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Frauenpower – Powerfrauen

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Sie besetzen bei Borussia Dortmund Führungspositionen. Als Personal-Direktorin. Als Stiftungsmanagerin. Als Abteilungsleiterin. Als Geschäftsführerin Merchandising. Die Rede ist – in alphabetischer Reihenfolge – von Corinna Borgmann, Marieke Köhler, Svenja Schlenker und Kerstin Zerbe. „König Fußball“ wird als Arbeitgeber auch für eine Frau immer interessanter. Und er profitiert von ihr. Porträts aus der Borussia-Ausgabe November 2021 anlässlich des Weltfrauentags.

Bei Borussia Dortmund werden Transfers von Zorc – und ab Sommer 2022 von Sebastian Kehl – als Sportdirektor abgewickelt. Sponsoren-Deals tütet weiter Geschäftsführer Carsten Cramer ein, und bei Hans-Joachim Watzke laufen ohnehin alle Fäden zusammen. Aber der BVB beschäftigt heute deutlich mehr Frauen als bisher mit Entscheidungskompetenz und Einfluss. „Schön, dass wir in leitender Position mittlerweile vier Frauen haben, die einen exzellenten Ruf bei uns besitzen, weil sie sehr gute Arbeit machen“, sagt Cramer. Er meint: Personaldirektorin Corinna Borgmann (31), Merchandising-Geschäftsführerin Kerstin Zerbe (39), Svenja Schlenker (38), die seit gut einem Jahr die neue Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball führt, sowie Marieke Köhler (33), die Managerin der Stiftung „leuchte auf“. 

Man kennt die vier Jahreszeiten, die vier Evangelien, die fantastischen Vier, die vier Elemente, die vier Fälle, die vier Himmelsrichtungen, die vier Musketiere, die vier Phasen des Mondes oder „Vier gewinnt“. Heute machen wir Euch mit vier starken Frauen von Borussia Dortmund bekannt. Vier Frauen, die nach dem „4k-Prinzip“ mit wichtigen Aufgaben betraut wurden: Sie sind klug, kompetent, kommunikativ und kreativ. Ihre Stellen verdanken sie Wissen, Können und Ehrgeiz. Die verbindliche Frauenquote, die das Aktionsbündnis „Fußball kann mehr“ zu gern festschreiben würde, hat in Dortmund aus gutem Grund keine Relevanz bei der Besetzung von Schlüsselpositionen. Boss Watzke beteuert, dass Frauen „in allen Bereichen die gleichen Chancen haben“. Und Cramer verweist darauf, dass für die Borussia inzwischen „ganz viele Kolleginnen auch auf anderen Ebenen“ tätig sind. Weiter sagt er: „Man merkt, dass das Thema Fußball – und der Fußball als Arbeitgeber – auch als Job-Umgebung für Frauen interessanter wird. Je mehr Frauen in einem Unternehmen arbeiten, um so selbstverständlicher wird es, dass Frauen auch Führungsaufgaben übernehmen.“ 

„Ich erfahre beim BVB aus allen Richtungen Unterstützung.“ Svenja Schlenker  

Silke Seidel (59, seit 2015) und Judith Dommermuth (45, seit 2020) vervollständigen im Aufsichtsrat der KGaA dieses Powerfrauen-Quartett als externe Kapazitäten noch. Fünf- bis sechsmal jährlich tagt das Kontrollorgan der Borussia – nach dem aus gesundheitlichen Gründen erfolgten Rückzug von Gerd Pieper seit dem 24. September 2021 unter dem Vorsitz Christian Kullmanns (Vorstandsvorsitzender Evonik). Silke Seidel war als Leiterin des Bereiches Immobilien der DSW21 an Konzeption und Umsetzung des von DSW21 finanzierten BVB-Trainingsgeländes in Brackel entscheidend beteiligt und steuert im Moment vor allem ihre Erfahrung bei der Neugestaltung des Borusseums bei. Judith Dommermuth bringt als Geschäftsführende Gesellschafterin der JUVIA Verwaltungs-GmbH das unternehmerische Know-how einer eigenen Modemarke mit. Als Ehefrau von Ralph Dommermuth, dem Gründer der United Internet AG, vertritt sie Hauptsponsor „1&1“ im Aufsichtsrat. Beide charakterisiert Watzke mit einem Augenzwinkern als „sehr lebhafte“ Mitglieder des Kontrollgremiums. 

