Borussia Dortmunds U19 hat sich mit dem 4:2-Sieg gegen den VfL Bochum als erste Mannschaft für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft (15./19. Mai) qualifiziert. Den Jungs von Mike Tullberg fehlt in den fünf ausstehenden Bundesligaspielen noch ein Sieg, um die Westdeutsche Meisterschaft und damit den Titel-Hattrick perfekt zu machen.

Das Team brannte im Nachbarschaftsduell zwischen der 25. und 45. Minute ein Fußball-Feuerwerk ab mit schnellen Ballkombinationen und sehenswerten Toren. Im zweiten Durchgang hielten die mutig auftretenden Bochumer das Spiel offen, der BVB vergab allerdings auch eine Reihe bester Chancen und scheiterte mehrmals am prächtig reagierenden VfL-Schlussmann Hugo Rölleke.

„Wir wussten, dass es ein schweres Spiel werden würde. Aber die Jungs haben es vor allem in der ersten Halbzeit richtig gut gemacht und sehr erwachsen gespielt“, resümierte Mike Tullberg. Er hatte Filippo Mane zunächst eine Spielpause gegönnt, dazu fehlten der gesperrte Danylo Krevsun (gab Samstag sein Debüt in der U23), Tyler Meiser (Muskelfaserriss), Leonardo Posadas (kehrt gerade zurück ins Mannschaftstraining) sowie Vincenzo Onofrietti, der sich im Abschlusstraining am Knöchel verletzt hatte. In die Startformation rückte Jungprofi Julien Duranville. Der Belgier bildete mit Ousmane Diallo die Flügelzange. Cole Campell besetzte die Position hinter den Spitzen, die Viererkette formierte sich aus Jaden Korzynietz, Elias Benkara, Niko Adamczyk und Almugera Kabar.

Unter den Augen der Profi-Trainer Edin Terzic, Sebastian Geppert und Sven Bender startete der BVB selbstbewusst und konzentriert. Die Mannschaft belohnte sich in der 5. Minute mit dem 1:0-Führungstreffer durch Almugera Kabar, der nach Campbells Ecke einen Kopfball unhaltbar in die Maschen setzte. Doch die Gäste reagierten nicht verängstigt, sondern spielten forsch nach vorn, setzten die Borussen beim Spielaufbau unter Druck und erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten. Robin Lisewski parierte noch einen von Luc Dabrowski ausgeführten Freistoß glänzend (10.), hatte aber wenig später das Nachsehen, als VfL-Torjäger Mohammad Mahmoud eine schöne Ballpassage zum 1:1-Ausgleich abschloss.

Duranville bereitet vor, Diallo schließt ab

Es war ein Wachrüttler zur rechten Zeit. Denn Schwarzgelb vermied in der Folgezeit Leichtsinnsfehler und fand wieder seinen Rhythmus. Eine Chance von Ousmane Diallo nach Duranvilles Ballgewinn im Mittelfeld und Campbells punktgenauem Zuspiel leitete Borussias beste und spektakulärste Spielphase ein. Julien Duranville bereitete mit einem brillanten Solo die 2:1-Führung durch Ousmane Diallo vor (25.), Cole Campbell erhöhte mit einem Lupfer nach Pass von Paris Brunner auf 3:1 (28.). Das 4:1 markierte Brunner nach starker Einzelleistung. Der U17-Weltmeister hatte kurz vor dem Pausenpfiff sogar das 5:1 auf dem Fuß, aber Rölleke verhinderte Gegentor Nummer fünf mit einer Glanzparade.

Im zweiten Durchgang schaltete der BVB zwischenzeitlich auf Verwaltungsmodus um. Bochum ließ nicht locker, verkürzte durch Lenz auf 2:4 (61.) und fand weitere Lücken im mitunter arg luftig verteidigenden Dortmunder Defensivverbund. Auf der anderen Seite eröffneten sich den Borussen in diesem munteren Derby durch Brunner, Campbell und den eingewechselten Charles Herrmann einige Möglichkeiten, ihre ohnehin erstklassige Tordifferenz weiter auszubauen.

„Mit der zweiten Halbzeit war ich nicht mehr ganz zufrieden, weil wir weniger investiert haben, aber insgesamt hat sich die Mannschaft gegen einen guten Gegner ein Lob verdient“, bilanzierte Mike Tullberg, der sich über die große Kulisse im Jugendstadion des Nachwuchs-Leistungszentrums freute: „Diese Zuschauer-Unterstützung haben sich die Jungs verdient. Ich hoffe, dass die Tribüne auch in den beiden Heimspielen gegen Duisburg und Schalke so gut besetzt sein werden.“

Das nächste Bundesligaspiel bestreitet der BVB bei Fortuna Düsseldorf (Samstag, 11 Uhr).

BVB: Lisewski – Korzynietz, Benkara, Adamczyk (60. Mane), Kabar (68. Rashidi) – Lubach, Wätjen – Duranville (60. Herrmann), Campbell, Diallo (68. Ubani) – Brunner.

(wiwi)