Am 9. April, also am kommenden Sonntag, jährt sich ein besonderer Abend in der Geschichte von Borussia Dortmund zum zehnten Mal: der legendäre Last-Minute-Sieg im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Málaga 2013. Aus Anlass des Jubiläums haben bereits am Donnerstag verschiedene Protagonisten zusammen mit 400 Gästen im BORUSSEUM auf den historischen Abend zurückgeblickt.

Jan van Leeuwen aus dem Vorstand der Fan- und Förderabteilung erzählte zu Beginn des vom langjährigen BVB-Pressesprecher Josef Schneck moderierten Abends, wie die vor dem Spiel präsentierte Fan-Choreografie zustande gekommen war. Die Choreo hatte die gesamte Südtribüne geziert und ist unter dem Motto „Auf der Suche nach dem verlorenen Henkelpott“ noch heute in den Köpfen vieler Schwarzgelber. Zudem gab er einen Einblick, wie sorgfältig eine solche Choreografie geplant werden muss. Wer genauer hinschaut, erkennt, dass der Henkelpott inmitten der Südtribüne zum Teil aus wenigen schwarzen Schildern bestand, die alle an der richtigen Position hochgehalten werden mussten. So entstand bereits vor Beginn der Begegnung eine eindrucksvolle Kulisse.

Dass diese Choreografie sowie die Stimmung während des gesamten Spiels eine ganz besondere war, bestätigte auch BVB-Fan Sina Resch, die am 9. April 2013 auf der Südtribüne dabei war. Neben dem Spielverlauf gab es ein weiteres Ereignis, das ihr immer im Kopf bleiben wird: Beim Jubel nach dem 3:2-Siegtreffer fiel ihre Brille von der Nase und ging auf der Südtribüne zu Bruch. Nach dem Spiel wurde sie von BVB-Mitarbeitern aufgesucht und nach ihrer Brille gefragt, was dazu führte, dass die Brille noch heute ein Teil der Sonderausstellung zu diesem Spiel im BORUSSEUM ist.

Weiterer Gast in der Runde war BVB-Netradio-Kommentator Danny Fritz, der das Spiel mit Stadionsprecher Norbert Dickel im BVB-Netradio kommentierte. Sein legendärer Torschrei sorgte im Verlauf des Abends für Gänsehaut-Momente im Publikum. Der entscheidende Moment des Abends ist für ihn eindeutig: „Das war das ‚Auf geht`s, Jungs!‘ von Nobby über die Stadionlautsprecher nach dem 2:2-Anschlusstreffer der Borussia. Damit elektrisierte er das Stadion und hat die Partie ein Stück weit mitgewonnen.“

Felipe Santana wurde aus Brasilien zugeschaltet

Diese unvergessliche Atmosphäre konnte auch eine BVB-Legende am Donnerstagabend bestätigen: Neven Subotic, der damals über 90 Minuten auf dem Platz stand und den Ausgleich zum 2:2 sogar auflegte. „Man merkte, dass es zwei Innenverteidiger waren, die mit in den Strafraum gekommen waren. Ich spiele den Ball irgendwie mit dem Knie rüber, Felipe kommt auch nicht dran, aber dahinter war Marco und konnte einschieben“, so Subotic. 

Der Torschütze zum entscheidenden 3:2 in der fünften Minute der Nachspielzeit durfte beim Rückblick natürlich nicht fehlen. Felipe Santana wurde unter großem Applaus live aus Brasilien zugeschaltet. In der munteren Runde ließ auch Santana durchblicken, wie unbeschreiblich dieses Tor für ihn war, und er gab sich bescheiden: „Alle reden über Felipe Santana, aber es war die ganze Mannschaft, die das Spiel gedreht hat.“ Eine Aussage, die den Zusammenhalt gut beschreibt, der 2013 den Weg bis ins Champions-League-Finale ebnete.

Im Anschluss an die Wiederholung des Tores und Nobby Dickels Bekanntgabe des Torschützen riefen die 400 anwesenden Gäste den Namen des Brasilianers laut mit und sorgten so auch zehn Jahre später noch einmal für Gänsehaut-Momente.