„Mit viel Leidenschaft und Begeisterung“ geht Silke Seidel seit sechs Jahren ihrer „schönen Aufgabe“, wie sie selbst sagt, im Aufsichtsrat der KGaA nach. „Borussia ist ein großer Imageträger für Dortmund“. Für sie gehören „das Kennen und Verstehen des Vereins und das Handeln für die KGaA eng zusammen“. Diese Verflechtungen von Gremien und Strukturen kennt sie mittlerweile sehr genau. „Durch den Bau des Trainingszentrums von 2005 bis heute – wir sind ja in sieben Bauphasen dabei gewesen – habe ich den Verein intensiv kennengelernt.“ Ihr Credo lautet: „Das Herz für den Verein zu haben und im Sinne der KGaA wirtschaftlich überlegt zu handeln.“  

Auch die in Montabaur lebende Judith Dommermuth hat eine schwarzgelbe Vita. „Ich komme aus Westfalen, bin seit der Schulzeit BVB-Fan und war besonders während meines Studiums in Essen häufig im Stadion.“ Seit vielen Jahren pflegt sie eine enge Freundschaft zu Roman Weidenfeller. Beruflich hat sie sich mit ihrer Marke JUVIA einen breiten Kundenkreis erschlossen und agiert dabei insbesondere im auch im Fußball immer wichtiger werdenden Online-Bereich sehr erfolgreich. „Ich führe seit acht Jahren ein Unternehmen mit einem zweistelligen Millionen-Umsatz und möchte, was die Neuen Medien betrifft, mein Know-how gerne bei Borussia Dortmund einbringen.“ Den Umgang im noch immer von Männern dominierten schwarzgelben Aufsichtsrat beschreibt sie als herzlich: „Es ist eine sehr nette Runde, bei der zwischendurch auch immer mal wieder gelacht wird.“ 

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Corinna Borgmann

So einleuchtend, wie Marco Rose über die Vorzüge eines 4-4-2-Systems mit Raute oder über eine Grundordnung mit drei Spitzen referieren kann, schildert Corinna Borgmann, welchen besonderen Input sie und ihre Kolleginnen liefern können. „Frauen bringen neue Methoden mit sich, die von der Belegschaft gefordert und getragen werden“, berichtet sie. Konkret: „Empathie in bestimmten Themen und eine ruhigere Herangehensweise. Frauen bringen eine andere Art und Weise mit, die in der Männerdomäne Fußball einen positiven Effekt hat.“ 

Als leuchtendes Beispiel dafür, dass Frauen beim BVB alle Türen offenstehen, gilt Kerstin Zerbe. Bei ihr war es eine glückliche Fügung, dass zwischen einer Initiativbewerbung und dem entsprechenden Bedarf nach dem Ausscheiden ihres Beinahe-Namensvetters Matthias Zerber (zu Inter Mailand) nur wenig Zeit verging. „Kerstin hat überzeugt durch ihre Qualifikation und ihre Art, wie sie uns von sich begeistert hat“, sagt Corinna Borgmann. Kerstin Zerbes Vita passt exakt: Sie versteht den BVB, weil sie hier ihre kaufmännische Ausbildung absolvierte, und sie versteht das Business, weil sie neun Jahre lang wertvolle Erfahrungen bei Sportartikel-Hersteller Nike sammelte, bevor sie zur Unternehmensberatung Accenture nach Kronberg im Taunus wechselte. „Mit diesem Werdegang ist sie prädestiniert für die Aufgabe bei uns“, betont Cramer. Geprägt wurde Kerstin Zerbe davon, dass sie nahe am SIGNAL IDUNA PARK aufwuchs, gegenüber des Dortmunder Polizeipräsidiums, an dem alle zwei Wochen die schwarzgelben Fanmassen vorbeipilgerten.  

