15 Tage vor seinem 18. Geburtstag schrieb sich Youssoufa Moukoko ein weiteres Mal in die Geschichtsbücher der Deutschen Fußballliga ein. Kein Spieler war bei seinem zehnten Bundesliga-Tor jünger. Der Noch-17-Jährige schraubte die bisherige Bestmarke des Leverkuseners Florian Wirtz um 160 Tage nach unten – und schob kurz darauf Tor Nummer elf nach.

„Dass Youssoufa in jedem Interview, in jeder Pressekonferenz, ein Thema war, hat er sich erarbeitet durch seine Leistungen. Das letzte Jahr war nicht leicht für ihn, er hatte sehr viel mit Verletzungen zu tun. Das Allerwichtigste ist, dass er seit Ende Juni jede Trainingseinheit mitmachen konnte ohne Rückschlag“, sagte Edin Terzic nach der Partie gegen den VfL Bochum über seinen Spieler und schob hinterher: „Das war die Grundlage dafür, dass er heute beide Tore bejubeln durfte. Er hat einen riesigen Schritt gemacht in seinem Spiel. Er ist immer anspielbar zwischen den Ketten, er zeigt sich viel besser auf der Ballseite, er nutzt seinen Körper immer besser und verschafft uns damit wichtige Sekunden, um nachzurücken.“

Moukoko genießt seinen Lauf. Seit gut vier Wochen ist er die Nummer eins im BVB-Angriff. „Ich war letztes Jahr oft verletzt“, erklärte er. „Ich bin froh, dass ich bis jetzt verletzungsfrei geblieben bin. Wenn das so bleibt, kommt alles von allein.“ Die Kollegen staunten: über den kraftvollen Schuss zum 1:0 und mehr noch, wie er sich zuvor gegen den robusten, 1,95 Meter großen und knapp 90 kg schweren Ivan Ordets durchsetzte. Und sie schwärmten: über die Übersicht und den gefühlvollen Heber aus über 30 Metern zum 2:0 ins Bochumer Netz. „Beide Tore macht er überragend“, applaudierte Salih Özcan, und Gregor Kobel betonte: „Den ersten Treffer macht er mit viel Überzeugung, den zweiten hat er super gechippt.“

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Dank der Treffer von Moukoko, ganz bestimmt aber auch dank der Paraden von Kobel hat der BVB jetzt – endlich – einen Lauf, ist wettbewerbsübergreifend seit sechs Spielen ungeschlagen (vier Siege) und kassierte in diesen sechs Partien nur zwei Gegentore. „Wir haben die Null gehalten und drei Punkte eingefahren“, konstatierte Kobel nach dem 3:0 gegen Bochum, wobei sich das Resultat souveräner liest als das Spiel war.

In der kommenden Woche muss der BVB noch zweimal auswärts antreten: am Dienstag beim formstarken VfL Wolfsburg (seit sechs Ligaspielen ungeschlagen, zuletzt zwei klare Siege), am Freitag dann bei Borussia Mönchengladbach. „Wir wollen aus drei Spielen neun Punkte holen. Damit haben wir gegen Bochum angefangen. Danach schauen wir, wo wir stehen“, erklärte Moukoko.

Mithelfen kann dabei Wolfsburg- und Gladbach-Schreck Marco Reus. Gegen Bochum kam er zu einem Teileinsatz. „Marco wird am Sonntag trainieren“, kündigte Terzic an: „Auch am Montag haben wir noch eine Einheit. Dann werden wir entscheiden, für wie lange es reicht am Dienstag. Wir sind froh, dass unser Kapitän wieder da ist.“ Und mithelfen kann, die Serie auszubauen.
Boris Rupert