Champions-League-Finalist Borussia Dortmund ist auf der "Road to Wembley" am Flughafen Wickede angekommen. "Es ist ein unglaublicher Weg, der uns hierher geführt hat. Wir werden das nie vergessen", sagt Jürgen Klopp am Tag vor dem für ihn und die Mannschaft größten Spiel des Lebens. Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte kämpft der BVB um die wertvollste und bedeutendste Trophäe im Vereinsfußball - und kann sie am Samstagabend zum zweiten Mal gewinnen.

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Jürgen Klopp auf dem Weg ins Finale: „Es fühlt sich an wie ein Märchen.

Es berichtet Boris Rupert
"Es fühlt sich an wie ein Märchen. Denn alles, was man für unmöglich hält, wovon man nicht zu träumen mag, muss ein Märchen sein", äußert der Trainer über den Weg, der vor fünf Jahren eingeschlagen wurde und nach zwei Deutschen Meisterschaften in den Jahren 2011 und 2012 sowie dem Doublesieg im vergangenen Jahr in der berühmtesten Stätte des Fußballs ihren vorläufigen Höhepunkt findet, wenn Borussia Dortmund morgen Abend (20.45 Uhr MESZ, live im ZDF und bei Sky) im Londoner Wembleystadion auf den FC Bayern München trifft.
Vor fünf Jahren trat Jürgen Klopp seinen Dienst beim BVB an. Er formte aus jungen, bis dato "namenlosen" Spielern eine Mannschaft, die nach den Sternen greift: "Es war ein großes Glück zu erleben, wie sie erwachsen werden, wie sie aus Talent Qualität machen, aber nie satt sind, sondern sich so einbringen, dass Wunder möglich werden. Dieses Finale ist ein Meilenstein, aber der Weg ist noch nicht zu Ende."
Klopp ist der Baumeister, Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc sind die Architekten des Erfolges. "Druck", sagt Watzke vor dem Finale, "hatten wir vor acht Jahren. Heute empfinden wir einfach nur Lust auf dieses Finale. Wir haben überhaupt nichts zu verlieren." Der BVB-Chef schaffte 2005, als "mehr Spitz auf Knopf gar nicht ging", die Rettung, dann die Konsolidierung des Klubs, der sich für immer auf die Fahnen geschrieben hat: "Wir können alles machen, aber wir müssen es vorher verdient haben."

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Hans-Joachim Watzke:

Borussia Dortmund sieht sich nicht als Favorit - aber als chancenreicher Außenseiter in diesem 58. Endspiel um den Europapokal der Landesmeister, wie die vom Schweizer Designer Jürg Stadelmann entworfene und von der Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld in Bremen erstellte Trophäe heißt und diese seit 1967 vergeben wird. Der Gegner ist zwar unbestritten die beste Mannschaft des Kontinents, aber ironischerweise nicht als Landesmeister in diesen Wettbewerb gestartet. "Man hat fast schon vergessen, wen wir alles hinter uns gelassen haben", sinniert Klopp. Und zwar die Titelträger aus England (Manchester City), Spanien (Real Madrid), Holland (Ajax Amsterdam) und der Ukraine (Shakhtar Donetsk).
"Dieses Finale", sagt der Trainer, "ist ein Meilenstein. Aber der Weg ist noch nicht zu Ende."

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Vor dem Abflug einer besonders gestalteten Boeing 737 der Turkish Airlines: Kevin Großkreutz, Sebastian Kehl, Patrick Owomoyela und Sven Bender [Foto: Rupert]