Sieg im Revierderby und zweiter Tabellenplatz: Borussia Dortmund II stürmt nach dem 2:0 (1:0)-Erfolg über den FC Schalke 04 II weiter die Regionalliga-Rangliste hinauf. Den fünften BVB-Sieg in Serie feierten 2686 Zuschauer im Stadion Rote Erde.

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Marc Klopp erobert den Ball vor einem Schalker.

Es war schon ein holpriger Weg, den Schwarzgelb im Regionalliga-Revierderby zu meistern hatte, bis der "Dreier" endlich unter Dach und Fach war. Aber die Mannschaft, die in der ersten Halbzeit überhaupt keine Einstellung zum agilen Gegner fand, steigerte sich nach dem Seitenwechsel deutlich, durfte nach dem Schlusspfiff die drei erarbeiteten Punkte mit in die Kabine nehmen.
Damien Le Tallec (10.), der einen Elfmeter nach Foul an Daniel Ginczek zum 1:0 verwandelte, und Marc Hornschuh, der nach einer Ecke von Marcel Kandziora und dem folgenden Ginczek-Kopfball punktgenau zur Stelle war und das 2:0 erzielte (77.), hießen die Dortmunder Torschützen.
Eine überraschende Nervosität offenbarte der BVB, der noch in Lotte geradezu souverän die Punkte eingefahren hatte, im Revierderby. Da half auch die frühe 1:0-Führung nach einem Foul des Schalkers Gerrit Hermsen wenig. Im Gegenteil, Borussias linke Seite mit Tim Treude im Mittelfeld und Marcel Kandziora in der Abwehr sah sich bevorzugt Schalker Attacken ausgesetzt. Insbesondere die Flanken des schnellen Manuel Glowacz sorgten für helle Aufregung. BVB-Torhüter Johannes Focher wurde mehrmals auf dem "falschen Fuß" erwischt, und Schalkes Alex Langlitz hätte leicht zum 1:1 einköpfen können (14.).
Aber er verpasste die Chance. Und andere Gelsenkirchener wie Marvin Pourie, gegen den Focher glänzend parierte (29.) und damit den scheinbar sicheren Ausgleich verhinderte, oder Glowacz, dessen Freistoß von Focher an den Pfosten gelenkt wurde, taten es ihm zum Borussen-Glück gleich. Schwarzgelb stand in dieser Phase schwer unter Druck, zumal in der Offensive nichts gelang.

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Damien Le Tallec schoss den BVB per Elfmeter in Führung. [Fotos: Bielefeld]

Yasin Öztekin war einmal mehr der fußballerische Alleinunterhalter mit reichlich brotloser Kunst, Ginczek und Le Tallec sahen gegen die Schalker Innenverteidiger Frank Fahrenhorst und Gerrit Hermes so gut wie kein Land. Ginczek setzte sich vor der Pause nur einmal entscheidend gegen Fahrenhorst durch, als er anschließend nur durch ein Hermes-Foul gestoppt werden konnte, das zum Elfmeter führte.
Erst nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild zusehends. Schalkes letztes Aufbäumen - Pourie verzog aus fünf Metern (49.) - entpuppte sich als recht kurzes Intermezzo, der BVB kontrollierte fortan stärker das Geschehen. Ohne sich jedoch größere Chancen erspielen zu können. Das änderte sich erst nach der Einwechslung von Marco Stiepermann, der für zusätzliche Schwung sorgte. Sein Freistoß, den Schalke-Schlussmann Lars Unnerstall parierte (71.), läutete eine starke Schluss-Offensive des BVB ein. Stiepermann hatte mit seinem Schuss am langen Eck vorbei noch einmal Pech (73.).
Aber dann trat Kandziora zum Eckstoß an, den Ginczek per Kopfball in Richtung Schalker Tor beförderte. Die Gäste-Abwehr fing den Ball ab, klärte jedoch viel zu kurz. Marc Hornschuh war zur Stelle. Sein Schuss rauschte zum 2:0 in die Schalker Maschen, es war sein erstes Saisontor. 2686 Zuschauer, darunter kaum 20 angereiste S04-Fans, feierten den schwarzgelben Triumph.
BVB:Focher - Klopp, Sobiech, Hornschuh, Kandziora - Hasanbegovic, Bakalorz - Öztekin (84. Selmani), Treude (70. Boztepe) - Le Tallec (68. Stiepermann), Ginczek.
Tore:1:0 Le Tallec (10., Foulelfmeter), 2:0 Hornschuh (77.)
Quelle: Ruhr Nachrichten, Autor: Harald Gehring