44 Jahre als Spieler und Sportdirektor von Borussia Dortmund – für einen großen Borussen war es der letzte Tag in „seinem“ Stadion. Vor dem Spiel gegen Hertha BSC wurde Michael Zorc unter großem Beifall der Zuschauer verabschiedet.

Neun Verabschiedungen gab es vor dem heutigen letzten Heimspiel, bei allen war Michael Zorc involviert. Nachdem er in seiner Funktion als Sportdirektor acht Spieler verabschiedet hatte, nahm auch der Ur-Dortmunder Abschied vom BVB. „Was eine Karriere, was ein Lebenswerk. Mehr Borusse geht nicht! Ein großes Dankeschön an unsere ewige Nummer 8!“, sagte Stadionsprecher Nobby Dickel und die Zuschauer stimmten mit ihrem langanhaltenden Beifall zu. „Wir haben zusammen alles durchgestanden und waren immer eng beieinander. Meine Hoffnung bei dem Abschiedsschmerz ist: Niemals geht man so ganz. Danke von allen hier im Stadion!“, ergänzte Hans-Joachim Watzke, Borussia Dortmunds Vorsitzender der Geschäftsführung.

„Wir sind alle Dortmunder Jungs!“ und „Wir werden immer Borussen sein!“ schallte es von der Südtribüne. „Deine Träume wurden unsere Geschichte. Danke, Michael“ wurde auf den Banden eingeblendet, als der langjährige Spieler und Sportdirektor zur Südtribüne schritt, um sich von den Fans zu verabschieden.

Nur wenige Minuten später kam es zum nächsten Gänsehautmoment: Beim Einlauf der Mannschaften hatten die BVB-Fans eine aufwendige Choreo zu Ehren von Michael Zorc vorbereitet. Während sie schwarze und gelbe Folien in die Höhe hielten, sodass Zorcs Nachname zu lesen war, wurden im Vordergrund zwei Porträts des langjährigen Borussen hochgezogen: eins von ihm als Spieler, das zweite als Sportdirektor. Darunter war zu lesen: „Einmal Borusse, immer Borusse“.

Nach dem Spiel richtete sich Zorc noch einmal direkt an die Fans. „Es ist ein sehr schwieriger, aber zugleich auch sehr schöner Tag. Vielen Dank für die Choreo, wunderbar, mehr geht nicht. Ich weiß nicht, ob ich das verdient habe“, sagte er, immer wieder unterbrochen von den Gesängen der Fans. „Das ist für mich heute wie eine Zeitreise. Vor 47 Jahren habe ich das erste Mal da gestanden, wo ihr heute steht. Ich bedanke mich für eure Unterstützung und kann mich nur ganz tief vor euch verbeugen. Nur der BVB!“

Die anschließende Ehrenrunde drehte er dann zu dem Lied „Niemals geht man so ganz“ mit einem kurzen Halt bei seiner Familie an Mittellinie der Westtribüne. Zum Abschluss schritt einer der größten Borussen aller Zeiten durch ein Spalier aus Spielern und Funktionsteam.
Christina Reinke

BVB-TV by 1&1: Deine Träume wurden unsere Geschichte: das Michael-Zorc-Abschiedsinterview