Borussia Dortmund hat sich für das Viertelfinale des DFB-Vereinspokals qualifiziert: In der Runde der letzten 16 Mannschaften gewann der BVB beim FC Augsburg mit 2:0 (0:0).

Vor 30.101 Zuschauern in der WWK-Arena belohnten sich die Schwarzgelben in der zweiten Halbzeit für eine deutliche Leistungssteigerung. Während in der ersten Hälfte zu selten der Abschluss gesucht wurde (8:6 Torschüsse), drehte der BVB nach dem Wechsel bei 11:6 Torschüssen auf. Die Treffer erzielten Aubameyang (61.) und Mkhitaryan (66.). Der Armenier verpasste in der 72. Minute sogar das 3:0.

Es berichtet Felix Ulrich

Ausgangslage:
Im Gegensatz zum 5:1-Heimerfolg gegen den FCA erwartete den BVB diesmal eine deutlich formstärkere Augsburger Mannschaft: Die Gastgeber waren vor dem Pokal-Duell seit vier Pflichtspielen unbesiegt (drei Siege, ein Remis). Darunter war das sensationelle 3:1 bei Partizan Belgrad, das das Weiterkommen in der Europa League sicherte. BVB-Coach sprach daher vor der Partie von einer Konstellation, die eine gewisse „Brutalität“ mitbringt. Beim FCA seien zuletzt „Leidenschaft, Dynamik und Wucht mit Matchglück kombiniert“ worden. Tuchel: „Augsburg wird uns alles abverlangen.“

Bild
Adrian Ramos lief in Augsburg für den verletzten Marco Reus auf.

Personalien:
Mit einer Änderung gegenüber dem Bundesliga-Sieg am vergangenen Sonntag gegen Eintracht Frankfurt (4:1) startete Borussia Dortmund ins Pokalspiel beim FC Augsburg: Adrian Ramos ersetzte den verletzten Marco Reus (Adduktorenprobleme). Nicht einsatzfähig waren bei den bayerichen Schwaben zudem Erik Durm und Nuri Sahin. Augsburgs Trainer Markus Weinzierl nahm im Vergleich zum 2:1-Erfolg gegen Schalke vier Änderungen in seiner Startelf vor: Statt Max verteidigte Stafylidis links in der Abwehr. Kapitän Verhaegh (nach abgesessener Gelb-Sperre) spielte wieder für Feulner. In der Offensive begannen Moravek und Ji an Stelle von Esswein und Caiuby (beide Bank)

Taktik:
Borussia agierte wie in den letzten Wochen in einer 4-3-3-Grundordnung mit Gündogan und Castro auf den Halbpositionen des Mittelfeldes. Zentral dahinter, als „Sechser“, agierte Weigl. Mkhitaryan fand seine Startposition auf der linken Seite, Aubameyang machte im Zentrum Platz für Ramos und kam meist über rechts. Augsburg spielte in einem 4-2-3-1-System, gegen den Ball wurde daraus ein 4-4-2. Moravek rückte dann zu Bobadilla, um das Aufbauspiel der Schwarzgelben früh zu stören.

Spielverlauf und Analyse:
Der BVB benötigte knapp 20 Minuten, um der Partie seinen Stempel aufzudrücken: Nach dieser Anfangsphase ließen die Gäste den Ball in ihren Reihen zirkulieren, ohne allerdings zu klaren Torchancen zu kommen. Bis zur Pause verbuchte die Borussia 70 Prozent Ballbesitz und 8:6 Torschüsse, gegen sehr zweikampfstarke und einsatzfreudige Augsburger (58 % gewonnen) tat sich Schwarzgelb aber schwer.

Vor allem am schnellen Umschalten, generell am Tempo und überraschenden Momenten haperte es, so dass es zwar ein sehr intensives Duell war, Strafraumszenen aber lange Zeit Mangelware blieben. Lediglich drei gefährliche Aktionen gab es in den ersten 45 Minuten.

Bild
Augsburgs Keeper Marvin Hitz klärt gegen Mats Hummels und Lukasz Piszczek.

Zunächst entschärfte Bürki relativ mühelos den unplatzierten Schuss von Augsburgs Bobadilla (35.), kurz danach zeigte FCA-Keeper Hitz sein Können gegen Weigl (37.) und vor allem gegen Aubameyang (40.). Der Gabuner vergab halbrechts im Sechzehner freistehend die beste Chance der ersten Hälfte. Den Nachschuss verwertete zwar Gündogan, da Aubameyang allerdings Klavan gefoult hatte, zählte der Treffer nicht.

Bender musste zur Halbzeit raus

Direkt nach dem Wechsel nahm Thomas Tuchel notgedrungen eine Änderung in der Innenverteidigung vor: Sokratis kam für den angeschlagenen Bender in die Partie (46.). Am Kräfteverhältnis änderte dies jedoch erst einmal nichts. Der BVB war optisch nach wie vor überlegen, suchte aber vermehrt den Abschluss. Castro (47.), der Hitz prüfte, und Hummels (48.), der bei seinem Kopfball etwas in Rückenlage war, hatten die ersten Möglichkeiten.

Die Gastgeber blieben trotz der Dortmunder Dominanz aber gefährlich. Bobadilla (56.) vergab bei einer 1:1-Situation gegen Bürki sogar eine Riesenchance. Mit der Hereinnahme von Kagawa für Ramos (58.) erhielt das Offensivspiel der Schwarzgelben neue Impulse. Und endlich auch ein Tor...

Aubameyang erlöst den BVB

Bild
Aubameyang traf zum 1:0 in Augsburg. Für den Gabuner war es das zweite Tor im laufenden Wettbewerb.

Piszczek hatte sich zunächst auf der rechten Seite mit ein wenig Glück gegen Ji durchgesetzt, und in der Mitte lauerte Aubameyang - 1:0 (61.). Für den Stürmer war es das zweite Tor im laufenden Wettbewerb und der 27. Treffer im 26. Pflichtspiel-Einsatz der Saison.

Der BVB drängte im Anschluss direkt auf den zweiten Treffer, und wurde auch belohnt: Kagawa legte vor dem Strafraum ab zu Mkhitaryan, der Armenier lief noch ein paar Schritte und verwandelte mit einem Rechtsschuss zum 2:0 (66.).

In der Schlussphase probierte Augsburg noch mal alles, baute endlich Druck auf, kam in Person von Ji (85.) auch zu einer Chance, die Borussia agierte aber weitestgehend souverän. Mkhitaryan verpasste sogar noch das 3:0 (72.), als er vor dem halbleeren Tor einen Tick zu spät an die Hereingabe von Aubameyang kam. Am Ende blieb es bei einem unter dem Strich souveränen 2:0-Erfolg.

Ausblick:
Direkt im Anschluss an die Partie des BVB in Augsburg werden die Paarungen des Viertelfinales ausgelost. Losfee ist Handball-Nationaltorhüter Carsten Lichtlein. DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock fungiert als Ziehungsleiter der Auslosung. Gespielt wird wochentags am 9./10. Februar 2016.

Teams & Tore