Mit „riesigem Respekt vor dem Gegner, vor der Aufgabe und vor der Konstellation“ fliegt Edin Terzic heute mit seiner Mannschaft nach München – und mit einer klaren Zielsetzung für das Spitzenspiel am Samstag: „Wir haben uns eine riesige Chance erarbeitet. Die wollen wir beschützen.“

„Es geht in die heiße Phase der Saison“, betont Borussia Dortmunds Cheftrainer vor dem Duell Erster gegen Zweiter am Samstag (Anstoß 18.30 Uhr) in der Allianz-Arena und hat dabei auch den Abstand auf Platz fünf weiterhin fest im Blick: „Wir haben uns einiges erarbeitet. Das wollen wir beschützen.“

„Wir wissen um unsere Chance“

Nicht euphorisch, aber durchaus optimistisch wirkte Terzic einen Tag vor einem Spiel, auf das buchstäblich die ganze Welt schaut. 190 Länder sind am TV live angeschlossen, 8.000 BVB-Fans werden alles geben, um die Mannschaft zu unterstützen. Die hat sich in den zurückliegenden Wochen zu einer verschworenen Einheit entwickelt. „Das Füreinander da zu sein und die Energie stimmen mich positiv. Wir sind in einem guten Lauf, wir wissen um unsere Chance. Und diese Chance wollen wir wahrnehmen. Auch dass wir wieder nach formstarken Spielern aufstellen können, macht uns zuversichtlich.“

Der Trainerwechsel in München verändere allerdings „ein bisschen etwas in der Gegnervorbereitung“, verriet Terzic. Er habe sich zusätzlich einige Chelsea-Spiele aus der Zeit angeschaut, als Thomas Tuchel frisch das Amt an der Stamford Bridge angetreten habe. Nicht verändert hat sich dagegen die Ausgangslage. „Wir wissen, dass die Bayern besonders gegen uns und besonders zuhause eine Topleistung zeigen wollen. Nicht verändert hat sich, dass sie weiterhin einen Top-Trainer auf der Bank und eine Top-Mannschaft auf dem Platz haben werden.“

„Wie mutig wir da im Ballbesitz waren…“

In der Spielvorbereitung hat Edin Terzic einen weiteren Blick nach England geworfen, nicht nur nach London – was die Bayern betrifft –, sondern auch nach Manchester. Der Auftritt seiner Mannschaft im Champions-League-Gruppenspiel Mitte September vergangenen Jahres bei Manchester City könnte als Blaupause für die anstehende Aufgabe in München dienen. „Wie mutig wir da im Ballbesitz waren, mit welcher Leidenschaft wir unser Tor verteidigt haben und wie wir sie gezwungen haben, 118 Kilometer zu laufen: Daran wollen wir anknüpfen und morgen ein richtig gutes Spiel zeigen.“

Das Risiko minimieren, entschlossen die Chance im Spiel nach vorn ergreifen – so will der Coach seine Elf einstellen. „Wir wollen unseren Fußball gebäudeunabhängig machen“, sagte er und fand dabei ein schönes Bild, mit dem er die neue Auswärtsstärke umschrieb: Vier der jüngsten fünf Gastspiele konnten gewonnen werden, nur in Schalke gab’s ein Unentschieden. Auch auf dieser Serie und dem damit verbundenen Selbstvertrauen können die Borussen aufbauen. Edin Terzic jedenfalls versprach: „Wir wollen alles dafür tun, dass wir mit der gleichen Euphorie, mit der wir nach München fliegen, auch wieder zurückfliegen.“
Boris Rupert