Mit einer Niederlage im Gepäck hat sich die Mannschaft auf den Weg zum Flughafen Charles de Gaulle gemacht und wird am frühen Nachmittag in Dortmund die Vorbereitung auf das Bundesligaheimspiel gegen den VfL Wolfsburg aufnehmen. Immerhin: Das 0:0 im Parallelspiel zwischen dem AC Mailand und Newcastle United hat die Ausgangslage für die weiteren Gruppenspiele in der UEFA Champions League nicht verschlechtert.

Paris Saint-Germain ist der große Favorit auf den Gruppensieg. Um den zweiten Platz, der ebenfalls zur Teilnahme am Achtelfinale berechtigt, kämpfen drei Klubs. Der BVB liegt nur einen Punkt hinter Mailand und Newcastle, hat das Weiterkommen noch selbst in der Hand. Am 4. Oktober trifft er zuhause auf Milan, danach folgen beide Duelle mit den Engländern. Um erfolgreich zu sein, ist ein anderer Auftritt nötig als in Paris.

„Man kann es nett formulieren und sagen: Wir haben zu viel Respekt gehabt. Oder man kann sagen, dass uns einfach der Mut gefehlt hat“, sagte Edin Terzic nach der verdienten 0:2-Niederlage im Prinzenparkstadion. In der Halbzeitpause habe man die Defizite angesprochen und Lösungen skizziert, „doch dann kommen wir raus, und es gibt sofort diesen Elfmeter.“ Dass auf der anderen Seite eine ähnliche Szene mit Marquinhos ungeahndet blieb, ärgerte den BVB-Trainer aus einem anderen Aspekt: „Diese strittigen Handspielsituationen im Sechzehner, wo es weiterhin keine klare Linie, sondern Interpretationsspielraum gibt. Paris wird sagen, das ist ein Handspiel und hat berechtigterweise zum Elfmeter geführt, wir sagen natürlich das Gegenteil. Wir können nichts daran ändern. Was mich mehr stört sind die Punkte, die ich vorher angeführt habe und die nichts mit dem Schiedsrichter zu tun haben, sondern mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind.“

Nur zwei von drei Pässen erreichten im ersten Durchgang den Mitspieler. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel signifikant, die Passquote stieg von 66 auf immerhin 84 Prozent. In den zweiten 45 Minuten lautete das Torschussverhältnis 10:6 aus BVB-Sicht, auch die Dominanz der Franzosen war nicht mehr so groß (58% Ballbesitz). „In den letzten 30 Minuten haben wir gezeigt, dass auch hier was möglich ist, wenn man ruhiger am Ball ist und insgesamt mutiger“, bilanzierte Terzic, der kritisch feststellte: „Es war einfach nicht lange genug auf einem hohen Niveau. Deshalb kann man von einer verdienten Niederlage sprechen.“
Boris Rupert