Wie sehr die Personalpolitik kennzeichnet, dass in Dortmund nicht in angesagten Quoten-Konventionen gedacht wird, wurde erst im Sommer bei der Besetzung einer weiteren Hauptrolle deutlich: Svenja Schlenker hätte leichtes Spiel gehabt – und für die neue Frauenmannschaft in der Kreisliga eine Trainerin einstellen können, was dem Zeitgeist und dem Ruf nach mehr Geschlechtergerechtigkeit eher entsprochen hätte. „Aber ich musste entscheiden, wer am besten zur Borussia Dortmund passt“, verrät sie, „und das ist ein Mann geworden.“ Sein Name: Thomas Sulewski, der wegen Statur und Aussehen ein wenig an den US-amerikanischen Schauspieler und Komiker Jack Black erinnert und schon in den ersten Wochen seines Engagements die Kreisliga Dortmund mit seinem Team gehörig aufmischt. 

Als Leiterin und Geburtshelferin der Frauenfußball-Abteilung sitzt Svenja Schlenker bei jeder Partie auf der Tribüne. Vermutlich juckt es sie als ehemalige Verbandsliga-Spielerin, die zuletzt beim Wambeler SV aktiv war, selbst noch in den Füßen, wenn die von ihr und einem kleinen Team zusammengestellte Mannschaft gleich mit Siebenmeilenstiefeln durch eine aus zehn Vereinen bestehende Gruppe marschiert. Im neuen Job hilft ihr eine Eigenschaft, von der sich schon ihre ausschließlich männlichen Mitstreiter in der früheren Geschäftsstellenmannschaft ein Bild machen konnten: „Ich lasse mir auf dem Platz nicht so viel gefallen.“ Cramer lobt die hohe Integrität der Projekt-Chefin, ihre Begeisterungsfähigkeit, „die Gabe, sich die richtigen Leute zusammenzuholen“, aber auch ihre Vorgeschichte in der Marketing-Abteilung des Klubs: „Sie hat ein Gespür für den Fußball. Sie weiß, was für den Fußball gut ist und was vielleicht einen Tick zu weit geht.“ 

Den Merchandising-Umsatz „Richtung 50 Millionen Euro zu heben“. Kerstin Zerbe  

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Svenja Schlenker

Auf die Uhr schaute Svenja Schlenker in ihren jetzt schon 14 Jahren bei der Borussia nie. Weil sie nach eigenem Bekunden „schon immer Fußball- und BVB-verrückt“ war, lassen sich Privat- und Berufsleben bei ihr nicht scharf voneinander trennen. „Das verschwimmt sehr ineinander“, verrät sie, „ich hege eine große Leidenschaft für beides.“ Deshalb musste sie auch nicht groß darüber nachdenken, ob sie am zweiten Management-Lehrgang von DFB und DFL teilnimmt. Diese Weiterbildungsmaßnahme erfordert seit der zweiten Oktober-Woche einerseits Präsenz in Frankfurt und sieht andererseits zeitintensive Online-Verpflichtungen vor. Svenja Schlenker freut sich auf 18 intensive Monate mit „vielen tollen Kollegen und Kolleginnen“. Vier von 16 Teilnehmern sind Frauen, immerhin. Sich in der Männerbastion Fußball zu behaupten, empfand Svenja Schlenker bisher nie als allzu schwieriges Unterfangen: „Ich erfahre beim BVB aus allen Richtungen Unterstützung. Ich fühle mich sehr gut aufgehoben und wertgeschätzt.“ 

Hohes Ansehen und Akzeptanz genießt auch Corinna Borgmann, die von den rund 800 Angestellten des BVB für all jene verantwortlich zeichnet, die nicht dem Sport mit seinen etwa 200 Aktiven und Funktionsträgern zuzurechnen sind. Binnen fünf Jahren seit ihrem Start als Personalreferentin stieg sie Anfang 2021 zur Personaldirektorin auf und nimmt seitdem an jedem Montag an einer Sitzung auf Direktoren-Ebene teil. Sie trifft dann neben den Vertretern der Geschäftsführung auf Michael Zorc (Direktor Sport), Sebastian Kehl (Leiter Lizenzspieler-Abteilung), Dr. Christian Hockenjos (Organisation, Verwaltung und Facilities), Mark Stahlschmidt (Finanzen), Sascha Fligge (Kommunikation), Lars Ricken (Nachwuchsleistungszentrum) und Dr. Robin Steden (Recht/ Investor Relations). 

