Borussia Dortmund hat sich am 5. Spieltag der UEFA Champions League durch ein 0:0 (0:0)-Unentschieden gegen Manchester City vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert.

Es berichtet Boris Rupert

81.000 Zuschauer im ausverkauften SIGNAL IDUNA PARK sorgten für eine herausragende Atmosphäre und gaben der Mannschaft den nötigen Rückhalt. Die verbuchte zur Halbzeit ein Chancenplus (3:1), verteidigte leidenschaftlich und überstand auch die gefährlichste Szene, als Kobel in der 58. Minute einen Foulelfmeter von Mahrez hielt.

Ausgangslage:  
Nach dem frühen Abendspiel zwischen Sevilla und Kopenhagen (3:0) stand fest: Dem BVB würde ein Unentschieden reichen, um die Gruppe auf Platz zwei zu beenden. Ein 1:0 oder ein Sieg mit zwei Toren Unterschied hätte auch den Gewinn des direkten Vergleichs gegen City bedeutet und damit vorerst Platz eins. Borussias Heimbilanz gegen englische Klubs war positiv. Sechs Siegen standen vier Unentschieden und vier Niederlagen gegenüber.

Personalien: 
Neben den bekannten Ausfällen (Bynoe-Gittens, Dahoud, Haller, Meunier und Morey) musste Reus abermals passen, zudem fehlten Guerreiro sowie Özcan, der eine Gelbsperre absaß. Vier Tage nach dem 5:0 gegen Stuttgart rückten für sie Hazard und Can in die Startelf. Hazard übernahm die ungewohnte Position des linken Verteidigers, die er erst einmal gespielt hatte (vergangene Saison in Leipzig).

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Taktik: 
Im Hinspiel waren beide Mannschaften im 4-3-3 aufgelaufen; beide Trainer veränderten das System: Der BVB agierte im 4-2-3-1, im Aufbau mit Can zwischen den beiden Innenverteidigern und weit nach vorn geschobenen Außenverteidigern. City agierte im 4-4-2 und überlagerte häufig den rechten Flügel mit Mahrez und dem als zweite Spitze aufgebotenen Alvarez.

Spielverlauf & Analyse:
Der BVB bot dem Favoriten die Stirn, stellte sich nicht hinten rein, spielte mit, war im ersten Durchgang nicht nur die aktivere Elf, sondern auch die gefährlichere. Die Angriffe wurden häufig über die rechte Seite vorgetragen, über den schnellen Adeyemi, der Citys Defensive vor Probleme stellte. Nachdem Brandt einen Freistoß knapp einen Meter am Tor vorbeigeschossen hatte (8.), rückte Adeyemi zweimal in den Fokus: In der 16. Minute scheiterte er – aus abseitsverdächtiger Position gestartet – aus spitzem Winkel an Ortega im City-Tor, zehn Minuten später wurde er von Bellingham geschickt, lief Cancelo davon, passte zu Reyna, dessen Schuss aber nicht wuchtig und nicht platziert genug geriet. In diesem Zehn-Minuten-Takt bester Chancen ging es weiter: Wieder wurde Adeyemi auf rechts steil geschickt, diesmal passte er auf den einlaufenden Moukoko, der den Ball auf den linken Fuß bekam, aus elf Metern aber verzog (36.). Und defensiv stand die Mannschaft sicher, verteidigte aufmerksam und ließ erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Kopfball von Aké nach Freistoßhereingabe von Cancelo zu (45.+1).

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Die Gäste kamen mit zwei neuen Leuten aus der Kabine: Bernardo Silva ersetzte Haaland, und Akanji kam für Cancelo; Aké rückte auf die Linksverteidiger-Position. Nach 57 Minuten kam City erstmals wieder gefährlich nach vorne, starker Pass auf Foden links im Strafraum, dessen Querpass in den Rückraum allerdings nur mit Glück ankam bei Mahrez. Der wurde von Can zu Fall gebracht – Elfmeter, aber zum Glück nicht die Ampelkarte für den vorbelasteten Can. Mahrez trat an, schoss in die linke Ecke, doch da war Kobel und parierte! Das Stadion explodierte!

Rechtsverteidiger Stones rückte ins Mittelfeldzentrum, und City wurde immer dominanter. Kobel hielt mit einer Parade gegen Alvarez’ Kopfball das zu Null (67.). Schwarzgelb schaffte kaum noch Entlastung, stellte mit Malens Hereinnahme (73., für Adeyemi) um auf Fünferkette (5-4-1) und ließ den Gegner, der ein Powerplay aufzog, dann bis zum Ablauf der dreiminütigen Nachspielzeit nicht in torgefährliche Räume vordringen. Am Ende war auch Manchester mit dem 0:0 zufrieden, das für sie den Gruppensieg bedeutete.

Ausblick:  
Am Samstag (Anstoß 18.30 Uhr) kommt es in Frankfurt zum Duell zweier Champions-League-Teilnehmer, wenn Borussia bei der Eintracht antritt. Das letzte Gruppenspiel der Königsklasse wird am Mittwoch kommender Woche um 21 Uhr beim FC Kopenhagen angepfiffen.

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Teams & Tore

BORUSSIA DORTMUND – MANCHESTER CITY  0:0 (0:0)

Bor. Dortmund: Kobel – Süle, Hummels, Schlotterbeck, Hazard (82. Wolf) – Bellingham, Can – Adeyemi (83. Malen), Brandt, Reyna (87. Papadopoulos) – Moukoko (82. Modeaste)
Manchester City: Ortega – Stones, Dias, Aké, Cancelo (46. Akanji) – Rodrigo, Gündogan – Mahrez (88. Palmer), Foden (81. Grealish) – Alvarez – Haaland (46. Bernardo Silva)
Bank: Meyer, Unbehaun, Passlack, Rothe, Coulibaly – Ederson, Carson, Laporte, De Bruyne, Lewis, Wilson-Esbrand
Bes. Vork.: Kobel pariert Foulelfmeter von Mahrez (Can an Mahrez, 58.).
Tore: keine
Eckstöße: 0:3 (Halbzeit 0:1), Chancenverhältnis: 3:3 (3:1)
Schiedsrichter: Massa (Italien), Gelbe Karten: Can, Hummels – Cancelo, Alvarez, Akanji, Gündogan, Dias
Zuschauer: 81.000 (ausverkauft), Wetter: trocken, 10 Grad