Im Interview mit dem Westdeutschen Rundfunk hat Thomas Tuchel für die zweite Saisonhälfte der Fußball-Bundesliga eine deutliche Zielvorgabe ausgegeben: „Klar ist, wir wollen auf jeden Fall unter die ersten Drei.“

Thomas Tuchel über die Ziele für die Rückrunde: „Wir wollen mindestens unter die ersten Drei und uns direkt für die Champions League qualifizieren. Wir wissen, dass wir dafür in 18 Spielen viel punkten müssen. Daraus leitet sich einiges ab, wir haben viel vor.“

… mangelnde Konstanz in der Hinrunde: „Wir brauchen alle Spieler, vor allem die Schlüsselspieler. Das sieht man gerade jetzt, wo Sven Bender und Marco Reus wieder dabei sind. Wir brauchen eine gewisse Lockerheit und eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive. Zudem setze ich auf den Faktor Zeit.“

… die Unruhe während der Hinrunde: „Das hat mich schon überrascht. Die Probleme kamen mit den Verletzungen von wichtigen Persönlichkeiten, da hatten wir zähe Phasen. Gurkenspiele hatten wir auch in der vergangenen Saison, die haben wir dann aber 2:0 gewonnen.“ 

… das Verhältnis zu Hans-Joachim Watzke und Michael Zorc: „Es ist ein top professionelles, freundschaftliches Verhältnis. Dass es dabei auch mal zu Meinungsverschiedenheiten kommt, ist normal. Das ist zwingend notwendig, um sich weiterzuentwickeln. Ich fühle mich total wohl. Es gibt keinen Not, uns zu rechtfertigen.“

… eine mögliche Vertragsverlängerung: „Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich bin extrem schlechter Verhandlungspartner während einer Saison, da grabe ich mich gerne in alle Mannschaftsthemen ein. Ich bin entspannt. Derzeit besteht keine Not, mir zur Seite zu springen.“

… den Vorwurf, er würde mit den Fans fremdeln: „Das finde ich krass unfair. Es wurde schon oftmals erklärt, wie ich dazu stehe. Ich bin wahnsinnig froh, dass mich die Fans nach den Spielen nicht fordern. Ich wüsste nicht, wie ich mir vor der Südtribüne verhalten würde – wahrscheinlich würde es fürchterlich werden. Deswegen fühle ich mich wahnsinnig wohl, wenn ich bei mir bleiben kann. Meine Rolle ist klar und ganz ehrlich angesprochen.“

… sein Lieblingsgetränk: „Stilles Wasser – aber das ist sehr langweilig. Nach Siegen trinken wir ein Glas Champagner. Das ist ein Ritual mittlerweile, weil die vielen Siege in der vergangenen Saison an Bedeutung verloren haben. Ansonsten klar Gin Tonic. Kein Bier, kein Wein.“

… Belohnungen nach Siegen: „Da bin ich sehr anfällig für Schweinerein aller Art. Schokolade, Chips, Erdnüsse. Nach einem Sieg ist alles möglich. Fast Food gibt’s sehr, sehr selten – da muss es schon ein Auswärtssieg in der Champions League sein. Und für Fast Food muss es bei mir dunkel sein, sonst kriege ich das nicht runter. Also 3 Uhr nachts.“
Autor: Florian Groeger (Ruhr Nachrichten)