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Sieg im Elfmeterschießen: U19 zieht ins Viertelfinale der Youth League ein

Borussia Dortmunds U19 steht erstmals seit Einführung der UEFA Youth League im Viertelfinale der europäischen Königsklasse der Junioren: Die Jungs von Trainer Mike Tullberg gewannen ein dramatisches Achtelfinalspiel bei Manchester United mit 3:1 im Elfmeterschießen. Am Ende der regulären Spielzeit stand es 2:2. Die Schwarzgelben haben im Viertelfinale am 15./16. März Heimrecht und treffen auf den Sieger der Partie Real Madrid gegen Atletico Madrid.

Der BVB bot eine bravouröse Mannschaftsleistung. Zweimal führten die Schwarzgelben durch den herausragenden Jamie Bynoe-Gittens, zweimal glich Manchester aus. Im Elfmeterschießen wurde neben Bynoe-Gittens, der den entscheidenden Strafstoß verwandelte, Torhüter Silas Ostrzinski zum Mann des Abends. Er parierte im Sports-Village-Stadium von Leigh zwei Strafstöße glänzend.

Die Borussen kamen richtig gut ins Spiel. Sie setzten dem 4-3-3-System der offensiv eingestellten Engländer ein 3-5-2- entgegen. Erfolgreich geprobt hatte Mike Tullberg diese taktische Ausrichtung zuletzt beim 5:0 gegen Aachen, personell veränderte er seine Anfangsformation zunächst auf vier Positionen: Soumaila Coulibaly sollte die Dreierkette stabilsieren, Vasco Walz (halbrechts) und Tom Rothe (links) rückten ins Mittelfeld, Jamie Bynoe-Gittens, der zuletzt wegen einer Schulterverletzung fehlte, stürmte neben Julian Rijkhoff. Torjäger Bradley Fink, dessen physische Stärke und Durchsetzungsvermögen dem BVB gut getan hätten, fieberte aufgrund seine Gelbsperre auf dem Sofa mit.

Selbstbewusst und mutig stellten sie sich dieser internationalen Auswahl entgegen. Die Gastgeber begannen mit dem elfmaligen tunesischen A-Nationalspieler Hannibal Mejbri im Mittelfeld und dem bereits bei den Profis in der Champions League eingesetzten Shola Shoretire. „Sie haben eine brutale individuelle Qualität“, hatte Mike Tullberg nach dem Video-Studium festgestellt. Und die bekamen vor allem die schwarzgelben Abwehrspieler zu spüren. Manchester staunte aber nicht schlecht über diesen frechen Gegner, der ein erstes Ausrufezeichen in der 3. Minute setzte, als Dennis Lütke-Frie einen Freistoß auf Nnamdi Collins zirkelte, der den Ball in aussichtsreicher Position knapp am linken Pfosten vorbeiköpfte.

Der BVB kombinierte flüssig und krönte eine ganz starke Anfangsphase mit einem toll herausgespielten Treffer zum 1:0. Lion Semic zündete nach einem Zweikampfgewinn in der eigenen Hälfte den Turbo, Jamie Bynoe-Gittens schloss den Konter perfekt ab (16. Minute). Julian Rijkhoff verfehlte das Tor anschließend nur knapp, aber die Hausherren wurden in diesem intensiven und über weite Strecken hochklassigen Junioren-Duell immer stärker. Die Ausnahme-Klasse von Garmacho, McNeill, Fernandez, Hannibal Mejbri und Shoretire verlangte von Borussias Defensivbereich höchste Wachsamkeit. Dennoch fehlten zur 2:0-Führung nur Zentimeter: Lion Semic stürmte in der 21. Minute auf der rechten Seite wieder auf und davon, seine Hereingabe fand Julian Rijkhoff, doch der Niederländer setzte den Ball technisch anspruchsvoll mit dem Innenrist über die Latte. In der 23. Minute erzielte Charlie McNeill den Ausgleich. Mike Tullberg reagierte in der Halbzeitpause und modifizierte sein System. Farouk Cisse ersetzte Collin Kleine-Bekel in der Innenverteidigung, Samuel Bamba kam für den eher defensiv orientierten Vaso Walz. 

Bynoe-Gittens immer wieder mit Zug zum Tor

In der zweiten Hälfte folgte ein Powerplay der Gastgeber. Angriff auf Angriff rollte in Richtung des Dortmunder Strafraums. Der großartig reagierende Silas Ostrzinski und seine Vorderleute wehrten sich mit Herz und Leidenschaft. Und erneut gelang es dem BVB, für Manchester unerwartete Nadelstiche zu setzen. Bynoe-Gittens zog in der 68. Minute an und schloss den Spielzug mit einem Kunstschuss zum umjubelten 2:1 ab. Die Platzherren antworteten mit noch mehr Offensiv-Power, hatten aber Glück, dass Schiedsrichter Kaspar Sjöberg nach einem rüden Foul von Hannibal Mejbri an Bamba nicht auf Elfmeter entschied (80.). Stattdessen gelang Manchester in der 85. Minute der Ausgleich, als Bennett den Ball nach einer unkonzentrierten Abwehraktion unter die Latte jagte. Dabei blieb es bis zum Schlusspfiff. 

Im Elfmeterschießen traf Gürpüz, Coulibaly rutschte aus, sein Treffer zählte deshalb nicht, El-Zein verschoss, Rothe traf, Silas Ostrzinki wuchs über sich hinaus, hielt zwei Strafstöße – und dann krönte Jamie Bynoe-Gittens seine herausragende Leistung mit dem „goldenen Elfmetertor“.

BVB: Ostrzinski – Collins, Kleine-Bekel (46. Cisse), Coulibaly – Semic, Walz (46. Bamba), Lütke-Frie, Gürpüz, Rothe – Bynoe-Gittens, Rijkhoff (63. El-Zein).

Wilfried Wittke

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