Nico Schlotterbeck
- 4
- Gregor Kobel 1
- Mateu Morey Bauza 2
- Salih Özcan 6
- Giovanni Reyna 7
- Mahmoud Dahoud 8
- Sébastien Haller 9
- Marco Reus 11
- Raphael Guerreiro 13
- Nico Schulz 14
- Mats Hummels 15
- Julien Duranville 16
- Marius Wolf 17
- Youssoufa Moukoko 18
- Julian Brandt 19
- Anthony Modeste 20
- Donyell Malen 21
- Jude Bellingham 22
- Emre Can 23
- Thomas Meunier 24
- Niklas Süle 25
- Julian Ryerson 26
- Karim Adeyemi 27
- Felix Passlack 30
- Abdoulaye Kamara 32
- Alexander Meyer 33
- Marcel Lotka 35
- Tom Rothe 36
- Luca Unbehaun 38
- Göktan Gürpüz 42
- Jamie Bynoe-Gittens 43
- Soumaila Coulibaly 44
- Antonios Papadopoulos 47
Seit Juli 2022 steht der 22 Jahre alte Abwehrspieler bei Borussia Dortmund unter Vertrag. Er spielte zuvor für den Sportclub Freiburg.
„Ich habe Bock auf den Verein, und man hat mir eine Vision erklärt, auf die ich Lust habe“, sagte Schlotterbeck im Gespräch mit BVB-TV. Der 22-Jährige schlägt in Dortmund ein neues Kapitel in einer bisher rasant verlaufenen Karriere auf. Im Juni 2021 wurde er mit der deutschen U21-Auswahl Europameister, im März 2022 debütierte er in der A-Nationalmannschaft, im Mai 2022 stand er mit seinem Ex-Verein Freiburg im Pokalfinale gegen Leipzig (Niederlage im Elfmeterschießen).
„Nicos Weg erinnert mich an meinen eigenen, denn auch ich kam als junger Nationalspieler in seinem Alter aus Freiburg zum BVB“, erklärte Sportdirektor Sebastian Kehl und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass Dortmund für ihn genauso wie damals für mich zur neuen Heimat wird. Nico verfügt über riesiges Potenzial. Er hat sich unter vielen interessierten Klubs keineswegs das wirtschaftlich beste Angebot herausgesucht, sondern ganz bewusst den BVB gewählt, um sich hier sportlich weiterzuentwickeln. Es freut uns sehr, dass wir Nico von unserem Weg überzeugen konnten und er durch seine Unterschrift unter einen langfristigen Vertrag ein deutliches Bekenntnis zu Borussia Dortmund abgegeben hat.“
Nico Schlotterbeck entstammt einer Fußballer-Familie. Sein Onkel Niels spielte in den 1980er- und 1990er-Jahren für mehrere Klubs in der Bundesliga (Stuttgarter Kickers, MSV Duisburg, Hansa Rostock), mit seinem älteren Bruder Keven (25) lief er in Freiburg gemeinsam in der Bundesliga auf. Für beide begann alles bei der SG Weinstadt, 15 Kilometer östlich von Stuttgart. „Er war von Anfang an sehr, sehr leidenschaftlich dabei und ist immer vorneweg gerannt“, erinnerte sich sein Onkel im Gespräch mit dem SWR. Vom achten bis zum 15. Lebensjahr spielte Nico bei den Stuttgarter Kickers, wurde dort allerdings nicht in die U16 übernommen – für den Jungen ein „Schlag ins Gesicht“ (Quelle: SWR Sport).
Schlotterbeck machte einen Schritt zurück, spielte ein Jahr beim VfR Aalen, anschließend beim Karlsruher SC, für den er in der U17- und in der U19-Bundesliga auflief. Im Sommer 2017 wechselte er zum SC Freiburg. Dort spielte er zunächst in der U19 und feierte am 9. März 2019 beim 2:1-Heimsieg gegen Hertha BSC sein Bundesliga-Debüt. An den ersten drei Spieltagen der folgenden Saison 2019/20 stand Schlotterbeck jeweils in der Startelf, kam im weiteren Verlauf der Saison dann aber lediglich noch zu zehn weiteren, meist nur kurzen Einsätzen.
Im Sommer 2020 ging Nico den gleichen Weg wie sein Bruder Keven ein Jahr zuvor: Er ließ sich an Union Berlin ausleihen. Direkt beim Debüt in Mönchengladbach (26. September 2020) gelang ihm sein erstes Bundesliga-Tor (zum 1:1-Endstand). Eine Woche später zog er sich jedoch eine Oberschenkelverletzung zu, die eine Pause bis Mitte Januar 2021 nötig machte. Danach spielte sich Schlotterbeck wieder in die Mannschaft – meist als linker Part einer Dreierkette – und hatte als zweikampfstärkster Spieler seines Teams großen Anteil daran, dass sich Union als Tabellensiebter für die UEFA Conference League qualifizierte. „Einen Teil seiner Zeit hat Schlotterbeck offensichtlich in Berliner Fitnessstudios verbracht. Denn aus dem drahtigen Schlacks, der den Breisgau im Sommer 2020 in Richtung Berlin verlassen hat, ist ein Modell-Athlet geworden“, bemerkte SWR Sport.
Statt nach Europa ging es jedoch wie verabredet zurück nach Freiburg. Sieben Gegentore an den ersten zehn Spieltagen bedeuteten – auch dank Schlotterbeck (kicker-Notenschnitt bis dahin: 2,50 / auf die gesamte Saison: 2,72) – einen Vereinsrekord. Am Saisonende standen Platz sechs in der Liga und der Einzug ins Pokalfinale. Mit einer Quote von 65% an gewonnenen Duellen war Schlotterbeck der zweikampfstärkste Freiburger, 73% gewonnener Kopfballduelle bedeuteten Rang drei im Liga-Ranking. Nur Unions Knoche und Stuttgarts Mavropanos fingen 2021/22 mehr gegnerische Zuspiele ab. Schlotterbeck ist zudem schnell und gut im Aufbauspiel; er bringt somit alles mit, was von einem Innenverteidiger heutzutage gefragt ist. Er hatte in der vergangenen Saison die meisten Ballaktionen aller Freiburger (im Schnitt 72 pro 90 Minuten), er spielt gute Vertikal- und Diagonalpässe und ist bei Standards eine echte Waffe. Bei Freistößen lauert er oft am langen Pfosten: entweder, um selbst abzuschließen – oder um querzulegen. Unter allen Abwehrspielern der Liga gab er die meisten Torschüsse ab (38).