Mats Hummels ist wieder da. Nach überstandener Sprunggelenksverletzung und zwei fehlerfreien Partien in Fürth sowie gegen Mainz blickt der Nationalverteidiger auf den Hit am Mittwochabend gegen Madrid: "Wir müssen ein Ergebnis erzielen, mit dem wir im Rückspiel nicht gleich unter Zugzwang stehen."

Wenn man nach weniger als 30 Sekunden das Tor zum 1:0 vorbereitet im Spiel gegen Mainz: Darf man dann von einer gelungenen Rückkehr sprechen?
Das war mein erstes Heimspiel seit Anfang März und wichtig für mich, wieder rein zu finden. Wir haben ja noch ein paar schöne Spiele vor der Brust. Ich habe es vermisst, in diesem Stadion aufzulaufen, auch wenn es schön anzusehen war, die starken Heimspiele der Jungs von der Tribüne aus zu beobachten.

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Mats Hummels freut sich auf das Duell gegen Madrid. [firo]

Die direkte Champions-League-Teilnahme ist seit Samstag gesichert. Gilt die volle Konzentration nun dem Halbfinale gegen Real?
Wir haben auch in der Liga noch Ziele. Nach den letzten Siegen sieht es gut aus, dass wir Platz zwei verteidigen könnten.
Vermitteln die beiden Aufeinandertreffen in der Gruppenphase (2:1, 2:2) das Gefühl, dass Real zu packen ist; weiß Madrid wiederum jetzt, dass der BVB nicht zu unterschätzen ist?
Genau. Beides trifft zu! Wir wissen, wie stark wir sein können und was jeden hier erwarten kann, wenn wir an unser Optimum heran kommen, wenn die Zuschauerränge richtig laut sind. Andererseits haben wir im Rückspiel erlebt, wie gut sie sind, als sie richtig Druck gemacht und uns riesige Probleme bereitet haben, sowohl mit als auch ohne Ball.
Ist Real haushoher Favorit?
Wir können gut einschätzen, wie schwierig es wird, sich in diesen beiden Spielen durchzusetzen. Wir wissen aber, dass für unsere Mannschaft mittlerweile alles möglich ist. Und wir wissen auch, dass wir ein gutes Ergebnis brauchen, um eine realistische Chance zu haben.
Was wäre ein "gutes Ergebnis"? Ein Sieg? Oder ein "zu Null"?
Es müsste beides sein: Ein Sieg mit einer Null hinten. Dann würde uns jedes Auswärtstor in Madrid richtig nach vorne bringen. Wir müssen ein Ergebnis erzielen, mit dem wir im Rückspiel nicht gleich unter Zugzwang stehen.
Wie kann man es schaffen, gegen die treffsicherste Mannschaft in der UEFA Champions League ohne Gegentor zu bleiben?
Real ist deutlich mehr als Cristiano Ronaldo und auf jeder Position mit Topspielern besetzt. Das sind wir aber teilweise auch. Entscheidend wird sein, als ganze Mannschaft anzugreifen und zu verteidigen. Wenn alle elf Spieler auf dem Platz die gleiche Idee haben, sind wir kaum zu schlagen."
Interview: Boris Rupert