Während des Abschlusstrainings machte der Deutsche Meister am Dienstagabend mit typisch britischem Wetter Bekanntschaft: Immer wieder öffnete der Himmel seine Schleusen, und Wassermassen fluteten das Etihad-Stadium. Heute Abend wird es wohl nicht anders sein, wenn mit dem Anstoß um 20.45 Uhr (MESZ) die erwarteten Angriffswellen auf das Borussen-Tor zurollen.

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Roman Weidenfeller

Aus Manchester berichtet Boris Rupert
Roman Weidenfeller soll sein Tor wie schon beim Auftaktsieg gegen Ajax Amsterdam geschlossen halten. Er freut sich auf die "Herausforderung, gegen diese Elitespieler zu spielen. Wir nehmen sie gerne an, denn wir haben lange genug darauf hingearbeitet. Die Champions League ist etwas Besonderes. Wir messen uns mit den Besten und wollen zeigen, dass wir mithalten können".

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Am Dienstagabend machte die Mannschaft auch Bekanntschaft mit dem feinen englischen Rasen.

Borussia rechnet mit einem stürmischen Gegner. "Aguero, Balotelli, Tevez, Silva. Das sind klangvolle Namen", sagt Sebastian Kehl, der Kapitän, der das Schiff steuern soll. Dabei blieb auch während des Abschlusstrainings vollkommen unklar, wer ihn dabei in der Defensivarbeit unterstützt. Die Abwehr "steht", doch davor ist ebenso die gleiche, offensive Ausrichtung wie beim 5:0 gegen Gladbach oder beim 3:3 in Frankfurt denkbar wie ein Einbau defensiverer Akteure wie Großkreutz auf dem linken Flügel und Bender auf der Doppelsechs zusammen mit Kehl.

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Beobachter beim Abschlusstraining: Ex-BVB-Profi Andreas Möller sowie Sportdirektor Michael Zorc

Jürgen Klopp lässt sich nicht in die Karten schauen. Auch nicht in Bezug auf seine Erwartungen, wie der Gegner agieren könnte: "Von Manchester City weiß ich viel, aber werde wenig sagen." Er lässt lediglich durchblicken, dass er "eine Dreierkette beim Gegner durchaus auf dem Rechner" habe und fügt hinzu: "Trainer Mancini ist Italiener, und Juventus Turin spielt ein solches System sehr erfolgreich."
Ob 4-2-3-1 oder 3-5-2 oder 3-4-3 - ManCity wird die Borussia taktisch sicherlich nicht überraschen können. "Aber auch wir werden den Gegner nicht überraschen können", meint Klopp: "Wir werden seit einigen Jahren genauso beobachtet wie andere Klubs in Europa auch."

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Hans-Joachim Watzke

Am Abend vor dem Spiel gab es ein gemeinsames Bankett mit den Offiziellen beider Klubs. "Trotz unterschiedlicher Philosophien werden wir uns für die Gastfreundschaft bedanken", hatte Watzke im Vorfeld angekündigt.
Für den englischen Meister Manchester City hat diese Partie nach der unglücklichen Auftaktniederlage in Madrid schon richtungweisenden Charakter. "Wir wissen, dass wir gegen eine Top-Mannschaft spielen, die mit aller Finanzkraft des arabischen Raumes zusammengestellt worden ist", sagt BVB-Chef Hans-Joachim Watzke: "Wir haben eine Chance, und die wollen wir nutzen. Wir haben letztes Jahr wertvolle Erfahrungen gesammelt, auf der anderen Seite haben wir eine unfassbar starke Gruppe."
"Wir kommen hier her, um etwas mitzunehmen", sagt auch Jürgen Klopp und sinniert: "Es sind im Sport viele Dinge möglich, auch wenn sie auf dem Papier als unmöglich erscheinen."

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Jürgen Klopp bei der Pressekonferenz am Dienstagabend im Etihad-Stadium. [Fotos: Rupert]