Wenn am späten Mittwochabend die weiteren drei Teilnehmer für das Halbfinale des DFB-Pokals ermittelt werden, können sich die Verantwortlichen und Spieler von Borussia Dortmund beruhigt vor den Fernseher setzen. Denn sie haben vorgelegt, mit einem knappen, aber hochverdienten 1:0-Auswärtssieg in Frankfurt.

„Das war nach Bremen das zweite richtig gute Spiel in diesem Jahr. Wir sind auf einem guten Weg“, stellte Jürgen Klopp zufrieden fest. Das Umschaltspiel war in den ersten 45 und in den letzten 25 Minuten eine Augenweide. „Das kannst du besser nicht spielen. Jeder Fehlpass der Eintracht war da ein gefundenes Fressen“, sagte der Trainer und fügte leichte Kritik hinzu: „Allerdings darfst du dann auch mal den Ball rein schießen. Bis auf die ersten 20 Minuten nach der Halbzeit war ich super zufrieden. In dieser Phase haben wir das Spiel offen gelassen, und Frankfurt ist latent gefährlich geblieben. Beide Mannschaften waren hochmotiviert, beide wollten alles, das hat man ihnen auch angesehen.“

In einem mit viel Leidenschaft, mit hohem Tempo und auch mit spielerischer Klasse geführten Duell setzte sich der BVB durch das späte Tor von Pierre-Emerick Aubameyang durch, der bei seinem Kopfball genau die Lücke zwischen dem Pfosten und Eintracht-Spieler Rode fand. „Die Standardsituationen“, freute sich Klopp, „funktionieren im Moment richtig gut. Das war eine super Ecke von Micky, Kehli löst sich sensationell, und Auba macht das cool.“

Es war der bereits vierte Treffer für den BVB im Kalenderjahr 2014 nach einem ruhenden Ball, und der dritte durch Aubameyang, der seinen elf Toren in der Bundesliga nun seinen zweiten im Pokal folgen ließ. „Auba ist vor dem Tor eine Waffe. Und wenn ich Außenverteidiger wäre, würde ich mir drei Mal überlegen, ob ich mich vorne mit einschalte.“ Doch noch mehr als die unwiderstehlichen Offensivaktionen des Flügelflitzers imponierte dem Trainer: „Er lässt sich voll auf unser Spiel ein. Wie er Alex Meier in der ersten Halbzeit abgelaufen hat, mit einem Sprint über 40 Meter, war sensationell, und ich liebe so etwas.“

Und so hat Borussia Dortmund, trotz des Fehlens von sechs Stammspielern, das Halbfinale erreicht. Rein statistisch betrachtet, nicht einmal überraschend, denn das Viertelfinale ist die Runde, in der Borussia am seltensten aus dem Pokalwettbewerb ausschied (nur 1995/96 und 2012/13). „Wer ins Halbfinale will“, resümierte Klopp, „muss unfassbar viel investieren, Das haben wir getan. Jetzt fahren wir nach Hause – und warten auf Eintracht Frankfurt…“ Den nächsten Gegner am Samstag in der Bundesliga.
Boris Rupert