Mit der Tabellenführung im Gepäck treten die Handball-Damen von Borussia Dortmund die rund 300 Kilometer lange Heimfahrt an: Dank einer deutlichen Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gewannen die Borussinnen am 6. Spieltag der Handball Bundesliga Frauen 33:31 (14:15) bei der HSG Bensheim/Auerbach. 

Dank der zwei Punkte springt die Mannschaft von Trainer André Fuhr zumindest vorübergehend auf den ersten Platz. Der bisherige Spitzenreiter, die SG BBM Bietigheim, ist erst am Freitag im Einsatz. Nicht nur deshalb war Fuhr nach der Schlusssirene zufrieden: „Ich ziehe den Hut davor, was die Mannschaft in der zweiten Halbzeit geleistet hat. Unser Ziel war es, die zwei Zähler einzufahren. Das haben wir erreicht und die Punkte nehmen wir mit nach Dortmund.“

In den ersten Minuten ging es hin und her, beide Mannschaften nutzen ihre Chancen konsequent. Besonders erfreulich aus BVB-Sicht: Mia Zschocke kommt nach ihrer Bänderverletzung sichtlich in Fahrt und traf in den ersten zehn Minuten gleich fünfmal. Damit hatte die Rückraumspielerin großen Anteil an der 8:5-Führung zu diesem Zeitpunkt. Doch die Gastgeberinnen aus Südhessen ließen nicht abreißen und so gingen die Borussinnen in Unterzahl (Zschocke kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe) 8:9 gegen die Bensheim in Rückstand.

Kurz darauf nahm Fuhr die erste Auszeit – vor allem das Deckungsverhalten war in dieser Phase zu inkonsequent. Die Wirkung verpuffte aber, jetzt häuften sich auch die Ungenauigkeiten im Abschluss. Lange stand ein 13:10 für Bensheim auf der Anzeigetafel – beide Offensivreihen vergaben zahlreiche Chancen rund um die 20. Minute. Bis zur Halbzeit rückten die Schwarzgelben aber wieder näher an die HSG heran, mit einem 14:15 aus Dortmunder Sicht ging es in die Kabinen. „Wir haben gut begonnen, dann aber gedacht, dass es zu leicht geht“, fasste Fuhr die erste Hälfte zusammen. 

Torreich begann der zweite Abschnitt: Alina Grijseels (34.) sorgte mit ihren Treffern für das 17:17 und 18:17 – der BVB führte erstmals wieder seit der 14. Minute, Fuhr schien die richtigen Worte gefunden zu haben – und die richtige Taktik: Dortmund stellte auf eine 5:1-Deckung um und bereitete Bensheim so große Probleme in der Offensive. Außerdem schwang sich BVB-Torhüterin Yara ten Holte in den ersten zehn Minuten zur Unterschiedsspielerin auf, parierte gleich dreimal gegen aussichtsreich positionierte HSG-Spielerinnen.

Auf sieben Tore (27:20) wuchs die Führung in der 45. Minute an – auch die Abschlüsse etwa von Amelie Berger oder Merel Freriks waren nun deutlich konsequenter. Zwei Treffer auf das leere Tor in Unterzahl ließen die HSG bis auf 31:27 (52.) herankommen – Auszeit BVB. Es wurde noch einmal knapp, Bensheim kam sieben Minuten vor der Schlusssirene bis auf drei Treffer heran (31:28). Doch am Ende reichte die Qualität der Borussinnen vor allem im Abschluss, um die HSG auf Distanz zu halten, 33:31 stand nach 60 Minuten auf der Anzeigetafel. 

BVB: Ten Holte, Kohorst - Berger (4), Grijseels (8/4), Sando, Zschocke (6), Moreno (1), Kücükyildiz, Abdulla, Gutierrez Bermejo (1), Freriks (6), van der Heijden (6), Rønning (1/1)