Beim 1:2 im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim gelingt Borussia Dortmunds U23 spät der Ausgleich, doch am Ende steht sie mit leeren Händen da. Für die Schwarzgelben ist es bereits die vierte Niederlage in Serie.

Ausgangslage: Aus den ersten acht Ligaspielen im Jahr 2024 hatte der BVB 17 Punkte geholt. Zuletzt war dem Nachwuchs der Schwarzgelben jedoch etwas die Luft ausgegangen. In den jüngsten drei Ligaspielen vor dem Aufeinandertreffen mit den Mannheimern hatten die Borussen den Platz als Verlierer verlassen. Die Gäste aus Mannheim stecken noch tief im Abstiegskampf. Nach sieben Punkten aus den drei vorangegangenen Spielen trennte die Blauschwarzen nur noch ein Zähler vom rettenden Ufer.

Personalien: Nach zuletzt großen personellen Engpässen konnte BVB-Trainer Jan Zimmermann nahezu aus dem Vollen schöpfen. Vor allem in der Offensive hatte der 44-Jährige mit der Rückkehr von Paul Besong und Samuel Bamba deutlich mehr Alternativen. Zunächst sollten aber Michael Eberwein, Julian Hettwer, Ole Pohlmann und Rodney Elongo-Yombo das Offensivspiel ankurbeln. Insgesamt nahm Zimmermann drei Veränderungen im Vergleich zur 0:4-Niederlage in Essen vor: Mario Suver, Guille Bueno und Ayman Azhil starteten anstelle von Antonios Papadopoulos, Prince Aning und Paris Brunner. Im Tor vertrat erneut Silas Ostrzinski den zu den Profis abgestellten Marcel Lotka.

Spielverlauf: Vor 3.005 Zuschauern im Stadion Rote Erde starteten beide Teams verhalten und tasteten sich erst einmal ab. Tempowechsel oder überraschende Aktionen gab es keine, vielmehr blieben beide Mannschaften im Spielaufbau immer wieder hängen. Entsprechend tat sich in Richtung der Strafräume zunächst eher wenig. So dauerte es bis zur 28. Minute, bevor es erstmals gefährlich wurde – allerdings vor dem Tor der Dortmunder. Nach einer Flanke von der linken Seite versuchte es Terrence Boyd mit einer Direktabnahme, der Ball landete aber in den Armen von BVB-Torhüter Ostrzinski. Auch die zweite Gelegenheit der Gäste gehörte dem Stürmer, der in der Saison 2011/12 für die schwarzgelbe Zweitvertretung gespielt hatte. Dieses Mal schlenzte er das Leder rechts am Tor vorbei (30.).

Der BVB tat sich gegen das schwächste Auswärtsteam der Liga weiter schwer mit dem eigenen Ballvortrag. Erst in der 35. Minute meldeten sich die Schwarzgelben durch einen harmlosen Distanzschuss von Franz Roggow erstmals offensiv an. Viel mehr ließen die konzentriert arbeitenden Defensivreihen beider Teams im ersten Durchgang nicht zu.

„Es ist ein völlig offenes Spiel, mit ganz, ganz wenigen Torchancen. Wir bemühen uns, von hinten herauszuspielen, sind aber einfach nicht zwingend genug. Ich würde mir ein wenig mehr Kreativität wünschen“, sagte Ingo Preuß, Sportlicher Leiter der U23, in der Halbzeit.

Doch auch nach dem Seitenwechsel war hüben wie drüben viel Stückwerk dabei. Der BVB wurde zwar etwas aktiver, die Partie war jedoch weiterhin geprägt von vielen intensiven Zweikämpfen. Mit einer Balleroberung im Mittelfeld leitete Elongo-Yombo nach einer guten Stunde schließlich die bis dato beste Gelegenheit der Dortmunder ein. Der Angreifer steckte auf Hettwer durch, der den Ball zu Pohlmann weiterleitete. Im letzten Moment konnte Mannheims Torhüter Hanin dem Mittelfeldspieler den Ball vom Fuß wegspitzeln. Die Chance war der Auftakt zu einer sehr turbulenten Phase: Erst konnte Hettwer eine Konterchance nicht nutzen (71.), dann entschied Schiedsrichterin Fabienne Michel nach einem Foul an Roggow auf Elfmeter für Dortmund, korrigierte kurz darauf aber ihre Entscheidung, da die Fahne ihres Assistenten oben war (72.). Elongo-Yombo soll zuvor im Abseits gestanden haben. Mitten in die leichte Drangphase der Hausherren köpfte Julian Rieckmann die Mannheimer schließlich nach einer Ecke mit 1:0 in Führung (74.). 

Zimmermann reagierte auf den Rückstand mit einem Doppelwechsel und brachte in Samuel Bamba und Paul Besong zwei frische Kräfte für die Offensive. Dortmund warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorn – mit Erfolg. In der Schlussminute rang Torschütze Rieckmann den ebenfalls eingewechselten Falko Michel im Strafraum nieder. Erneut zeigte die Unparteiische auf den Punkt, diesmal blieb es dabei. Den fälligen Elfmeter verwandelte Ole Pohlmann zum 1:1-Ausgleich.

Den Schlusspunkt unter eine denkwürdige Schlussphase setzte dann aber Rieckmann, der seinen Fehler vor dem Elfmeter damit selbst wieder ausbügelte. Tief in der Nachspielzeit gelang dem Mittelfeldspieler erneut nach einer Standardsituation der Lucky Punch zum 2:1 für die Mannheimer. 

Trainer Jan Zimmermann: „Das Ergebnis tut mir leid für die Jungs, denn wir haben heute besser gespielt als in den vergangenen Partien. Die Jungs hätten sich den Punkt verdient gehabt. Wir verlieren das Spiel durch zwei Ecken. Das passiert uns jetzt nicht zum ersten Mal. Aber Standardsituationen gehören zum Spiel auch dazu. Da muss uns so langsam mal eine Lösung einfallen. Trotzdem müssen wir die positiven Aspekte aus der Partie mitnehmen, dürfen aufgrund der schlechten Ergebnisse jetzt nicht die Nerven verlieren.“

Ole Pohlmann: „Das Ergebnis ist am Ende sehr, sehr bitter für uns. Wir kassieren viel zu viele Standardtore. Ich denke dennoch, dass wir eine gute Leistung gezeigt haben. Daran können wir anknüpfen.“

Ausblick: Weiter geht es für die U23 am Samstag, 6. April, mit einem Auswärtsspiel in Sandhausen. Anstoß ist um 14 Uhr. Das Hinspiel hatte der BVB trotz früher Führung mit 1:2 verloren.

Tore: 0:1 Rieckmann (75.), 1:1 Pohlmann (90.+1/FE), 1:2 Rieckmann (90.+5)

U23: Ostrzinski – Aidonis (63. Göbel), Pfanne, Suver, Bueno – Roggow, Azhil, Eberwein (63. Michel) – Hettwer (79. Bamba), Pohlmann, Elongo-Yombo (79. Besong)
Phillip Oldenburg