Vor dem Flug zum Halbfinal-Rückspiel der UEFA Champions League gegen Paris Saint-Germain hat Sportdirektor Sebastian Kehl die Fragen der Medienvertreter beantwortet und sich zu den Voraussetzungen und zum Gegner geäußert.

Sebastian Kehl über die Herangehensweise:
„Wir brauchen eine Menge Mut, aber auch viel Vorfreude, Optimismus und eine gewisse Anspannung, die auch dazugehört in einem Halbfinale der Champions League gegen Paris. Wir haben in der letzten Woche eine gute Voraussetzung geschaffen, um den Traum Wembley weiter leben zu lassen. Dafür brauchen wir morgen eine richtig gute Leistung.“

… die Bedeutung eines Finaleinzugs für den Verein:
„Es wäre ein Riesenschritt. Ich glaube, dass wir in Europa für Furore gesorgt haben, in dem wir nach dieser langen Zeit wieder im Halbfinale stehen, das vierte Mal insgesamt in der Vereinsgeschichte. Das ist schon ein Ausrufezeichen. Aber den nächsten Schritt machen zu wollen, ist morgen die Aufgabe. Darauf haben wir große Lust, den Hunger haben wir. Wir könnten damit an vielen Themen positiv arbeiten. Es würde uns europaweit noch einmal mehr in den Fokus rücken, es wäre wirtschaftlich eine tolle Sache und es wäre auch für alle BVB-Fans ein Statement, wieder in Wembley zu sein und diese Geschichte vielleicht noch einmal neu zu schreiben.“

… den Gegner Paris Saint-Germain:
„Sie werden versuchen, dieses Heimspiel unbedingt zu gewinnen. Sie haben auch das Selbstvertrauen, dass sie das zu Hause regeln. Trotzdem werden sie eine Menge Respekt haben, den haben wir uns in der letzten Woche erarbeitet. Mit einer kompakten Leistung und mit Nadelstichen werden wir trotzdem auch unsere Momente bekommen. Die müssen wir nutzen. Aber Paris hat in den vergangenen Jahren Hunderte Millionen investiert, um genau dieses Ziel Champions-League-Gewinn endlich einmal greifbar zu machen. Das ist etwas, was sie sich vorgenommen haben. Darauf sind wir vorbereit. Es wird die Mannschaft gewinnen, die den größten Hunger hat und in den richtigen Momenten bereit ist zu leiden. Wir müssen unsere Chance auch selbst suchen im Ballbesitz und immer wieder Nadelstiche setzen.“

… die Abwehrarbeit gegen die PSG-Offensive:
„Wir haben es im Hinspiel schon gut gemacht. Es wird immer Phasen geben, in denen man die Offensive von PSG nicht ausschalten kann. Es wird auch Momente geben, in denen wir Glück brauchen. Aber das Verschieben, das enge Verteidigen und immer wieder das Umschalten werden Waffen sein. Wir haben eine Menge Geschwindigkeit und eine Menge Selbstvertrauen. Was mich auch positiv stimmt, ist, dass diejenigen, die am Wochenende gespielt haben, sich in eine gute Verfassung gebracht haben. Wir werden auch nachjustieren können während des Spiels. Vielleicht werden wir das auch benötigen, falls es über 90 Minuten geht. Wir sind auf unterschiedliche Szenarien vorbereitet. PSG über 120 Minuten immer auszuschalten, wird nicht möglich sein. Wir werden alles daransetzen und werden versuchen, unsere Stärken gewinnbringen einzusetzen.“

… Bundesliga-Debütant Kjell Wätjen:
„Kjell hat am Wochenende eine tolle Geschichte geschrieben. Er hat von Anfang an gespielt und ein tolles erstes Bundesliga-Spiel gemacht. Er ist im Abistress, die Klausur steht morgen an. Anschließend werden wir ihn nach Paris bringen und er wird auch im Kader sein. Das hat er sich verdient. Auch die verletzten Jungs werden morgen dazukommen und alle werden unterstützen.“
Aufgezeichnet von Christina Reinke