Der Start war holprig, die Schlussphase ganz stark: Die Handballdamen des BVB haben das Saisonfinale gegen den Tabelleneunten Buxtehuder SV souverän mit  29:21 (12:12) gewonnen. 1123 Fans waren begeistert und feierten noch lange nach Abpfiff in der Halle Wellinghofen.

Ausgangslage: Für Schwarzgelb stand Platz vier und damit die Qualifikation für die European League schon vor dem Anpfiff fest. Der drittplatzierte Thüringer HC war aufgrund der besseren Tordifferenz nicht mehr zu erreichen, der Abstand zum Tabellenfünften HSG Blomberg-Lippe betrug fünf Punkte vor dem letzten Spieltag, nach der Niederlage der Ostwestfalen gegen Bietigheim sogar sieben Punkte.

Personalien: Der Kader war wie seit einigen Wochen so gut wie komplett. Nur Lena Degenhardt fiel weiterhin aus. Die Rückraumspielerin hatte sich im September des vergangenen Jahres das Kreuzband gerissen und wird erst mit den Vorbereitungsspielen wieder wettkampfmäßig einsteigen. "Sie ist noch nicht so weit", erklärte Coach Henk Groener.

Spielverlauf: Der letzte Spieltag in der Handballbundesliga hat eine große Gemeinsamkeit. Alle Spiele beginnen 19 Uhr, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden. Die Partie des BVB gegen Buxtehude wurde jedoch zur Ausnahme: Zum zweiten Mal in dieser Saison sorgte ein Feueralarm für eine Verspätung, die Halle musste komplett geräumt werden. Die Partie wurde zehn Minuten später angepfiffen.

In der jüngsten Vergangenheit taten sich die Schwarzgelben recht schwer gegen die Gäste aus Buxtehude. In der vergangenen Saison verlor der BVB beide Spiele, das Hinspiel Ende Januar gewannen die Dortmunderinnen knapp mit 26:25.

Der BVB war also gewarnt. Und es ging temporeich los. Allerdings erfolgreicher für Buxtehude. Nach sechs Minuten lag der BVB mit 2:5 zurück. In seiner ersten frühen Auszeit nach acht Minuten forderte Henk Groener mit deutlichen Worten mehr Konzentration. Stattdessen erhöhte Maj Nielsen per Siebenmeter auf 6:2 für den BSV.

Es ging ein kollektives Aufatmen durch die mit über 1000 Fans gut gefüllte Halle Wellinghofen, als Meret Ossenkopp nach einer knappen Viertelstunde den wichtigen Anschlusstreffer zum 3:6 per Gegenstoß erzielte, denn im Anschluss schmolz der Rückstand. Die BVB-Abwehr wurde deutlich stabiler, während die Fehlerquote beim BSV mehr und mehr zunahm. Aber was immer der BVB auch unternahm, spätestens bei der blendend aufgelegten Torfrau Marie Andresen was Schluss. Doch Minuten vor der Pause verkürzte die starke Haruno Sasaki auf 9:11. Mit dem Pausenpfiff glich Carmen Campos per Siebenmeter sogar zum 12:12 aus.

Besser aus der Pause kam der BVB, der nach knapp zehn Minuten und dem dritten Treffer von Haruno Sasaki mit 17:15 in Führung ging. Zudem zeigte Torfrau Sarah Wachter zahlreiche starke Paraden und zog damit dem BSV immer öfter den Zahn. Es entwickelte sich ein kämpferisches Spiel, in dem der BVB nach 15 Minuten im zweiten Durchgang mit 18:19 zurücklag, aber durch den zweiten Siebenmetertreffer von Zoe Sprengers zum 19:19 egalisierte.

Eine Vorentscheidung fiel in Minute 50, als Zoë Sprengers mit ihrem vierten Siebenmetertreffer den BVB erstmals mit drei Toren mit 23:20 in Führung brachte. Die Niederländerin machte ein großes Spiel bei ihrem letzten Auftritt für den BVB, bevor sie zur neuen Saison nach Dänemark wechselt. Am Ende hieß es nach einem parierten Siebenmeter durch Sarah Wachter 29:21 für die Schwarzgelben. Der BVB durfte zufrieden sein. Die Fans waren es auch.

Stimmen: Henk Groener: "Wir sind wirklich schlecht gestartet, haben uns dann aber langsam immer weiter vorgearbeitet, um am Ende klar zu gewinnen. Die zweite Hälfte haben wir mit 17:9 für uns entschieden. Zu Beginn waren wir einfach nicht präsent in der Abwehr, haben vorne aus dem Stand gespielt. Wahrscheinlich waren wir selbst erschrocken von dem Spiel des BSV, der seine Sache gut gemacht hat. Wir haben schließlich über den Kampf ins Spiel gefunden, aus einer stabiler werdenden Abwehr und einer guten Torwartleistung."

Ausblick: Die Saison 2024/25 startet am 7. September 2024, wobei die Liga in der kommenden Spielzeit mit nur noch zwölf Teams bestritten wird.

Handball-Damen: Lieder, Wachter; Hausherr (2), Sprengers (7/5), Kusian (1), Antl (5), van Kreij (1), Stolle (1), Ossenkopp (4), Sasaki (5), Olsson, Rønning, Bleckmann (1), Campos Costa (2/2)