Zum Abschluss des Trainingslagers in den Kitzbüheler Alpen haben sich Borussia Dortmunds Frauen mit 2:2 (1:1) vom TSV 1860 München getrennt. Bei der Generalprobe vor dem Pflichtspiel-Auftakt nächsten Sonntag erzielten Ann-Katrin Lau und Allegra Gerres die Tore.

„Ich bin einfach mega happy, dass wir noch das Unentschieden geholt haben“, sagte eine freudestrahlende Allegra Gerres unmittelbar nach Abpfiff. Wenige Sekunden zuvor hatte sie ihrer Mannschaft den Last-Minute-Ausgleich beschert. Die angezeigten drei Minuten Nachspielzeit neigten sich bereits dem Ende zu, als Annika Fälker nochmals einen Freistoß von der rechten Seite vors Tor brachte. Ana Louisa Zabell köpfte die Hereingabe am zweiten Pfosten in die Mitte, wo Gerres sehenswert per Innenrist-Volley in die lange Ecke verwandelte. „Das war ein Ausgleich für die Moral“, sagte Trainer Thomas Sulewski und Kapitänin Luisa Bergmann fügte hinzu: „Ich bin sehr stolz auf die Mädels, die sich komplett reingebissen und mit dem verdienten Ausgleich belohnt haben.“

Bei heißen Temperaturen über 30 Grad im Westendorfer Waldstadion erlebten die BVB-Frauen in der 7. Spielminute eine kalte Dusche: Marina Jung rutschte ein Klärungsversuch über den Schlappen und der Ball rollte vorbei an Schlussfrau Sandra Schröer ins Tor. Die Borussinnen benötigten eine Viertelstunde, um sich vom frühen Schock zu erholen. Die erste gelungene Aktion führte direkt zum Ausgleich: Lea Rogge-Herper fand mit ihrem ideal getimten Steilpass die startende Ann-Katrin Lau, die keine Mühe hatte, den Ball an der gegnerischen Keeperin vorbei in die Maschen zu spitzeln (21.). Kurz vor dem Pausenpfiff bot sich Rogge-Herper die beste Möglichkeit zur Führung, als sie die TSV-Schlussfrau bereits umkurvt hatte, der Winkel allerdings zu spitz wurde und sie nur das Außennetz traf. „Wir haben uns trotz spielerischer Überlegenheit in der ersten Halbzeit leider nicht mit einem zweiten Treffer belohnt“, so Chefcoach Sulewski.

Mit zehn frischen Kräften – nur Luisa Bergmann spielte durch – ging es in den zweiten Durchgang. Die neue Elf schien noch nicht richtig auf dem Platz, da stand es 1:2. Michelle Brey tauchte plötzlich frei vor Stefanie Scheibe auf, legte den Ball an der BVB-Torhüterin vorbei und schob ins leere Tor ein (49.). Wieder dauerte es eine Weile, ehe die Dortmunderinnen den erneuten Rückstand abschütteln konnten, ohne sich jedoch in Abschlusspositionen zu bringen. Ein Distanzschuss von Mia Macarena Bedarf war noch die gefährlichste Aktion (73.). „Der Zug nach vorne hat gefehlt. Wir haben die Bälle nicht in die Halbräume bekommen und uns über Außen nicht durchgesetzt“, analysiert Sulewski die fehlende Torgefahr. So deutete alles auf einen Löwinnen-Sieg hin, die vor gut einem Jahr im ersten Spiel einer BVB-Frauenmannschaft noch mit 1:3 unterlegen waren. Die erfolgreiche Revanche wusste Allegra Gerres mit der letzten Aktion der Partie zu verhindern.

Für die BVB-Frauen startet die Pflichtspielsaison am nächsten Sonntag, 21. August 2022. In der ersten Runde des Westfalenpokals trifft Borussia Dortmund auf Landesligist TuS Wadersloh. Anstoß an der BVB-Fußballakademie ist um 15:00 Uhr.

BVB: Schröer – Hentrich (46.Gerres), Jung (46. Becker), Rechenbach (46. Glänzer), Pörteners (46. Fälker) – Bergmann – Lau (46. Auffenberg), Grothe (46. Zabell), Rogge-Herper (46. Billig), Kuhl (46. Herbig) – Kaul (46. Bedarf)

Tore: 0:1 Jung (7./ET), 1:1 Lau (21.), 1:2 Brey (49.), Gerres (90.+3)

Danny Fritz