„Das Problem des Gegenübers zu verstehen, sich in die Problematik hineinzuversetzen und gemeinsam eine Lösung zu finden.“ Corinna Borgmann 

Corinna Borgmann hat sich selbst in die Pflicht genommen, auch als Newcomerin in dieser Kompetenzrunde entschieden und energisch aufzutreten. Dass sie das Wort erhebt und auch mal kritische Rückfragen stellt, gehört bei den Montags-Sitzungen längst zur Normalität. „Sie ist verbindend, gewinnend, und sie ist klar“, betont Geschäftsführer Cramer, „sie macht das sehr gut.“ Gewiss kein Nachteil ist, dass Corinna Borgmann die 1,80-Meter-Marke noch überragt – ihre Größe verleiht ihrem Auftritt eine noch selbstbewusstere Note. Sie sei „in der Sache bestimmt“ und trete „souverän, kompetent und ausgleichend auf“, sagt Cramer. 

Dass sie noch Nachholbedarf in Sachen Fußballverrücktheit hat, erzählt Corinna Borgmann mit einer sympathischen Offenheit: „Ich kann definitiv noch das eine oder andere dazulernen“. Dass sie vom Bayern-Fan (familienbedingt) zu einer mittlerweile leidenschaftlichen Anhängerin von Schwarzgelb konvertierte, hat natürlich mit ihrem Arbeitgeber seit 2016 zu tun, in erster Linie aber mit ihrem Verlobten Daniel, der sie bei minus 17 Grad mit zu einem Spiel in den SIGNAL IDUNA PARK schleppte und damit trotz klirrender Kälte glühende Begeisterung bei ihr weckte. „Das war ein Wahnsinnserlebnis“, erinnert sie sich, „das war von der Stimmung her richtig geil.“ Immer wenn es möglich ist, fiebert sie im Stadion mit, lässt sich mitreißen, und wenn auf den Rängen dann streng fachliche Debatten entbrennen oder eventuelle Abseitspositionen seziert werden, hört sie genau zu, zu welcher Einschätzung ihre Tribünennachbarn gelangen. 

Beim Gespräch im Konferenzraum „Berlin“ auf der BVB-Geschäftsstelle schauen von den Wänden nur Männer von übergroßen Bildern auf die Dortmunder Powerfrauen herab: Nobby Dickel, Frank Mill oder Andreas Möller, die 1989 in der Hauptstadt den DFB-Pokal gewannen und damit den ersten Titel seit dem Europapokalsieg 1966 eroberten. Svenja Schlenker und Corinna Borgmann versprühen ansteckend gute Laune, und sollte das ein Indiz für das Binnenklima bei der Borussia sein, muss es gut sein, sogar sehr gut. Einmal wöchentlich kreuzen sich ihre Wege auch im neunköpfigen Betriebsrat unter Führung von Klub-Urgestein Fritz Lünschermann. Worauf es ihnen in der Personalvertretung des Bundesligisten vor allem ankommt? „In erster Linie ist es wichtig, Ruhe zu bewahren“, erklärt Corinna Borgmann, „das hilft ungemein, das Problem des Gegenübers zu verstehen, sich in die Problematik hineinzuversetzen und gemeinsam eine Lösung zu finden.“  

