Für den BVB verlief der Samstagnachmittag im Breisgau fast schon perfekt: Pierre-Emerick Aubameyang beendete nach 471 Minuten seine Mini-Torflaute, traf beim SC Freiburg doppelt. Trainer Thomas Tuchel feierte seinen 100. Erfolg im 226. Bundesliga-Spiel. Zudem begeisterte das komplette Borussen-Team mit einer souveränen, teils sogar beeindruckenden Vorstellung.

„Wir haben sehr gut und souverän über 90 Minuten gespielt, sind gut aufgetreten. Ich bin froh, dass wir auch mal auswärts zu Null gespielt haben“, resümierte Keeper Roman Bürki. Auf fremdem Bundesliga-Platz war Schwarzgelb dieses „Kunststück“ zuletzt am 23. April 2016 gelungen. Beim 3:0-Erfolg in Stuttgart. Knapp 200 Kilometer weiter südlich hieß es erneut 3:0.

BVB im Kalenderjahr 2017: Nur der FC Bayern ist besser

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Sokratis traf zum wichtigen 1:0 in Freiburg. Sein erstes Tor in der laufenden Saison. Bislang traf der Grieche in jeder seiner sechs Bundesligaspielzeiten genau ein Mal.

„Wir haben über 90 Minuten mit hohem Tempo sehr guten Fußball gespielt. Wir wussten, dass Freiburg stark ist, aber wir haben das Level hochgehalten“, erklärte Marco Reus. Der 27-Jährige hatte auf einem schwierig zu bespielenden Rasen u.a. das 2:0 durch Aubameyang (55.) vorbereitet.

Für Erik Durm hat der BVB, der im Kalenderjahr 2017 bislang die zweitmeisten Punkte (13) aller Bundesliga-Teams geholt hat (nur der FC Bayern ist erfolgreicher), genau zur richtigen Zeit ein Ausrufezeichen gesetzt: „Wir haben von Anfang an das durchgezogen, was der Trainer uns vorgegeben hat. Ich kann mich an keine Riesen-Torchance von Freiburg erinnern. Wir haben super verteidigt. Angefangen bei den Stürmern.“

Apropos: Im Breisgau freuten sich alle Borussen mit Pierre-Emerick Aubameyang. Der Stürmer, der noch in der ersten Hälfte Chancen nicht verwerten konnte, netzte in der zweiten Hälfte zwei Mal ein und erzielte in seinem 20. Spiel seine Saisontreffer 18 und 19. Mit seinen Bundesliga-Toren 72 und 73 überholte er sogar Andreas Möller in der ewigen Bestenliste aller BVB-Torschützen und belegt dort Rang sechs.

Aubameyang zieht gleich mit Lewandowski

Und nicht nur Andreas Möller musste Platz für Auba machen: In 172 Pflichtspielen traf der Gabuner 103 Mal (32 Vorlagen). Sein Vorgänger Robert Lewandowski benötigte für 103 Treffer 187 Einsätze. Trainer Thomas Tuchel sagte auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Es ist das Beste für uns alle, wenn Auba nicht mehr nachdenkt, wenn er sich auf die kommenden Aufgaben freut, wenn er sich auf die nächsten Chancen freut und er seine Leichtigkeit zurück hat.“ Der Fall scheint gerade rechtzeitig vor zwei weiteren englischen Wochen eingetreten zu sein.

Erik Durm: „Mit breiter Brust nach Lotte“

Nächster Gegner sind bereits am Dienstag die Sportfreunde Lotte. Im DFB-Pokal geht es um den Einzug ins Viertelfinale. Der BVB sieht sich für das Duell mit dem Drittligisten gewappnet. Erik Durm: „Nach dem 3:0 in Freiburg können wir mit einer breiten Brust nach Lotte fahren. Dort müssen wir einen Runde weiterkommen, aber es wird sehr, sehr schwer.“

Und Roman Bürki ergänzt: „Wir sind bereit für die K.o.-Spiele, die in den nächsten Tagen kommen. Lotte wird sehr unangenehm sein, die haben eine Rieseneuphorie im Stadion. Wenn wir aber so dominant spielen wie in Freiburg, werden wir in die nächste Runde einziehen.“ (gh)