Mit „Exportschlager aus dem Ruhrgebiet: Spezialchemie und Spitzenfußball“ war die heutige Pressekonferenz überschrieben: Borussia Dortmund und die Evonik Industries AG festigen ihre Partnerschaft. Das seit 2006 bestehende Trikot-Sponsoring ist vorzeitig bis Juni 2025 verlängert worden, zudem steigt das Unternehmen als strategischer Partner beim BVB ein und erwirbt über eine Kapitalerhöhung rund neun Prozent der Anteile.

Die zweite wichtige Botschaft des Tages lautet. „Unsere Philosophie wird sich dadurch nicht verändern. Das ist keine Kampfansage an Bayern München“, betonte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke auf Nachfrage. Man werde nicht den Fehler wie vor 14 Jahren beim Börsengang wiederholen, „das Geld ganz schnell auszugeben, und dann ist nichts mehr da“. Stattdessen sollen die Erlöse – 26 Millionen aus der Kapitalerhöhung – dazu verwendet werden, um das Wachstum zu fördern und mittelfristig einen jährlichen Umsatz von 300 Millionen Euro ohne Transferzuflüsse zu erzielen. „Und aus diesem Wachstum heraus“, so Watzke, „können wir dann in einem zweiten Schritt den Spieleretat erhöhen.“

Neben der Vertragsverlängerung und der strategischen Partnerschaft mit Evonik kündigte Watzke eine weitere Kapitalerhöhung an, die im Zeitraum 1. Juli bis 30. September  platziert werden soll. „Wir führen weitere Sondierungsgespräche mit interessierten Unternehmen“, bestätigte der Vorsitzende der Geschäftsführung.

Die seit 2006 laufende Partnerschaft mit Evonik hat sich längst als Gewinn für beide Seiten herausgestellt. „Hier schmieden zwei Partner aus dem Ruhrgebiet ein Bündnis der Stärke, das beiden nutzt. Wir wissen, was wir aneinander haben. Herz und Verstand gehen in einem solchen Sponsoring naturgemäß Hand in Hand“, sagte Dr. Klaus Engel, Vorsitzender des Vorstands der Evonik Industries AG und verriet: „Unser Engagement beim BVB hat sich mit Abstand als das effektivste und erfolgreichste Marketinginstrument beim Aufbau der noch relativ jungen Marke Evonik erwiesen.“

Demnach kennen zwei Drittel der Deutschen das Essener Chemie-Unternehmen – und jeder zweite davon über den BVB. Engel: „In der für uns sehr wichtigen Zielgruppe der Finanz- und Wirtschaftsentscheider kennen sogar 95 Prozent Evonik – 74 Prozent davon im Zusammenhang mit unserer Partnerschaft mit dem BVB.“ Als globales Unternehmen, das in mehr als 100 Ländern aktiv ist und 75 Prozent seines Umsatzes außerhalb von Deutschland erwirtschaftet, setzt Evonik „auf die Kraft der Weltsprache Fußball“, um seinen Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen.

„Wir werden uns“, sagte Watzke mit Blick auf seinen Partner Dr. Engel, „in den kommenden elf Jahren gegenseitig zu Höchstleistungen pushen. Diese Allianz ist für uns Freude und Verpflichtung zugleich.“
Boris Rupert