Ein gelöster und hochzufriedener Jürgen Klopp sprach nach dem Derbysieg gegen Schalke von einem „perfekten Nachmittag“. Von der ersten bis zur letzten Minute habe man den Ball laufen lassen und herausragendes Gegenpressing gezeigt. Dennoch mahnte der BVB-Trainer: „Wir haben weiterhin nur fünf Punkte Vorsprung nach hinten. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen.“

Wie haben Sie das Spiel gesehen?
Das war ein absolut perfekter Nachmittag von uns und für uns, ein richtig tolles Spiel meiner Mannschaft. Von der ersten bis zur letzten Minute haben wir super den Ball laufen lassen, sind in die richtigen Räume gegangen und haben herausragendes Gegenpressing gezeigt. Schon in der ersten Hälfte hatten wir massenhaft Torchancen, die wir leider nicht nutzen konnten. Wichtig war, dass wir gezeigt haben, dass uns das nicht nervös werden lässt. In der zweiten Halbzeit haben wir den Faden dann wieder aufgenommen, bis nach 77 Minuten endlich der Knoten geplatzt ist. 

Bild

Was wird Ihnen besonders im Gedächtnis bleiben?
Das Spiel hat natürlich tolle kleine Nebengeschichten geliefert. Der Jubel von Auba und Marco, noch schöner ist natürlich das Tor von Micki. Ich glaube, da wollten alle auf ihn drauf hüpfen beim Jubel. Er hat ein ganz tolles Spiel gemacht. Wenn ich die Tabelle anschaue, haben wir morgen Abend aber weiterhin nur maximal fünf Punkte Vorsprung nach hinten, obwohl wir vier Spiele in Serie gewonnen haben. Daran sieht man, in was für einer Situation wir waren und immer noch sind. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen.

Was haben Sie zur Halbzeit gedacht?
Wir waren in der Kabine eigentlich relativ gelöst. Das ist halt der BVB. All inclusive mit Spiel, Spaß und Spannung über komplette 90 Minuten. Nein, ernsthaft: Mir war wichtig, dass wir das weiter so durchziehen. Gegen die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, war heute kein Kraut gewachsen. Wir haben die richtigen Schlüsse aus allen vorherigen Spielen gezogen und heute perfekt umgesetzt.

Was sagen Sie zum Jubel von Marco Reus und Pierre-Emerick Aubameyang?
Ich war sehr überrascht und nicht darin eingeweiht. Das Positive ist, dass Auba so selbstbewusst ist, dass er denkt, im Spiel zu treffen. Aber dafür gibt es Gelbe Karten, deshalb sehe ich das natürlich nicht so gerne. Ich glaube, jetzt haben wir fast alle Masken durch. Natürlich ist es unangenehm, ihm zu sagen, dass er es nicht machen darf. Aber eigentlich geht das nicht.

Und zum Tor von Henrikh Mkhitaryan?
Das Spiel in Turin war schon ein Riesenschritt nach vorne für Micki, heute hat er noch einen draufgepackt. Defensivtaktisch war es das beste Spiel, was ich von ihm für Borussia Dortmund gesehen habe. Es war total wichtig, dass er immer wieder das Tempo angezogen hat, er war sehr ballsicher. Wir haben alle gemeinsam auf sein Tor gewartet. Das kann jetzt eine Befreiung sein.
Aufgezeichnet von Dennis-Julian Gottschlich

BVB total!-Video: Die komplette PK mit beiden Cheftrainern, frei für alle