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Kerstin Zerbe

Hinter Kerstin Zerbe, die später per Video-Call von den ersten sechs Monaten an der Strobelallee berichtet, liegt ein Familienurlaub in Italien. Dass eine leichte Erkältung im Reisegepäck landete, konnte ihr die Laune nicht verhageln: Es war die erste und „sehr gelungene“ Auszeit seit ihrem Dienstbeginn am 1. April dieses Jahres. Verantwortlich zeichnet sie seitdem für Einkauf, Vertrieb, Sortimentsführung, Preisbildung, Logistik und Marketing. Rund 2000 (!) Artikel inklusiv Gartenzwergen und Quietsche-Enten umfasst das Angebot, das in der Fanwelt am Stadion, in vier Shops in Dortmund, drei weiteren in Nordrhein-Westfalen (Hagen, Essen, Oberhausen) und im 24/7 geöffneten Online-Shop auf Käufer wartet und nach und nach um rund ein Drittel eingedampft werden soll. Mittelfristig lautet Kerstin Zerbes Ziel, den für das Geschäftsjahr 2020/21 bilanzierten Merchandising-Umsatz von 32,6 Millionen Euro „Richtung 50 Millionen Euro“ zu drehen und damit einhergehend eine höhere Rendite zu erwirtschaften. 

Dass Fußball weiter von Männern dominiert wird, erfordert auch in ihrem Fachbereich eine souveräne, strikte und manchmal auch resolute Herangehensweise. „Das würde ich schon unterschreiben“, sagt Kerstin Zerbe, die anders als im eigenen Haus am Verhandlungstisch mit Geschäftspartnern durchaus einen „Hang zur Unterschätzung“ ihrer Person wahrnimmt. Wer ihr dort in dem (Irr-)Glauben gegenübersitzt, mit ihr leichtes Spiel zu haben, merkt schnell, dass das ein Trugschluss ist: Dann kann es schon einmal sein, dass die Gespräche nicht zu einem Abschluss führen – oder teurer werden als gedacht. Die Lehre daraus: Kerstin Zerbe lässt sich nicht so einfach um den Finger wickeln. 

Zehn Jahre spielte sie selbst Fußball beim SV Brackel, schon mit zwölf entdeckte sie die Liebe für den BVB und war – wie später Svenja Schlenker – während ihrer Ausbildung die einzige Frau, die montags mit der Geschäftsstellenmannschaft in einer Soccerhalle kickte. Fußball sei ihre „Sportart Nummer eins“, verrät sie, sie sei „voll verrückt“ nach Fußball. Trotzdem wanderte sie irgendwann zum Basketball ab, wegen der „größeren Action“ auf dem Spielfeld, wie sie sagt. Handball hätte ihr vermutlich auch Spaß gemacht, und wer weiß, vielleicht wäre ihr dann Marieke Köhler begegnet, die im Trikot des TV Beyeröhde sogar eine Bundesliga-Geschichte vorweisen kann. Heute zählt sie wie Corinna Borgmann, Svenja Schlenker und Kerstin Zerbe als Managerin der BVB-Stiftung „leuchte auf“ zu den weiblichen Führungskräften des BVB. 

Die 2012 gegründete Stiftung förderte bisher 248 Projekte mit mehr als 1,9 Millionen Euro. Marieke Köhler 

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Marieke Köhler

Marieke Köhler steuert seit knapp zwei Jahren die Stiftungsaktivitäten, entwickelt Projekte, die dem Stiftungszweck entsprechen und kümmert sich um Veranstaltungen. Der BVB, der sich ganz im Sinne von Vereinsgründer und Ehrenpräsident Franz Jacobi („Die Qualität eines Fußballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird“) seit vielen Jahren aktiv und nachhaltig für wichtige gesellschaftliche Themen engagiert, gründete seine Stiftung 2012. Mittlerweile wurden 248 Projekte mit mehr als 1,9 Millionen Euro gefördert. Der besondere Fokus liegt auf Dortmund und der Region Ruhrgebiet. 

Bleibt am Ende nur eine Frage: Wie kühn ist die Vision, dass eine Frau eines Tages auch in Dortmund über Budgets, Verträge und Ablösesummen entscheidet? Muss man, wie Ex-Kanzler Helmut Schmidt spöttisch anmerkte, gleich zum Arzt, wenn man mittel- oder langfristig über eine solche Konstellation nachdenkt? „Nein“, entgegnet Svenja Schlenker, „wenn es eine Frau mit so viel Know-how gibt, wenn man weiß, dass sie dem Verein weiterhelfen wird – und wenn es niemand anderen gibt, egal ob männlich oder weiblich: warum nicht?“ 
Autor: Thomas Hennecke 
Fotos: Mareen Meyer