Ein Zeichen für den Frieden, ein Spiel für die notleidenden Menschen in der Ukraine: Das Benefizspiel zwischen Borussia Dortmund und Dynamo Kiew brachte eine Spendensumme von 400.000 Euro ein, die den Betroffenen unmittelbar zukommen wird.

„Wir bedanken uns beim BVB, bei allen, die dieses Spiel ermöglicht haben“, übermittelte Kiews Bürgermeister Witali Klitschko in einer Video-Botschaft. „Der Fußball ist mit seiner Strahlkraft immer da und wird helfen, wo er kann“, sagte BVB-Präsident Dr. Reinhard Rauball. „Es geht darum, ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für Solidarität und gegen diesen verabscheuungswürdigen Angriffskrieg“, erklärte Hans-Joachim Watzke. Der Vorsitzende der Geschäftsführung taxierte die Spendensumme auf 400.000 Euro.

Die Aufstellung von Dynamo Kiew las Ivan Matviichuk vor. Der 16-Jährige, als Fußballer aktiv in der U17 von Shakhtar Donezk, war mit seiner Mutter und seinem Großvater aus der Ukraine geflüchtet und lebt derzeit in Dortmund. Nikita Semenov (13), der in der Fußballakademie von Dynamo Kiew spielt, nun mit seiner Mutter im SOS-Kinderdorf Berlin wohnt, betrat gemeinsam mit den Kapitänen beider Mannschaften den Rasen und führte den Anstoß durch.

Einen ganz besonderen Moment erlebte auch der 20-jährige Alan Aussi. Der Ukrainer, der bei Dynamo Kiew ausgebildet wurde, floh vor knapp zwei Monaten vor dem Krieg und trainiert derzeit bei der U23 von Borussia Dortmund. In der 30. Minute kam der Abwehrspieler für Manuel Akanji in die Partie.

Und wenn man in die Augen der Zuschauer und Zuschauerinnen aus der Ukraine schaute, sah man, dass es für sie mehr war als 90 Minuten Fußball. Sondern ein Abend, der die Schatten des Krieges kurzzeitig verdrängte. DFB-Präsident Bernd Neuendorf stellte heraus: „Hier im Stadion sind viele Menschen, die aus ihrer Heimat geflohen sind. Für sie ist es ein Stück Ablenkung und Abwechslung.“
Boris Rupert