Als sich Jürgen Klopp am Montag vor die Mikrofone setzte, um die Fragen der Medien zu beantworten, war es für ihn die fünfte Pressekonferenz in den letzten sieben Tagen. Der BVB-Trainer jagt mit seinem Team von Spieltermin zu Spieltermin. Heute (Dienstag) Abend gastiert die Fortuna aus Düsseldorf im Signal Iduna Park. Anstoß ist um 20 Uhr.

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Jürgen Klopp gibt fast täglich eine Pressekonferenz.[imago]

Ein regulärer Trainingsbetrieb findet beim Deutschen Meister schon seit geraumer Zeit nicht mehr statt. Anfragen von Kollegen, die bei ihm hospitieren wollen, weist Klopp freundlich zurück. "Was gibt es bei uns schon zu sehen?", fragt er rhetorisch und fügt hinzu: "Regeneration kann ich in drei Sätzen erklären, und Abschlusseinheiten ähneln sich sowieso überall."
Somit lohnt es sich für die Gegner auch kaum, ihre "Spione" nach Dortmund auszusenden. Die wichtigsten Einheiten finden hinter verschlossenen Türen statt, wenn die Stärken der jeweiligen Kontrahenten in den Mittelpunkt der Besprechungen gestellt werden. Bei Fortuna Düsseldorf wird Klopp die Stärke der Fortuna bei Standardsituationen thematisiert und klare Zuordnungen bei Eckbällen und Freistößen festgelegt haben.
Das Duell mit dem Aufsteiger ist das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen. "Wir fühlen uns wohl in diesem Rhythmus", bekräftigt der Trainer. Das einzige Problem sei, dass seine Spieler "in kürzester Zeit immer wieder an ihre Grenzen gehen müssen", während man "im normalen Trainingsbetrieb auch mal einen Schritt weniger machen kann".
Schnelle Schritte - auf dem Rasen und im Kopf - werden vonnöten sein, um den Aufsteiger ohne Punkte nach Hause zu schicken. "Eine vielbeinige Abwehr muss man beschäftigen", lautet des Trainers Vorgabe, der Geduld einfordert, von der Mannschaft und vom Publikum, das "eine außergewöhnliche Atmosphäre aufkommen" lassen soll: "Niemand muss sich seine Stimmbänder sparen für Bayern..."
München ist noch kein Thema, sondern eine Düsseldorfer Mannschaft, "die sich stabilisiert und zu einer richtig guten Kontermannschaft entwickelt hat". Als "eindrucksvoll" bezeichnete Klopp das Gastspiel der Fortuna in Bremen. Mahnend stellt er die Frage: "Wie sichern wir unsere Offensivaktionen ab?" Denn Einbahnstraßenfußball ist heute Abend zu erwarten, doch der darf nicht dazu führen, dass man sich einen Konter fängt...
Boris Rupert