochabend ist sie feierlich eröffnet worden.

Es gibt schwarzgelbe Geschichten, dazu Dortmunder Salzkuchen, Currywurst und Frikadelle auf Kartoffelsalat; ein Eröffnungsabend ganz nach dem Geschmack der Anwesenden. Die BVB-Legenden Siggi Held und Teddy de Beer mischen sich ebenso unter die Fanclub-Vertreter wie BVB-Schatzmeister Bernd Möllmann. Schnell wird klar: Das ist nicht nur eine Ausstellung für Fanclub-Mitglieder, sondern eine für alle Fans, für alle Borussen, alle Mitglieder der BVB-Familie.

„Das BORUSSEUM ist ja mein Baby. Entsprechend stolz bin ich auf diese erste Sonderausstellung seit der Neueröffnung. Denn wann immer ich einen Fanclub besuche, habe ich das Gefühl, nach Hause zu kommen. Genau dort spürt man, dass die Liebe zum BVB kompromisslos ist. Die Fanclubs gehören zur Familie, sie leisten seit jeher viel ehrenamtliche Arbeit. Und ehrenamtliches Engagement ist elementar für Borussia Dortmund. Ohne Ehrenamt würde das System BVB zusammenbrechen“, sagt der Stellvertreter des Präsidenten, Dr. Reinhold Lunow, in seiner kurzen Eröffnungsrede.

Die Ausstellung ist der Dank von Borussia Dortmund an sein Herzstück

Geschäftsführer Carsten Cramer bekräftigt: „Wenn wir auf der ganzen Welt fragen, welche Bilder Borussia Dortmund ausmachen, dann stehen da an erster Stelle Spielernamen – doch die sind vergänglich und austauschbar. Was dann bleibt, ist die Gelbe Wand, ist Leidenschaft, Emotionalität, sind: die Fans. Es ist bemerkenswert, wie vielschichtig und vielfältig ihr Engagement ist. Es gibt keine Grenzen. Damit stehen die Fans für das, was Borussia Dortmund ausmacht. Trotz eines wachsenden Hauptamtes wird das Ehrenamt von allen geschätzt. Das wird immer so bleiben. Wir leben von diesem Gemeinschaftssinn.“

So ist es kein Zufall, dass sich die erste eigene Sonderausstellung nach der Neueröffnung des Vereinsmuseums den Fans widmet. Sie ist der Dank von Borussia Dortmund an sein Herzstück. Und sie ist nach fünf Monaten intensiver Arbeit seit dem Sommer ein Gemeinschaftswerk der Abteilung Fanangelegenheiten in der Projektleitung sowie von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des BVB, Kommunikation und Marketing, BORUSSEUM, Fan-Projekt Dortmund e.V. und Fans. Ohne ihre – hier stellvertretend für alle BVB-Fanclubs ausgestellten – Geschichten, Erinnerungen und Materialien hätte es diese Ausstellung nicht geben können. Zu groß ist Borussias Fangemeinde, zu breit aufgestellt, zu weit verzweigt, zu gewachsen in all den Jahren und Jahrzehnten und in sich selbst.

Borussia Dortmund zählt 160.000 Mitglieder, 65.000 in Fanclubs organisierte Fans, 55.000 Dauerkarten-Inhaber, eine große aktive Fanszene, rund 200 internationale Fanclubs auf der ganzen Welt – und seit Herbst 2022 mit dem Namen 84/14er Borussen den insgesamt 1.000 offiziellen BVB-Fanclub.

Ob groß oder klein, regional oder überregional, Frauen oder Männer, national oder international, alt oder jung, mit oder ohne Stammplatz im Stadion: Die Fanclubs spiegeln die einzigartige Vielfalt der BVB-Fangemeinschaft wider. Die Ziele und Merkmale der einzelnen Fanclubs könnten dabei unterschiedlicher kaum sein. Doch eines eint sie alle: Sie alle stehen für beispielloses Engagement und bedingungslose Treue, für Kreativität und Kontinuität. Die Sonderausstellung, deren Möbel von der Werkstatt über den Teichen in liebevoller Tischlerarbeit angefertigt worden sind, beleuchtet nun ihre Geschichte von den ersten Gründungen bis zur Gegenwart, gibt Einblicke in das Leben im Fanclub und die unbegrenzten Formen, mit denen die schwarzgelben Farben auf der ganzen Welt repräsentiert werden.

Erster Fanclub war der BVB-Club Dröschederfeld von 1968

„Ich bin stolz darauf, was die Kolleginnen und Kollegen in der Fanarbeit stemmen, vor allem aber darauf, was die Fanclubs seit Jahrzehnten an ehrenamtlichem und sozialem Engagement, an Leidenschaft und Treue, an Unterstützung für Borussia Dortmund leisten. Das Ergebnis langer Arbeit wird viele Menschen ansprechen“, sagt Björn Hegemann, Leiter der Abteilung Fanangelegenheiten. Sarah Hartwich, Leiterin des BORUSSEUM, ergänzt: „Wir haben dem Abend durchaus entgegengefiebert, denn wir haben mit Herzblut und Liebe zum Detail gearbeitet. Eine Wechselausstellung, an der so viele Menschen aus verschiedenen Bereichen beteiligten waren, hatten wir in dieser Form noch nicht. Das ist das erste, aber sicher nicht das letzte Mal. Das BORUSSEUM ist maßgeblich durch die Fans entstanden, deshalb ist es nur folgerichtig, dass die erste Sonderausstellung ihnen gilt. Die Fans sollen sich hier zuhause fühlen. Denn ohne Fans wäre Borussia Dortmund deutlich ärmer dran.“

Erstmals erfasst worden sind BVB-Fanclubs 1986, damals noch durch deutlich weniger Angestellte als heute, die auf Anhieb über 60 bereits bestehende Zusammenschlüsse listen können. Vor allem Petra Stüker und Fritz Lünschermann ist es zu verdanken, dass bis heute und über Jahrzehnte hinweg nachgehalten werden kann, wann sich wo welcher Fanclub gegründet hat. Der erste BVB-Fanclub ist der BVB-Club Dröschederfeld von 1968 aus Iserlohn, den es heute allerdings nicht mehr gibt. Der älteste noch bestehende Fanclub ist der Fan-Club Borussia Dortmund, der sich 1974 gegründet und auch die ersten Busfahrten zu Auswärtsspielen angeboten hat.

Die Sonderausstellung Fanclubs bei Borussia Dortmund ist durchweg zweisprachig (Deutsch/Englisch) und bis ins nächste Jahr hinein zu sehen. Der Eintritt ist im Ticket für die Dauerausstellung enthalten. Dieses kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, für Vereinsmitglieder 6 Euro. Tipp für die Weihnachtszeit: Der ermäßigte Preis gilt auch für Gruppen ab 09 Personen, das Angebot bietet sich – auch, aber nicht nur für Fanclubs – im Rahmen von Weihnachtsfeiern an. Das BORUSSEUM ist täglich von 9.30 Uhr bis 18.30 Uhr geöffnet (letzter Einlass 18 Uhr).
Nils Hotze

Mehr dazu im Mitgliedermagazin BORUSSIA (erscheint am 7. Dezember 2022).